Die
FAZ druckt die Rede, die der Schriftsteller
David Grossman gestern in Tel Aviv bei der offiziellen
Trauerfeier der Kibbuzbewegung hielt. Auch er ist überzeugt, dass nach dem 7. Oktober nichts mehr so sein wird wie vorher: "Die, die wir einmal waren, werden wir nie wieder sein. Die Bilder der Gräuel, die Fratzen des Hasses, denen wir ausgesetzt waren - so etwas sieht ein Mensch nicht, ohne ein anderer zu werden. Als hätte sich inmitten der Realität ein Strudel aufgetan und uns eingesogen. Dem gegenüber stehen Heldentum und Opferbereitschaft, stehen Taten, die
Menschen um anderer Menschen willen vollbracht haben. Wir hören von der unfassbaren Kühnheit junger Leute, die im wahrsten Sinne des Wortes dem Bösen ihr Leben entgegengeworfen haben, um andere zu retten. Um die Familie, das Haus, den Kibbuz und oft auch Unbekannte zu beschützen. Immer wieder riskierten Männer und Frauen mit unerhörtem Mut ihr Leben. In einer Sekunde, mit einer Tat: Manche warfen sich auf scharfgemachte, von den Terroristen in frei stehende Bunker oder häusliche Schutzräume geworfene
Handgranaten, wodurch andere Schutzsuchende verschont blieben. Solche Akte bringen unsere Sicht auf die Welt, die wir als zynisch, selbstsüchtig, utilitaristisch wahrnehmen, gründlich ins Wanken. Seit dem 7. Oktober denke ich viel über diese Menschen nach."
Die
neue Weltordnung ist nicht mehr bipolar, sie ist ein
à la carte Menü,
erklärt im
Guardian Timothy Garton Ash die Ergebnisse zweier Umfragen, die er und Kollegen für das European Council on Foreign Relations und ein Forschungsprojekts der Oxford Universität in China, Indien, Türkei, Russland, den USA, Saudi-Arabien, Indonesien, Südafrika, Brasilien, Südkorea und 11 europäische Länder durchgeführt haben. "Die meisten dieser Länder glauben, dass sie sich nicht entscheiden müssen. Sie können engere Wirtschaftsbeziehungen zu China, eine sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit den USA unterhalten und gleichzeitig alle Vorzüge der 'Soft Power' Europas genießen. Eine Welt mit
vielen konkurrierenden Mächten gibt ihnen die Möglichkeit zu mischen und zu kombinieren. ... Die Lektion für den Westen ist nicht, dass wir unsere Werte aufgeben sollten, sondern dass wir
viel schlauer werden und die Welt so sehen sollten, wie sie ist, und nicht so, wie wir sie gerne hätten. "
Greta Thunbergs Antisemitismus zeigte sich schon früher,
meint Pauline Voss in der
NZZ: "Bereits 2021 teilte Thunberg einen Beitrag der Autorin und BDS-Unterstützerin
Naomi Klein, die Israel 'ein Kriegsverbrechen nach dem anderen' vorwarf. Im selben Jahr drückte Fridays for Future International seine Solidarität mit den palästinensischen 'Märtyrern' und ihrem
antikolonialen Kampf aus. Thunbergs Abdriften ist kein Ausflug, sondern eine zielstrebige Reise ins Reich des Antisemitismus. Seit Jahren verschreibt sich die Klimabewegung dem Konzept der '
Intersektionalität'. Dieses wissenschaftliche Konzept rückt die Verschränkungen unterschiedlicher Diskriminierungserfahrungen in den Fokus, um zum Beispiel Fragen des Geschlechts und der Rasse zusammenzudenken. Allerdings ist von der ursprünglichen Idee nicht mehr viel übrig geblieben. Intersektionalität dient heute vor allem als Rechtfertigung, um jeden politischen Konflikt auf einen Kampf von Unterdrückten gegen Unterdrücker zu reduzieren."