9punkt - Die Debattenrundschau

Die gleichen, alten Methoden

Kommentierter Rundblick durch die Feuilletondebatten. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
06.04.2024. Die Universität Köln hat Nancy Fraser die Einladung zur Albertus-Magnus-Professur 2024 entzogen, weil sie den Brief "Philosophy for Palestine" unterschrieben hat - renommierte deutsche Geisteswissenschaftler protestieren. Die SPD hat sich das "ostpolitische Gute-Nacht-Lied" solange vorgesungen, bis das politisch-kritische Denken eingeschläfert wurde, meint der Historiker Jan C. Behrends bei Spon. Unterstützung bekommt Olaf Scholz indes von Juli Zeh in der Berliner Zeitung. In der taz berichten die ungarischen Schriftsteller Dénes Krusovszky und Ferenc Czinki, wie der Kulturbetrieb in Ungarn zunehmend zentralisiert wird.
Efeu - Die Kulturrundschau vom 06.04.2024 finden Sie hier

Ideen

Die Universität Köln hat der Philosophin Nancy Fraser die Einladung zur Albertus-Magnus-Professur 2024 entzogen. In einer Erklärung benennt die Uni-Leitung den von Fraser unterzeichneten offenen Brief "Philosophy for Palestine" (unsere Resümees). Kurz nach den Hamas-Pogromen an israelischen Zivilisten hatten die Unterzeichner dieses Briefs zu einem "kulturellen und universitären Boykott israelischer Institutionen" aufgerufen. Auf die Albertus-Magnus-Professur "wird jedes Jahr eine Persönlichkeit von internationaler Bedeutung berufen" heißt es sehr allgemein auf den Seiten der Uni Köln. "In öffentlichen Vorlesungen und Seminaren werden Fragen von allgemeiner Bedeutung behandelt, die derzeit in vielen Grundlagenwissenschaften, aber auch in der öffentlichen Debatte eine Rolle spielen" - tatsächlich eingeladen wurde in den letzten Jahren von Giorgio Agamben bis Judith Butler vor allem die Crème de le crème des poststrukturalistischen Denkens.

Einige als renommiert geltende deutsche Geisteswissenschaftler haben sich bereits in einer Protestnote mit Fraser solidarisiert: "Nancy Frasers Arbeit ist in Deutschland weit über die engere akademische Welt hinaus rezipiert worden und hat hierzulande wie nur wenige andere zu einer Internationalisierung der philosophischen und sozialwissenschaftlichen Diskussion beigetragen. Solche Forschungszusammenhänge mit internationaler und öffentlicher Ausstrahlung geraten durch Maßnahmen wie die der Kölner Universität in Gefahr. Damit droht das Vorgehen der Kölner Universitätsleitung auch international als ein Angriff auf das wahrgenommen zu werden, was eine Universität sein sollte: ein Ort für intensiven und kontroversen Austausch über gesellschaftlich relevante Fragen" - außer mit israelischen Institutionen, versteht sich. Zu den Unterzeichnern gehören Rahel Jaeggi, Christoph Menke, Stephan Lessenich, Axel Honneth, Hartmut Rosa, Eva von Redecker, Oliver Nachtwey und viele andere.

In der taz wirft der in Bayreuth lehrende Wirtschaftsgeograf Stefan Ouma den Kritikern der postkolonialen Theorie vor, einen "revanchistischen" Kulturkampf zu führen: "Dieser identitätspolitische Pushback ist Ausdruck des Versuchs, mit aller Kraft an den eigenen Privilegien und der Deutungshoheit über Geschichte und Gesellschaft festhalten zu wollen." Dabei bringe der Postkolonialismus nur Frieden: "Eine friedliche und inklusive Zukunft in Israel/Palästina kann aber ohne die Einsichten postkolonialer Theorien nicht realisiert werden. Gerade weil ihre Vertreter*innen Fragen der Verteilung und Kontrolle von Land, der Entstehung menschenfeindlicher Kategorisierungen, Ausschlussmechanismen und multidirektionaler Gewaltverhältnisse ins Zentrum ihrer Analysen stellen, bieten sie eine überaus nuancierte Analyse des Nahostkonflikts an."
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Europa

Etwa einhundert ukrainische Kulturschaffende sind laut PEN Ukraine seit Kriegsbeginn ermordet worden, aber es dürften wesentlich mehr sein, sagt Tetyana Teren, Generalsekretärin des PEN Ukraine, in der FAS zu der in Moskau geborenen Schriftstellerin Anna Prizkau: "'Wir wissen, dass es viel mehr ermordete Künstler und Intellektuelle gibt, als uns bekannt sind.' Warum? 'Weil wir nicht in die besetzten Gebiete reingehen können, weil wir über die russischen Verbrechen dort nichts wissen.' Und werden sie gezielt getötet? Gibt es denn diese Listen der ukrainischen Intellektuellen, die die Russen töten wollen, töten sollen? 'Oh ja, die Russen bereiteten sie in großem Stil schon vor der Invasion vor. Wir haben sie gesehen. Selbst jetzt schreiben sie noch ihre schwarzen Listen, sogar von Büchern, sogar von Artefakten, die sie auch töten wollen. Es sind die gleichen, alten Methoden - sind die des russischen Reiches und des sowjetischen', sagt sie."

Wegen Krieg, Pandemie und einer niedrigen Geburtenrate ist die demographische Lage in Russland schlecht, deshalb kämpft Russland bereits seit vergangenem Jahr gegen Abtreibungen, schreibt Katharina Wagner in der FAZ: "In einem ersten Schritt soll nun Privatkliniken die Möglichkeit genommen werden, Abtreibungen anzubieten. Aus Sicht des Regimes machen sie es Frauen zu leicht, halten sich angeblich nicht an die Vorgaben, etwa vor dem Eingriff eine 'Woche der Stille' abzuhalten, in der sich die Frauen möglichst noch umentscheiden sollen. Im Herbst verzichteten Privatkliniken in mehreren Regionen schon 'freiwillig' darauf, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen - nachdem örtliche Beamte ihnen nahegelegt hätten, einen 'Beitrag zur Verbesserung der demographischen Lage im Land zu leisten', wie die Zeitung Kommersant herausfand. In Mordwinien, den Kaliningrader, Kursker und Twerer Gebieten wurde außerdem das 'Drängen zur Abtreibung' unter Strafe gestellt, wobei unklar bleibt, was genau als 'Drängen' gilt."

Der Historiker Jan C. Behrends gehört zu den Mitunterzeichnern des Brandbriefs, der die Russlandpolitik der SPD attackiert (Unser Resümee). Der Brief sollte auch ein "Zeichen gegen diese anhaltende Entintellektualisierung der SPD", sagt er im SpOn-Gespräch, in dem er der SPD auch Wissenschaftsfeindlichkeit vorwirft. Zudem bekräftigt er die Forderung nach Aufarbeitung der Russlandpolitik der SPD, die keineswegs zur deutschen Einheit geführt habe: "Diese Geschichte hat man sich in der Partei 30 Jahre lang erzählt - sie ist historisch falsch. Das wissen wir heute aus amerikanischen und sowjetischen Archiven. Auch sollte uns diese Ostpolitik den Weg zu einem Kant'schen ewigen Frieden mit Russland ebnen. Man hat sich dieses ostpolitische Gute-Nacht-Lied immer wieder vorgesungen, was das politisch-kritische Denken in der Partei eingeschläfert hat."

"Scholz zaudert nicht, er ist schlicht gegen die Lieferungen von Taurus", verteidigt indes Juli Zeh den Kanzler im großen Gespräch mit der Berliner Zeitung: "Aus Scholzens Sicht, und das ist auch meine Sicht, darf Deutschland nicht Kriegspartei werden. Bei allem anerkannten Bedürfnis der Ukraine, sich gegen den russischen Aggressor zu verteidigen, darf man die Eskalationsgefahr nicht aus dem Blick verlieren." Dem Journalismus wirft sie im Gespräch Meinungsmache vor: "Eigentlich sollte doch neutrale Berichterstattung im Vordergrund stehen. Meinungsartikel sind selbstverständlich erlaubt, aber sie sollten die Ausnahme, nicht die Regel darstellen. Zu viel journalistisch verkündete Meinung erzeugt Unmut in der Bevölkerung. Weil die Leute den Eindruck bekommen, dass ihnen die Medien sagen wollen, was sie zu denken haben. Niemand lässt sich gerne bevormunden."
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Geschichte

Bülent Mumay hatte in seiner FAZ-Kolumne diese Woche darauf hingewiesen, dass Erdogans Handelsbeziehungen zu Israel die Wahlniederlage mitverursacht haben könnten (Unser Resümee). Dabei hassen Erdogan und Netanyahu einander, meint der Historiker Rasim Marz, der heute in der NZZ unter anderem erläutert, wie sich erst unter dem 1909 gestürzten islamischen Herrscher Abdülhamid II. der Antisemitismus in der Türkei manifestierte: "Abdülhamid II. wird bis heute in islamistischen wie nationalistischen Kreisen in der Türkei und der arabischen Welt als ein Vorkämpfer gegen den Zionismus gesehen, der einer jüdischen Verschwörung zum Opfer fiel. Wie die Historiker Bernard Lewis, Feroz Ahmad und Elie Kedourie darlegen, waren es vorrangig britische Diplomaten, die rund um den Fall Sultan Abdülhamid II. nach 1909 antisemitische Verschwörungstheorien in islamisch-konservativen Kreisen streuten. Im Zentrum stand der Botschafter Sir Gerard Lowther. Er betrachtete Abdülhamids Absetzung als jüdisch-zionistische Verschwörung, die vom jüdisch geprägten Saloniki aus vorbereitet und gesteuert wurde. Das jungtürkische Komitee für Einheit und Fortschritt und sein innerer Zirkel, dem auch Juden angehörten, operierten von Saloniki aus. Staatsbeamte, Offiziere und untere Ränge der Armee waren Mitglied dieser Geheimorganisation, die sich gegen das absolutistische Regime des Sultans wendete. Lowther sah Verbindungen zwischen den Jungtürken und Herzls Zionistenbewegung, wo es keine gab."

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Kürzlich hatte die Historikerin Katja Hoyer in der Berliner Zeitung behauptet, sie hätte ihr Buch "Diesseits der Mauer" nur in Großbritannien schreiben können, in Deutschland hätte man vermutlich Druck auf sie ausgeübt (Unser Resümee). Dem widerspricht der Historiker Rainer Eckert, bis 2017  Leiter des Zeitgeschichtliches Forums in Leipzig, heute ebenda: "Dass Historiker Deutschland verlassen haben, um ungezwungen forschen und publizieren zu können, ist höchstens vereinzelt der Fall und äußerst ungewöhnlich. Etwas anderes sind die Wissenschaftler, die als Folge der Neustrukturierung von Forschung und Wissenschaft nach Friedlicher Revolution und Wiedervereinigung ihre Anstellung an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Ostdeutschland verloren. In der Regel waren sie Mitglieder der Staatspartei SED gewesen oder hatten für die Staatssicherheit gearbeitet. Fast alle der dadurch frei werdenden Stellen besetzten Westdeutsche und daran hat sich bis heute wenig geändert."

Zur von Hoyer aufgestellten Behauptung, man könne in Deutschland nicht vorurteilsfrei zur DDR forschen, will Dirk Oschmann, Autor von "Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung", nichts sagen, wie er ebenfalls in der Berliner Zeitung schreibt. Wohl aber sei die Beschäftigung mit DDR-Literatur in Deutschland ein "Karrierekiller", meint er: Das "zeigt sich daran, dass in Deutschland bis heute im Fach Neuere deutsche Literatur fast niemand auf eine Professur kommen konnte, der oder die Forschung zur DDR-Literatur betreibt, wozu übrigens der sich an Christa Wolf entzündende Literaturstreit Anfang der 90er Jahre das Seine beigetragen hat. Sich mit DDR in irgendeiner Weise zu beschäftigen, scheint ein Karrierekiller zu sein. Das wird mir übrigens von Kollegen und Kolleginnen aus anderen Fächern wie der Geschichte und der Soziologie ebenfalls berichtet."
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Gesellschaft

Im FR-Gespräch versucht Nina Bernarding, Mitgründerin des Zentrums für Feministische Außenpolitik, zu erklären, weshalb Antidemokraten nicht selten auf Antifeminismus setzen: "Antifeminismus ist ein sehr nützlicher Mechanismus für antidemokratische Strukturen. Zum einen sind es oft feministische, aber auch LGBTQI-Bewegungen, die Antidemokraten und autoritäre Führer herausfordern. Und wenn man es schafft, diese Bewegungen klein und leise zu halten, ist schon mal eine große Gefahr gebannt. Zum anderen wissen wir, dass antifeministische Narrative in vielen Gesellschaften oft salonfähiger sind als rassistische oder ausländerfeindliche. Auch weil die Antidemokraten es geschafft haben, viele der Narrative, die gegen Frauen oder gegen LGBTQI- Menschen gerichtet sind, als Pro-Familie oder Pro-Kinder positiv zu besetzen."
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Stichwörter: Antifeminismus

Medien

Ja, es gibt eine Menge zu kritisieren an den Öffentlich-Rechtlichen, schreibt Götz Hamann auf Zeit Online. Bei dem nun veröffentlichten Manifest wird ihm dennoch mulmig zumute, nicht nur, weil viele der Erstunterzeichner mit besten Renten ausgestattete ehemalige Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind. Irritiert ist Hamann vor allem davon, dass das Manifest das journalistische Format des Faktenchecks ablehnt, "wie es ARD, ZDF und Deutschlandradio praktizieren. Dabei ist das der Versuch, kursierende Lügen, Desinformationen und Bildmanipulationen in sozialen Medien aufzudecken. Es ist der Versuch, so etwas wie eine Faktenbasis, eine gemeinsame Wirklichkeit zu erhalten, auf deren Grundlage die Gesellschaft ihre politischen Auseinandersetzungen führen kann. Dieses Bemühen wird in dem Manifest als 'so genannte Faktenchecks' disqualifiziert. Diese würden eine 'vermeintlich absolute Wahrheit' suggerieren. Wer so argumentiert, rückt das Format des Faktenchecks in die Nähe von Gehirnwäsche. Und mal anders gefragt: Was wäre Journalismus eigentlich ohne Fakten?"

Ein Verbot von Al Jazeera in Israel ist der falsch Weg, meint Felix Wellisch in der taz: "Was die Sicherheit Israels gefährdet, ist nicht die freie Presse, auch wenn sie derart parteiisch berichtet wie Al Jazeera. Gefährlich sind die Informationsblasen, in denen sich viele Palästinenser und Israelis eingerichtet haben. Und gefährlich ist das Unverständnis vieler Israelis für die wachsende Kritik weltweit am Vorgehen der Armee in Gaza."
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Kulturpolitik

Im taz-Gespräch erklären die ungarischen Schriftsteller Dénes Krusovszky und Ferenc Czinki, wie der Kulturbetrieb in Ungarn zunehmend zentralisiert wird. Krusovszky sagt: "Ein einziger Mann wird künftig für alle Ausgaben des Staates auf literarischem Gebiet verantwortlich sein: Szilárd Demeter. Er war früher der Redenschreiber von Orbán und ist heute der berüchtigte Präsident des Literaturmuseums. Demeter ist absolut regierungstreu." Und auch Libri, der größte ungarische Verlag, wurde vor einem Jahr von der konservativen Stiftung Mathias Corvinus Collegium (MCC) übernommen, wozu Czinki erläutert: "Libri ist nicht nur ein Verlagshaus, sondern auch eine Buchladenkette. Der Staat kontrolliert jetzt also die meisten Buchhandlungen in Ungarn. Ich glaube nicht, dass die Regierung versuchen wird, den Verlagen vorzuschreiben, was sie veröffentlichen sollen und was nicht, aber sie kann kontrollieren, welche Bücher in die Regale und Schaufenster der Buchhandlungen kommen."

Nachdem Claudia Roth Einblicke in ihr "Rahmenkonzept Erinnerungskultur" gewährt hatte, das vorsieht, dass neben dem Holocaust und der DDR-Diktatur künftig auch deutsche Kolonialverbrechen sowie Migration ihren Platz haben sollen (Unser Resümee), "hatten sich Verbände und Arbeitsgemeinschaften der Gedenkstätten zur Erinnerung an das NS-Unrecht und die SED-Diktatur in einem Brief an die Kulturstaatsministerin gegen die Aufnahme der Themen Migrationsgesellschaft und Demokratiegeschichte ausgesprochen", berichtet Lisa Berins in der FR: "Roths Entwurf, so heißt es in dem Brief, leite 'einen geschichtspolitischen Paradigmenwechsel ein, der zu einer fundamentalen Schwächung der Erinnerungskultur führen würde'. Er verabschiede sich von dem Konsens, nationalsozialistische Verbrechen nicht zu relativieren und SED-Unrecht nicht zu bagatellisieren. 'Das Papier kann als geschichtsrevisionistisch im Sinne der Verharmlosung der NS-Verbrechen verstanden werden', folgerten die Unterzeichnenden, darunter etwa die Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland." Roth will die Gedenkstätten nun zu einem Runden Tisch einladen.

Für die "10 nach 8"-Kolumne von Zeit Online hat die Autorin Priya Basil das Kigali Genocide Memorial in Ruanda besucht, das an den Völkermord an den Tutsi erinnert. Warum gibt es keine derartigen Gedenkstätten in Deutschland, fragt sie: "Wie seltsam, als deutsche Staatsbürgerin zum ersten Mal in Ruanda auf ein Denkmal für die ermordeten Herero und Nama zu stoßen - dabei lebe ich doch in Berlin, einer Stadt mit mindestens fünfzig Denkmälern für einstige Verbrechen, einer Stadt, die sich das Gedenken an die Gräueltaten des Dritten Reiches, die Schrecken der DDR zur Aufgabe gemacht hat. Ein Ort, der so gut im Erinnern ist, dass er vergisst. Deutschland hat kein offizielles Mahnmal für den Völkermord, den es in Namibia begangen hat. Berlin hat, soweit ich weiß, keine Gedenkstätte für die Opfer des deutschen Kolonialismus vor der Nazizeit. In der gesamten Stadt gibt es nur wenige offizielle Schilder, die auf den deutschen Imperialismus außerhalb Europas hinweisen."
Archiv: Kulturpolitik