"Amerikaner sind vom Mars, aber Russen auch. Die Angst, als Schwächlinge zu erscheinen, dominiert den Umgang beider Seiten in der
Kaukasuskrise. Die harte Rivalität der früheren Supermächte des Kalten Krieges wird zur banalen Konfrontation",
schreibt der bulgarische
Politologe Ivan Krastev. Demgegenüber habe der vermeintliche
Papiertiger Europa seine "soft power" richtig eingesetzt: "Kaufen Sie doch mal einen aktuellen Kinderfilm, zum Beispiel 'Shrek III', und lassen Sie sich davon überzeugen, dass in der heutigen Welt Papiertiger effektiver sind als richtige Tiger, oder gar böse Bären. Papiertiger sind freundlich, clever und haben weder Minder- noch Höherwertigkeitskomplexe. In der postmodernen Populärkultur sind sie es, die zu Helden werden, die Prinzessin retten, und zu Königen aufsteigen."
In einen Eklat mündete das Filmprojekt über die Verteidigung der
Westerplatte durch polnische Soldaten im September 1939. Nachdem
anstößige Szenen bekannt geworden waren, zog das Kulturministerium die Fördermittel zurück. Roman Pawlowski
sieht den Fehler im System der öffentlichen Filmfinanzierung: "Die Mobilisierung der Branche und die Ankündigung großzügiger öffentlicher Förderung haben dem historischen Kino bisher nicht zum Durchbruch verholfen. Statt guter Filme haben wir jetzt eine Diskussion, ob die Soldaten
Heiligenbilder oder Nacktfotos in der Uniform trugen. Trotz aller Stasi-Diskussionen entstand kein Film, der dem deutschen 'Das Leben der Anderen' nahe käme... Nach dem neuerlichen Streit wird sich jeder Drehbuchschreiber fünf Mal überlegen, bevor er eine Szene schreibt, die auch nur einen Millimeter vom traditionellen Geschichtsbild
abweicht", so Pawlowski."
Außerdem wird daran
erinnert, wie sich
Ryszard Siwiec vor vierzig Jahren im
Protest gegen die Invasion in die Tschechoslowakei vor 100.000 Menschen und laufenden Kameras im Warschauer 10-Jahres-Stadion verbrannte.