Gerade ist mal wieder eine Delegation der
AfD nach Syrien gereist und hat sogar empfohlen, dort Urlaub zu machen, so sicher sei das Land - natürlich nur wenn man sich unter den Schutz des großen
Baschar al-Assad begibt. Ronya Othmann und Cemile Sahin
beschreiben in ihrer
taz-Kolumne "Orient-Express" die Nähe der AfD zu Assad: "Die AfD schlägt sich mit dieser Delegation wiederholt auf die Seite eines Regimes, das im Bund mit Islamisten
Millionen Flüchtlinge mit hervorgebracht hat. Nur: Solange Assad da ist, werden die Geflüchteten nicht zurückkehren können. Wenn die AfD sich auf die
Seite des Kriegsverbrechers und Diktators Assad schlägt, zeigt sie einmal mehr ihre Feindschaft gegen die Demokratie und den Westen."
Bei den jüngsten Bezirkswahlen in
Hongkong erhielten die pro-demokratischen Kandidaten
57 Prozent der Stimmen. Das beendet den Kampf um Hongkong nicht, aber es verschafft eine dringend benötigte Ruhepause, meint der Hongkonger Journalist
Evan Fowler in der
SZ und erfreut sich erstmal an den guten Nachrichten: "Die Wahlen haben das geschafft, woran Hongkongs Regierung so grandios gescheitert ist: Sie haben, wenn auch nicht das Vertrauen der Menschen, so doch ihre
Hoffnung in das politische System wiederhergestellt. Diese Hoffnung, so klein sie auch sein mag, kann einen Weg aus der Krise weisen, bevor sie vollends eskaliert. Sie hat zudem das offizielle Narrativ
widerlegt, laut dem die Protestierenden nur eine
radikale Minderheit sind, die von ausländischen Mächten gesteuert wird und die Unabhängigkeit will."
Xinjiang bleibt ein beliebtes Experimentierfeld der chinesischen Dystopie. Die
New York Times setzt ihre verdienstvollen Recherchen zu dem Thema fort. Die Hunderttausenden Uiguren, die in Xinjiang in Lagern festgehalten werden, sind auch perfekte Versuchskaninchen,
so die Autoren Sui-Lee Wee and Paul Mozur: Wissenschaftler arbeiten in der Stadt Tumxuk an einer
riesigen DNA-Sammlung. Sie "suchen nach einem Weg, um aus eine DNA-Probe
das Gesicht einer Person zu rekonstruieren. Die Technologie, die auch in den Vereinigten Staaten und anderswo entwickelt wird, befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium und kann grobe Bilder erzeugen, die gut genug sind, um nur eine Verbrecherjagd einzugrenzen oder Verdächtige zu auszuschließen… Langfristig, so sagen Experten, könnte es für die kommunistische Regierung sogar möglich sein, Bilder aus einer DNA-Probe in die von ihr entwickelten Massenüberwachungs- und
Gesichtserkennungssysteme einzuspeisen, wodurch ihr Zugriff auf die Gesellschaft verstärkt wird, weil sie Dissidenten und Demonstranten und Kriminelle besser verfolgen kann." Westliche Institutionen, so die Autoren, unterstützen die chinesischen Forschungen - und nennen unter anderem das Max-Planck-Institut!