Efeu - Die Kulturrundschau

Dieser Einbruch des Profanen

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12.08.2023. Die SZ verfällt der zauberischen Realität der ersten vier Akte von Barbara Freys Inszenierung des "Sommernachtstraums", der die Ruhrtriennale eröffnete. Die FAZ lässt sich von Ulla von Brandenburg Goethes Farbenlehre vortanzen. Außerdem berichtet sie über Versuche der italienischen Regierung, die Filmpolitik nach rechts zu rücken. Die taz feiert fünfzig Jahre HipHop.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 12.08.2023 finden Sie hier

Bühne

Szene aus Shakespeares "Sommernachtstraum" in der Inszenierung von Barbara Frey. Foto: Matthias Horn


Die Ruhrtriennale hat begonnen. Eröffnet wurde sie in diesem Jahr mit Barbara Freys Inszenierung von Shakespeares "Sommernachtstraum". Sehr traditionell, findet Regine Müller in der taz. Da wollte die Ruhrtriennale doch eigentlich weg von? Nun also eine Shakespeare-Komödie. Frey hat das Stück stark gekürzt, so Müller, "sodass ihr Zeit bleibt, das Tempo rauszunehmen aus der Komödie, gespielt wird durchweg bedächtig, fast wie in Zeitlupe, aus dem Witz wird Nachdenklichkeit und zarte Ironie. Frey zeichnet eine gebremste, beinahe apathische Gesellschaft, alle Figuren haben etwas sanft Lächerliches, Unbeholfenes, und endlich ist das Stück im Stück - die berühmte Handwerkerszene - einmal kein lauter Klamauk, sondern eine ernsthafte Reflexion über das Theater selbst. Und ganz beiläufig von frappierender Aktualität, denn wenn die Laiendarsteller bei Shakespeare darüber sinnieren, ob dem Publikum ein Löwe zuzumuten sei und man nicht doch besser vorher ansagen solle, dass nun gleich ein Löwe auftrete, dieser aber in Wahrheit ein Schauspieler sei, dann erledigt Shakespeare vor 400 Jahren die heutige Diskussion über Triggerwarnungen lässig mit links."

In der FAZ fragt sich Patrick Bahners zwar auch, ob man nicht mit den Industrieruinen hätte arbeiten können, statt einfach eine Drehbühne in eine Halle zu setzen, aber die Inszenierung hat ihn dann doch fasziniert: "Welchen Reim soll man sich darauf machen, dass in dieser Komödie die natürliche Welt der Menschen von einer übernatürlichen Welt der Feen verdoppelt wird, sodass den Hochzeitsvorbereitungen von Theseus und Hippolyta die Eheprobleme der Luftspielleiter Oberon und Titania entsprechen? Barbara Frey präpariert an der konventionellen Apparatur zur Perpetuierung sozialer Härten das Sanfte heraus und am absurden Theater der sogenannten Rüpel das Zarte. Das kann man so verstehen, dass die unvollkommenen Arrangements der sozialen Wirklichkeit die Gegenwelt schon enthalten, deren Lebendigkeit man sich zu Shakespeares Zeiten im Rückgriff auf sagenhafte Geschichten des Volksglaubens herbeiträumen konnte." Der fünfte Akt verhagelt SZ-Kritiker Egbert Tholl zwar die Gesamtwirkung, aber davor ist es wirklich ganz zauberhaft, besonders Oliver Nägeles Zettel, versichert er: "Also, Zettel hat seinen Traum, der keiner war, sondern zauberische Realität, und er denkt darüber nach, dass der Mensch ein Esel sei, wenn er sich einfallen ließe, diesen Traum zu verstehen. ... Wäre danach die Aufführung zu Ende, man schwebte hinaus in einem wundervollen Zustand".

Weiteres: Jakob Hayner unterhält sich für die Welt mit dem Schauspieler Jens Harzer, der Energiesparen im Theater für keine gute Sache hält: "Die Kirche muss offen bleiben, und das ewige Licht muss brennen." Simon Strauß schreibt in der FAZ zum 80. Geburtstag des Theatermachers Wolfgang Engel. Besprochen wird außerdem die Uraufführung der Choreografie "Age of Content" von "(La) Horde" & Ballet National de Marseille beim Tanz auf Kampnagel, bei der sich FAZ-Kritikerin Wiebke Hüster gründlich gelangweilt hat.
Archiv: Bühne

Literatur

Michaela Murgia, 2019 im Radio Radicale. Foto: Wikipedia
Michaela Murgia ist ihrem Krebsleiden erlegen, das sie Anfang des Jahres öffentlicht gemacht hat. Die sardische Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und queere Aktivistin wurde nur 51 Jahre alt. Andrea Dernbach würdigt im Tagesspiegel Murgias gesellschaftspolitisches Engagement, das sich etwa in der Abrechnung "Faschist werden", aber auch in ihrem autobiografischen Roman "Camilla im Callcenterland" über ihre Zeit als prekäre Beschäftigte zeigte. "Als Schriftstellerin lieferte sie Gegenentwürfe zu männlicher Allmacht: Ihr bekanntester und preisgekrönter Roman 'Accabadora' von 2009 schildert einen Kosmos von Frauen in ihrer Heimat Sardinien. In 'Ave Mary' von 2011 kritisiert sie die Rolle von Frauen im Katholizismus. ... Und sie lebte und verteidigte im immer noch konservativen Italien ihr Gegenleben, teilte sich ein Haus mit vier 'Seelenkindern' und ihrer queeren Familie und trat immer wieder öffentlich streitend für queere Rechte ein. Murgia, die zuletzt im römischen Ausgehviertel Trastevere lebte, war, so der Corriere della sera, 'eine der einflussreichsten neuen Stimmen der zeitgenössischen italienischen Literatur'."  Auch Marc Beise in der SZ seufzt: Diese "Frau aus Sardinien kannte das Leben".

Milan Kundera, 1980. Foto: Elisa Cabot unter CC-Lizenz
In der NZZ erinnert der schwedische Schriftsteller Richard Swartz an Milan Kundera und dessen Melancholie angesichts einer westlichen Literatur, die die Kultur jener zentraleuropäischen Provinzen, die dem Ostblock zugeschlagen wurden, vergessen habe. Die Themen eines Gesprächs, das die beiden 1975 in Prag geführt hatten, griff der tschechische Schriftsteller später in seinem Essay "Un occident kidnappé oder die Tragödie Zentraleuropas" wieder auf: "Fjodor Dostojewski und Franz Kafka kamen aus zwei grundverschiedenen Welten", aber "Kundera formulierte es im Ton einer Anklage: Ihr im Westen habt uns vergessen, obwohl wir ebenso sehr Europäer sind, wie ihr es seid. Ihr habt uns aufgegeben. Und das ist nicht nur unverzeihlich, sondern etwas, das ihr vielleicht bereuen werdet. Ahnungslos - oder zynisch - habt ihr Zentraleuropa abgeschrieben und dabei zugleich vergessen, in welch großem Ausmaß ihr gerade uns Zentraleuropäern Dank dafür schuldet, was unsere gemeinsame westliche Kultur betrifft. Eine, die maßgeblich unsere Identität prägt, bestimmt, wer wir sind, und ohne die wir alle zu Unpersonen werden."

Weitere Artikel: Sergei Gerasimow schreibt in der NZZ weiter Kriegstagebuch aus Charkiw. Für die WamS hat Mara Delius die Schriftstellerin Eva Sichelschmidt einen Tag lang begleitet. Der Literaturwissenschaftler Detlev Schöttker sammelt für die FAZ Passagen, in denen sich Grass, Enzensberger und Walser lobend über Ernst Jünger äußerten. Jan Wiele blättert für "Bilder und Zeiten" der FAZ nach, wie es um das "dramatische Präsens" in der Gegenwartsliteratur steht. In "Bilder und Zeiten" dokumentiert die FAZ Martin Hielschers Abschiedsrede als Lektor und Programmleiter des Verlags C.H.Beck. Claus Leggewie reist für die FAZ mit Albert Camus' Erzählung "Noces" im Gepäck nach Tipasa an der algerischen Küste. Die NZZ bringt einen Vorabdruck aus dem neuen, in der WamS besprochenen Roman von Maxim Biller. Dlf Kultur würdigt Herta Müller, die am 17. August 70 Jahre alt wird, mit einem Literaturfeature von Carsten Hueck.

Besprochen werden unter anderem Kathrin Rögglas "Laufendes Verfahren" (Zeit), Dovid Bergelsons "Die Welt möge Zeuge sein" (FR), Tobias Rüthers Biografie über den Schriftsteller Wolfgang Herrndorf (taz), Johannes Willms' Biografie über Ludwig XIV. (Tsp), eine Ausstellung im Deutschen Romantik Museum in Frankfurt über das Schreiben mit der Hand (FR) und Franz Hohlers Wanderbuch "Rheinaufwärts" (FAZ).
Archiv: Literatur

Architektur

Detlev Schöttker besucht für Bilder und Zeiten (FAZ) das Haus "Am Horn", das der Maler Georg Muche vor hundert Jahren für die erste Ausstellung des Bauhauses entwarf und das offenbar vom römischen Atrium-Haus inspiriert war, obwohl Muche es nie erwähnte. Das Haus könnte aber ein schöner Anlass sein, auch mal über die Kontinuitäten des Bauhauses zu reden, findet Schöttker.
Archiv: Architektur
Stichwörter: Bauhaus

Film

Die rechte Meloni-Regierung ist drauf und dran, den italienischen Film einzuhegen, berichtet Andreas Rossmann in der FAZ. Aktuell eingereichte Anträge sehen eine Zusammenlegung des Centro Sperimentale di Cinematografia (CSC), der Filmakademie und des Filmarchivs sowie die Besetzung wichtiger Posten mit Personal aus der Politik vor. Die italienische Filmindustrie läuft dagegen Sturm. "Das CSC, ein Exzellenzinstitut, das jedes Jahr nur 18 Schauspielstudenten aufnimmt, ist ein kultureller Leuchtturm. Claudia Cardinale, Paolo Sorrentino, Giuseppe De Santis, Paolo Virzi, auch kurz der junge Gabriel García Marquez oder Michelangelo Antonioni gehören zu seinen Alumni; letzterer hatte hier, wie Roberto Rossellini, Andrea Camilleri, Rudolf Arnheim, eine Professur inne. ... Wenn über die Auswahl der Bewerber wie auch über Strategien der Konservierung oder Restaurierung von Filmen Politiker entscheiden, trifft sie das in ihrer Integrität und ihrer Tradition. Der italienische Film hat schon bessere Zeiten gesehen, nun drohen sie sehr viel schlechter zu werden."

Julia Habernagel schaut für die taz auf die russischen Kinos, in denen weiterhin internationale Filme zu sehen sind - ob nun legal oder illegal. Weder in den USA, noch in Deutschland gibt es einen offiziellen Boykott. Wer will, könne fast wie vor dem Krieg in diesen Markt verkaufen. Doch einige Firmen halten sich derzeit zurück. Filme ohne offiziellen russischem Kinostart, werden dann oft als Download aus dem Netz gezeigt. Jedoch seien vor kurzem "Verkaufs- und Lieferwege für illegale Kinofassungen aufgeflogen, weshalb der Schwarzmarkt nun auf Onlineversionen von Filmen zurückgreifen müsse, die erst nach der internationalen Kinopremiere erscheinen. 'Barbie' zum Beispiel wird aufgrund der Kinoeinnahmen in Milliardenhöhe noch eine ganze Weile in den Kinos zu sehen sein, bevor der Film auf Streamingplattformen angeboten wird." Dennoch sei der Film "in der sibirischen Stadt Tyumen gezeigt worden, nicht allzu weit entfernt von der kasachischen Grenze. Zuschauern zufolge muss die Synchronisation jedoch katastrophal gewesen sein. Dass zudem immer wieder Pop-up-Ads für Glücksspiele auf der Leinwand aufgetaucht sind, wird ebenfalls nicht gerade für Kinostimmung gesorgt haben."

Außerdem: "Unsere Branche kann nicht überleben, wenn wir diesen Kampf nicht gewinnen", sagt der Schauspieler David Krumholtz im FAZ-Gespräch mit Patrick Heidmann zum Hollywood-Streik. Die Streamingdienste verkommen mehr und mehr zu klassischem Fernsehen, seufzt Kurt Sagatz im Tagesspiegel. Marcus Stiglegger schreibt im Filmdienst einen Nachruf auf William Friedkin (hier weitere Nachrufe).

Besprochen werden der Netflix-Agentinnenfilm "Heart of Stone" mit Gal Gadot (Tsp), der neue Eberhofer-Krimi "Rehragout-Rendezvous" (Welt), die ARD-Serie "Everyone is f*cking crazy" (Freitag), die ARD-Doku "Unparteiisch" über Schiedsrichter (FAZ), der Amazon-Film "Red, White & Royal Blue" nach dem gleichnamigen Roman von Casey McQuiston (FAZ), die Paramount-Serie "Slip" (taz) und die zweite Staffel der Amazon-Serie "Good Omes" (taz).
Archiv: Film

Kunst

Ulla von Brandenburg, It Has A Golden Sun and An Elderly Grey Moon, 2016, Super-16-mm, Farbe, Sound, 22:25 min., Photos © Martin Argyroglo, Courtesy the Artist


Film, Bühne, Design - manchmal weiß man nicht wo man ist in der Ausstellung von Ulla von Brandenburg, "It Has a Golden Sun and an Elderly Grey Moon", die die Städtische Galerie Karlsruhe gerade zeigt, schreibt Katinka Fischer in der FAZ. Farben und Stoffbahnen spielen jedenfalls eine Hauptrolle, auch in ihrer Filmtrilogie: "Darin geht es um den Ausbruch einer bunt gewandeten Gruppe aus einer streng geregelten und durch geheime Riten bestimmten Parallelwelt in die Natur, wo weder Alters- noch andere Grenzen gelten. Eine erlösende Balance aus Regeln und Freiheit verheißt am Ende der gemeinsame Tanz. Eine schöne Utopie. Zu einem surrealen Liedtext montierte Fragmente aus Goethes Farbenlehre steigern die Theatralik dieser Vorgänge, die an die Künstlerkolonie des Monte Verità ebenso wie an Rudolf Steiners Eurythmie denken lassen, und geben von Brandenburgs Interesse an der Farbe zugleich weiteren Ausdruck. Indes erzählen die Filme, in denen sie ihre Mittel sparsamer einsetzt, überzeugendere Geschichten. Wenn zum Beispiel Röcke zu Theatervorhängen werden, von denen einer nach dem anderen aufgeht, ohne dass je offenbar wird, was und ob sich überhaupt etwas dahinter verbirgt."

Boris Pofalla besucht für die Welt das Haus der Kulturen der Welt und die Eröffnungsausstellung "O Quilombismo!" der neuen Intendanz von Bonaventure Ndikung. Mit dem Geist des Hauses hat sie nicht viel zu tun, findet er: "Es ist sehr viel von Wurzeln, von Affirmation und Bewahrung die Rede", seufzt er. "In der Rhetorik der Schau ist ein Künstler jemand, der eine Kultur, eine Tradition, ein Volk in seinem Werk zu Wort kommen lässt, die Geister und Erfahrungen der Vorfahren belebt und sich ihnen gegenüber respektvoll verhält. Der westliche Kunstbegriff dagegen verlangt radikale Individualität, Zertrümmerung der Vorgänger und Kritik an der eigenen Gesellschaft. Nur einmal taucht in der über das ganze Haus und die Gärten verteilten Ausstellung die eigentlich naheliegende Idee auf, dass Wurzeln, Traditionen und Überliefertes auch mal hinter einem gelassen werden müssen - in dem Video 'We Are Not Your Monkeys' von 1996, das sich gegen die Verachtung der Kaste der Dalit, der 'Unberührbaren' richtet."

L'Annunziata di Antonello da Messina, 1475. Foto: The Yorck Project / Wikipedia unter cc-Lizenz


Für Bilder und Zeiten (FAZ) betrachtet Eberhard Rathgeb in der Villa Abatellis in Palermo lange Antonello da Messinas Gemälde "Maria der Verkündigung": "Ihr Gesicht und ihre Körperhaltung, in denen sich weder heilige Ergebenheit noch heilige Furcht zeigen, verraten sofort, dass sie nicht versteht, wie es möglich ist, dass sie, ohne mit einem leibhaftigen Mann ins Bett gegangen zu sein, hat schwanger werden können. Die Engel an ihrer Seite, die etwas bedrückt aussehen, als wüssten sie sich und ihr in diesem Dilemma nicht zu helfen, können diesen Einbruch des Profanen und Alltäglichen in die von ihrem Dienstherrn im Himmel angezettelte Geschichte nicht mildern. ... Sie sieht nachdenklich und trotzig aus, als würde sie damit hadern, dass sie schwanger wurde, obwohl sie nur masturbiert hat. Eine menschliche Regung, Trotz, Empörung, stellt den göttlichen Anspruch auf Kniefall und gläubigen Gehorsam infrage und lässt aus einer Madonna wieder eine Frau aus dem Volk werden, die sich nicht gerne von jemandem etwas vormachen lässt."

Weitere Artikel: Ingeborg Ruthe besucht für die FR die Sommerausstellung "Rohkunstbau" im Schloss Altdöbern im Spreewald. Rewert Hoffer unterhält sich für die NZZ mit der Fotografin Herlinde Koelbl über Imagepflege in der Politik. Henning Kober stellt in der FAZ die Künstlerin Hani Hape vor, die Helmut-Newton-Fotos kopiert, die fotografierten Frauen aber mit Männern ersetzt. Stefan Trinks schreibt in der FAZ zum Tod des Malers Brice Marden.

Besprochen werden die Ron-Mueck-Ausstellung in der Fondation Cartier in Paris (Welt) und eine Kabinettausstellung zum Schreiben mit der Hand im Deutschen Romantik-Museum (FR).
Archiv: Kunst

Musik

In den USA geht das Jubiläum "Fünfzig Jahre HipHop" (mehr dazu hier) ohne großen Festakt und auch ohne die Eröffnung eines entsprechenden Museums, dessen Bau sich durch Corona verzögert hatte, über die Bühne, berichtet Sebastian Moll in der taz. "Den Grund dafür muss man darin vermuten, dass sich Amerika bis heute schwertut mit dem HipHop. Niemand kann mehr ernsthaft leugnen, dass der HipHop eine ureigene US-amerikanische Kunstform von globaler Bedeutung ist. ... Doch der HipHop sperrt sich dagegen, sich so leicht in die Schatztruhe nationaler Kulturerrungenschaften legen zu lassen. Weit mehr als etwa der Jazz bewahrt sich der HipHop bis heute seiner Beliebtheit im gesamten urbanen und suburbanen Amerika zum Trotz seine Störfunktion und seine Gefährlichkeit." Und das trotz des Blings!

Weitere Artikel: Claudia Franziska Brühwiler wirft für die NZZ einen Blick auf die US-Kontroverse um den Countrymusiker Jason Aldean, dem vorgeworfen wird, mit dem Musikvideo zu seinem Song "Try That in a Small Town" Pogromstimmung gegen Linke zu machen: "Die Kontroverse ist exemplarisch für die Dynamik in Amerikas Kulturkrieg." Carolina Schwarz empfiehlt in der taz den Podcast "Queens of Rap", in dem die Journalistin Nina Damsch mit Rapperinnen spricht. Atifa Quazi stellt im Tagesspiegel das Rapdup PNL aus Paris vor, das in Frankreich bereits Starstatus hat.

Besprochen werden das neue Album der Hives (Sie "sind älter geworden und klingen jünger denn je", stellt SZ-Kritiker Max Fellmann fest), ein Schubert-Konzert von Matthias Goerne mit dem Pianisten Alexander Schmalcz in Salzburg (Standard), ein Wiesbadener Konzert von The Trinity Sinfonie und Fabian Müller (FR) und ein neues Album der Wiener Indiepop-Band My Ugly Clementine (Standard).

Archiv: Musik
Stichwörter: Hiphop, Rap, Corona