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Außer Atem: Das Berlinale Blog
Stichwort: Der die Mann - 9 Artikel
Erst Luigi Nono, dann der Angriff der Kampfbomber: Zwei libanesische Filme im Forum
Außer Atem: Das Berlinale Blog
09.02.2015
Akram Zaatari
untersucht in seinem Filmessay "Twenty-Eight Nights and A Poem" den Zusammenhang von
Bild und Gesellschaft
. In
Ghassan Salhabs
Thriller "The Valley" geht das
Bekaa-Tal
unglaublich ästhetisch vor die Hunde.
Von
Thekla Dannenberg
Alle ontologischen Anker gelichtet: 'Closed Curtain' von Jafar Panahi und Kamboziya Partovi (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
12.02.2013
Der Richterspruch hat nach wie vor Bestand, allen Protesten zum Trotz: zu
sechs Jahren Haft
(bislang wohl vollzogen als Hausarrest) wurde der iranischer Regisseur Jafar Panahi im Jahr 2010 verurteilt, außerdem wurden ihm
zwanzig Jahre Berufsverbot
erteilt. Das hielt ihn nicht davon ab, 2010 einen gemeinsam mit Mojtaba Mirtahmasb inszenierten Film in den Wettbewerb von Cannes zu schmuggeln, der einen schlagenden, mit Blick auf das Urteil folgerichtigen Titel trägt; Filme drehen darf Jafar Panahi nicht mehr, also: "This Is Not a Film". Zwei Jahre später setzt sich Panahis Geisterexistenz auf internationalen Filmfestivals fort, mit einer weiteren kollaborativ entstandenen Regiearbeit: "Closed Curtain" heißt der Film,
Kambuzia Partovi
der Co-Regisseur.
Von
Lukas Foerster
Edel ausgeleuchtet: Annemarie Jacirs 'When I saw you' (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
08.02.2013
Geradezu fassungslos lässt einen dieser
PLO-Film
der jordanisch-palästinensischen Regisseurin Annemarie Jacir, mit dem die Guerillaschnulze ihren Weg ins Forum gefunden hat. "When I saw you" erzählt die Geschichte eines
tapferen kleinen Jungen
, der sich nicht damit abfinden will, aus der Heimat vertrieben, den Rest seines Lebens mit der Mutter in einem Flüchtlingslager zu verbringen. Entschlossen macht er sich auf in die Heimat seiner Väter und stößt zu einer Gruppe Kämpfer, die später die PLO werden sollen. In ihrem Ausbildungslager lässt sich der Junge in Kampftechnik und Marxismus schulen. Abends sitzen die Kämpfer edel ausgeleuchtet und in kleidsam um den Kopf geschlungenen PLO-Tüchern am Lagerfeuer,
hören Cat Stevens
, tanzen traditionelle Tänze oder singen vom Feigenbaum in ihrem Garten, von Jasmin und Granatäpfeln. Im Fernsehen erklärt Arafat: "Die Palästinenser waren Flüchtlinge, jetzt sind sie Kämpfer."
Von
Thekla Dannenberg
Peter Kerns 'Glaube, Liebe, Tod' (Panorama)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2012
Die thomistische Trias christlicher Tugenden - Glaube, Liebe, Hoffnung – hat Pate gestanden für Peter Kerns neue filmische Selbstentäußerung. Allein Hoffnung mag in diesem Rundumschlag gegen die unchristlichen Zustände an der europäischen Außengrenze keine aufkommen. Darum folgt auf den Glauben und die Liebe... der Tod.
Von
Nikolaus Perneczky
Untersucht den ungeklärten Tod zweier Roma: Philip Scheffners Dokumentarfilm 'Revision' (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
12.02.2012
Ein Weizenfeld nahe der polnischen Grenze. Im Sommer 1992 war das Feld
Tatort
eines im juristischen Sinne bis heute unaufgeklärten Verbrechens. Gut 19 Jahre später, im Herbst 2011, filmt Philip Scheffner denselben Ort für seinen Film "Revision". Der gelbe Weizen rauscht sanft im Wind, die Schatten der Rotorblätter einer Windkraftanlage ziehen über das Feld. Die Windräder und ihr Schattenwurf tauchen immer wieder auf im Film, sie wirken in ihrer gleichmäßigen Bewegung leitmotivisch rhythmisierend, aber in ihnen steckt noch mehr: In den Windkraftanlagen materialisiert sich die zeitliche Differenz, die 19 Jahre zwischen dem inzwischen historischen Kriminalfall um
zwei erschossene Roma
und ihrer filmischen Revision. Tatsächlich stellt der (insbesondere im Osten Deutschlands evidente) Siegeszug der Windparks den größten Einschnitt in das Landschaftsbild Deutschlands in den letzten zwei Jahrzehnten dar (vermutlich ist das sogar noch untertrieben). Dass sie aufmerksam sind für solche scheinbar nebensächlichen Details, für auf den ersten Blick völlig kontingente Verbindungen, ist kennzeichnend für die Filme des außergewöhnlichen Dokumentaristen Philip Scheffner.
Von
Lukas Foerster
Freibeuter: Cyril Tuschis 'Khodorkovsky'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2011
Michail Chodorkowski
ist vieles auf einmal: Zunächst aber einer, der mit Hilfe von Jelzin in den Neunzigern zu einem der reichsten Männer des neuen, damals
wildwestkapitalistischen Russland
aufstieg. Ein Oligarch ohne Skrupel, ein Geschäftsmann, dem man nach der Übernahme des Ölkonzerns Yukos Geschick als Manager und das Mittun beim Aufbau eines bis heute im Prinzip so fortbestehenden korrupten Systems des Gebens und Nehmens zwischen Wirtschaft und Politik attestieren kann. Um 2000 aber durchlebt er etwas, das von manchen als Wandlung beschrieben wird. Er unternimmt den Versuch, den Yukos-Konzern zu einem Unternehmen zu machen, das westlichen Vorstellungen von Transparenz so sehr genügt, dass der Westen es als Geschäftspartner auf Augenhöhe attraktiv finden kann.
Von
Ekkehard Knörer
Gott auf zwei Rädern: Koji Wakamatsus 'Caterpillar'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2010
So abspannhaft nüchtern ist noch selten ein Vorspann über die Anfangsbilder eines Spielfilms getickert. Die Bilder, über die die Schriftzeichen laufen, sind Dokumentaraufnahmen von Kämpfen und Zerstörungen aus dem
Zweiten Weltkrieg
, allerdings nachträglich mit Kriegskampfkrach und Kriegsfeuerlärm synchronisiert. Vom Dokumentarfilmkriegsfeuerlärm schneidet in einer Art trockenem Match Cut Koji Wakamatsu dann hinüber ins Spielfilmbild. Man sieht: eine Vergewaltigung hinter mit billigem Digitaleffekt in die Bilder kopiertem Feuer. Der Effekt und das Geschehen gehen eine Verbindung ein, aber sie ist sichtlich künstlich. In diesem
extrem sachlich dissoziierten
Dokumentarbild-Spielfilmübergang setzt Koji Wakamatsu die Parameter, an die er sich fortan konsequent hält.
Von
Ekkehard Knörer
Der Unbehausteste: Roman Polanskis 'The Ghost Writer'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
12.02.2010
Am gnadenlosesten schnappen immer die Fallen zu, in die man
sehenden Auges
lief. Polanski ist der Filmemacher der bösen Ahnung, einer uranfänglichen Unbehaglichkeit, aus der man wie im Alptraum nicht zurück kann. Noch bevor irgendetwas passiert ist, spürt der amerikanische Arzt Richard Walker in "Frantic", dass Paris ihn nicht willkommen heißt.
Von
Thierry Chervel
Momente der Freiheit: Drei Filme von Yasujiro Shimazu (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
12.02.2010
Ein Mann in seinem Appartment, vor einem Fenster, durch das man weit in die Stadt blicken kann. Ein Blick nach draußen;
ein Zug
fährt von rechts nach links durchs Bild. Ein zweiter Blick; ein zweiter Zug, diesmal von links nach rechts.
Von
Lukas Foerster