Die islamkritische-Autorin
Taslima Nasrin, die bereits aus Bangladesch ins indische Kalkutta fliehen musste, wurde nun von einem radikalen muslimischen Mob durch halb Indien gejagt. Und die Offiziellen des Landes reichen sie weiter wie eine heiße Kartoffel. Vinod Mehta ist
empört: "Wie sollen wir die Geschichte Taslima Nasrin lesen? Als einen Kommentar über den Zustand der
indischen Demokratie? Über die Macht der Mullahs? Über eine manipulative Autorin, die eine solche Kontroverse nutzt, um ihre Bücher besser zu verkaufen? Gut möglich, dass alle Elemente in dieser Erzählung zusammenkommen. Für mich ist es jedoch der
Bankrott der drei großen Parteien (der BJP, der kommunistischen und der Kongress-Partei), die sich selbst so ängstlich in Sicherheit bringen, dass einem schlecht wird. Ihr Verhalten als 'den-
Schwarzen-Peter-Weiterreichen' zu bezeichnen, täte dieser manchmal sinnvollen politischen Taktik Unrecht. Es ist eine Farce, wie alle drei Parteien behaupten, sie hätten nie etwas anderes getan, als vehement die Redefreiheit zu verteidigen. Voltaire muss sich im Grabe umdrehen!"
In weiteren Artikeln zum Thema
konstatiert Saba Naqvi Bhaumik: "Frevlerische Positionen sind in Indien generell nicht gut gelitten. Gerade in den letzten 15 Jahren ist dieses Land
einzigartig humorlos geworden." Und Shuddhabrata Sengupta
betrachtet die Lage der Muslime in Westbengalen, zu dem Kalkutta gehört.