Arabisch müsste man lesen können! Dina Ezzat
stellt ein hochinteressantes Projekt der
Bibliothek von Alexandrien vor: Sie dokumentiert
im Internet die
Geschichte Ägyptens von 1802 bis 1981. Die Webseite, die laufend ergänzt wird, bietet zur Zeit "20.000 Fotografien von historischen Ereignissen, 11.000 Dokumente, 1.200 Essays und Biografien und 5.800 Nachrichtenausschnitte. Außerdem 1.000 Reden ägyptischer Politiker und 250 Videoaufnahmen politischer Ereignisse" und Audiodateien. Es geht dabei nicht nur um Politik, sondern auch um
Kultur, die Rolle der Frauen in der ägyptischen Kunst und im Journalismus, Gedichte von
Biram Al-Tunsi oder Lieder von
Sayed Darwish. Massenhaft Material also für Forscher und interessierte Leser. "'Tatsächlich hat Ägypten ein großes Problem mit dem
Geschichtsunterricht. In den Schulen wird Geschichte auf eine Art gelehrt, die jedem wissenschaftlichen und analytischen Denken spottet. Und an den Universitäten lernen Geschichte nur die, die sich nirgendwo anders einschreiben konnten', sagt
Magdi Guirguis", ein Historiker, der sein Familienarchiv zur Verfügung gestellt hat.
Besprochen werden der tschechische Film
"Tobruk", der einen Einblick gibt in die "faszinierende" Beziehung der
tschechischen Republik zu Ägypten, die arabische Seite allerdings etwas unterbelichtet lässt,
meint Eric Walberg, und zwei Bücher, die sich kritisch mit dem heutigen Ägypten auseinandersetzen:
Sophie Pommiers "Egypt, L'Envers du decor" (
hier) und
John R. Bradleys "Insight Egypt: the Land of the Pharaohs on the Brink of Revolution" (
hier).