Nur weil
Donald Trump gerade die WTO zerstört, heißt das noch lange nicht, dass er und linke Globalisierungsgegner etwas gemeinsam hätten,
beschwört der kanadische
Historiker Quinn Slobodian in der
SZ die Leser in Erinnerung an die
Proteste in Seattle 1999. "Die Protestierenden akzeptierten die Globalisierung als Tatsache. Aber sie wollten Institutionen, die den
Menschen über den Profit stellen. Im Zusammenhang mit den Seattle-Protesten wird gerne von der Allianz zwischen 'Teamsters and Turtles' gesprochen, eine Umschreibung von Gewerkschaftlern und grünen Gruppierungen. Zwei ihrer zentralen Ziele waren die Einführung von
Arbeits-
und Umweltrichtlinien in Handelsabkommen. Beide Forderungen wurden und werden routinemäßig von der WTO abgelehnt, da sie unfaire Handelsbarrieren darstellten. Aber bedeutet das, dass eine globale wirtschaftspolitische Steuerung unmöglich ist? Wie soll man einem solchen Ziel nachgehen, wenn nicht durch alternative Formen der internationalen Organisation?"
Der amerikanische Publizist
Kevin D.
Williamson hat gerade mit "The Smallest Minority" ein Buch über den "
Wutpöbel" veröffentlicht. Im
Interview mit der
NZZ erläutert er seine Thesen: "Der Titel des Buchs stammt aus einem Essay von
Ayn Rand. Sie sagt, dass politische Rechte und Interessen von Minoritäten unmöglich ernsthaft respektiert werden können, ohne
zuerst das Individuum - die kleinste Minderheit - zu respektieren. Dabei sind Gruppenmitgliedschaft und Individuen
keine rivalisierenden Zustände. Gruppenzugehörigkeit aber wird immer grundlegender für Identität, auf beiden Seiten des politischen Zauns. Zudem gibt es eine wachsende Abneigung, Mitglieder oder Ideen der eigenen Partei öffentlich zu kritisieren - meist mit dem Argument, dass wir in einer schlimmen Notlage steckten, die bis zu ihrer Überwindung absolute Loyalität erfordere. Selbstverständlich kann die Krise nicht verschwinden, denn sie ist
nicht real."
Die
Welt hat Auszüge aus einer Rede
übersetzt, in der der Schauspieler
Sacha Baron Cohen vor knapp zwei Wochen auf der Jahrestagung der amerikanischen Anti-Defamation-League die Schuld am grassierenden
Antisemitismus und Hass gegen Andersdenkenden "einer Handvoll Internet-Unternehmen" zuschob.