"Wenn das Normale anormal wird." Claudio Jacquelin
bilanziert das erste Regierungsjahr des neuen argentinischen Präsidenten
Mauricio Macri: "Vor einem Jahr wurde mit
Macri in Argentinien zum ersten Mal ein Politiker Präsident, der weder dem Peronismus noch dem Radikalismus entstammte, sondern einer erst
im 21.
Jahrhundert gegründeten Partei. Außerdem der erste, der nicht Anwalt ist, genauso wenig wie seine Vizepräsidentin, sein Kabinettschef und sein Innenminister. Der erste ohne Wirtschaftsminister. Und der erste, der bei
Amtsantritt mehrfacher Millionär war und nicht erst bei seinem
Ausscheiden. Aber dieser Präsident, dessen größtes Ziel es war, aus einem Land der ständigen Ausnahmen
ein normales Land zu machen, hat es heute mit einer Welt zu tun, die kaum noch an die vor einem Jahr erinnert. Das gilt nicht nur für Europa beziehungsweise England und die USA, sondern auch für Länder wie Brasilien oder Chile - ja selbst im benachbarten
Uruguay, dem letzten
Shangri-La progressiv-liberaler Argentinier, wird inzwischen eines der Identitätsmerkmale des Landes infrage gestellt, der
Laizismus -
Bischof Daniel Sturla forderte dort, durchaus erfolgreich, die Leute sollen an ihren Balkons Plakate anbringen, auf denen sie sich zum katholischen Glauben bekennen."