Wie ein Ausruf der Verzweiflung liest sich, was die Autorin
Nilanjana Roy zum Fall
Wendy Doniger schreibt (deren alternative Geschichte des Hinduismus der Penguin Verlag zurückgezogen hatte, nachdem er jahrelang von orthodoxen Hindus unter Druck gesetzt worden war, mehr
hier): "Manchmal wird das 'Nie wieder' zu einer geladenen Waffe an den Schläfen der Kreativen. Wir leben nun seit über zwanzig Jahren (seit der Fatwa gege Salman Rushdie, d.Red.) unter der ständigen Drohung von Gewalt, der wir uns beugen müssen. Und Künstler, Autoren, Historiker, die in irgendeiner Weise als provokativ gelten, werden für die Drohungen gegen sich selbst verantwortlich gemacht.
Sie sollen schuld sein an dem Schwert, das andere über ihre Köpfe halten. Seit vielen Jahren sind die beiden Mantras der liberalen Klassen in Indien, besonders bei den Kreativen,
schizophren: Immer mehr steigt der Ärger über das Mobbing, dem wir ausgesetzt sind, und immer dringender wird im Gegenzug darauf beharrt, dass wir jede Gefahr eines Aufstands meiden sollen."
"Das Problem mit dem
Futurismus ist, dass wir die Zukunft gesehen haben",
schreibt Jed Perl angesichts der großen
Ausstellung "Italian Futurism: 1909-1944: Reconstructing the Universe" im New Yorker Guggenheim, die ihm die heikle Rolle der Futuristen in der Geschichte der modernen Kunst verdeutlicht: "Ein Ästhet mit einem politischen Programm ist grundsätzlich eine beunruhigende Erscheinung, und es lässt sich nicht leugnen, wie widerlich die avantgardistischen Exkapaden der Futuristen werden können, wenn sich ihr polemischer Überschwang nicht mehr von
antidemokratischer Demagogie unterscheiden lässt... Im Großen und Ganzen fühlen sich diejenigen, die mit der Kunstgeschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts betraut sind, mit linken Exzessen wohler als mit rechten, sodass (um nur ein Beispiel zu nennen) El Lissitzkys Arbeit als Propaganist für Stalin und die Sowjetunion mehr Verständnis entgegengebracht wird als der
Propaganda für Faschisten."