Laila Oudray
erklärt in der
taz, was "
Algospeak" ist, eine Umgehung bestimmter Begriffe um die zensorischen Algorithmen bei
Tiktok oder auch
Instagram auszutricksen: Also sagt man nicht mehr "white", sondern "YT". Besonders ausgegrenzt würden auf Tiktok (und auf Instagram auch?) Themen wie
Homosexualität oder Rassismus."Was, wenn man über diese Themen posten möchte, ohne Reichweite zu verlieren? Man
spricht eben anders. Mit Rechtschreibfehlern, Emojis und Sonderzeichen versuchen User*innen den tyrannisch herrschenden Algorithmus zu umgehen. Die Journalistin Taylor Lorenz von der
Washington Post hat dem Phänomen eine eigene Bezeichnung
gegeben: 'Algospeak'." Oudray findet das Thema gar nicht lustig und fordert Beauftragte: "Die Politik ist gefragt. Hier geht es nämlich nicht um eine kleine Plattform, wo sich irgendwelche Teenies tummeln, sondern um ein
mächtiges Instrument, das schon jetzt die politische Debatte prägt."
Der
SZ liegen zwei Millionen
interne Dokumente vor, die von der Hackergruppe
Belarusian Cyber Partisans geleakt wurden. Darin ersichtlich ist, wie die
russische Aufsichtsbehörde Roskomnadsor (RKN) alle Informationskanäle in und nach Russland zu kontrollieren versucht: "Die Zensurbehörde RKN soll das russische
Internet sauber halten, frei von Verstößen gegen die Gesetze und Regeln des Landes. Dazu gehören
pornografische Inhalte mit Minderjährigen und Gewaltdarstellungen. Wegen solcher Inhalte ermitteln auch deutsche Staatsanwaltschaften und Polizeien, doch damit enden die Gemeinsamkeiten. Denn im russischen Internet ist es auch verboten, Bilder von
nicht-
heterosexuellen Beziehungen zu veröffentlichen oder den
Angriffskrieg gegen die Ukraine als solchen zu bezeichnen. Artikel, Videos und andere Beiträge, die vom offiziellen Narrativ des Kremls abweichen, soll RKN schnellstmöglich
zensieren. (…) RKN-Mitarbeiter gehen die Listen verdächtiger Posts durch, um die
Stimmung in der Bevölkerung zu beobachten, frühzeitig auf regionale Protestaufrufe aufmerksam zu werden und Unruhestifter zu identifizieren. Verstößt ein Post oder Kommentar gegen russische Gesetze, stellt die Behörde Löschanfragen an Youtube, Facebook oder Odnoklassniki." Um das System zu perfektionieren, wird an "hauseigenen KI-Systemen" gearbeitet.
Künstliche Intelligenzen wie
Chat-
GTP basieren auf
Wahrscheinlichkeitsrechnungen und führen dadurch mitunter in "
Sackgassen", schreibt Andrian Kreye ebenfalls in der
SZ: "Der australische Ökonom und Schachgroßmeister David Smerdon führte das vergangene Woche mit einer einfachen Frage an Chat-GPT vor: 'Welches ist die meistzitierte wirtschaftswissenschaftliche Arbeit aller Zeiten?' Die Antwort kam prompt: ',A theory of economic history' von Douglass North und Robert Thomas, die 1969 im Journal of Economic History veröffentlicht wurde.' Die beiden Autoren gibt es, die
zitierte Arbeit aber nicht, deswegen konnte sie 1969 auch nicht in der englischen Fachschrift erscheinen. Hakt man in solchen Fällen bei Chat-GPT nach, beharrt die KI erst auf ihrem Fehler. Dann gibt es
Ausreden. Ist man zu hartnäckig, meldet sich der Chatroboter mit einer
Fehlermeldung ab."