Kerry Howley
porträtiert den 35-jährigen
Whistleblower - und besten Tellerwäscher Nashvilles -
Daniel Hale, dem eine lange Gefängnisstrafe blüht, weil er Dokumente über das
Drohnen-
Tötungs-
Programm Barack Obamas veröffentlicht hat. Hale hatte für die Armee in Afghanistan per
Handyortungen Personen ausfindig gemacht, die auf einer Tötungsliste standen: "Im Laufe des Krieges gegen den Terror, wie wir ihn früher nannten, bevor er einfach amerikanische Außenpolitik wurde, überwachte das US-Militär weite Teile Pakistans und des Jemen rund um die Uhr per Drohne, was bedeutet, dass die Menschen, die heute in diesen Gebieten leben,
nicht über die Straße gehen können, ohne zu wissen, dass sie aufgezeichnet werden. Das Material wird höchstwahrscheinlich nie gesichtet werden, weil es dafür nicht genug Analysten gibt; wo die Privatsphäre gewährt wird, wird sie nur durch die
Gnade der Ineffizienz gewährt. ... Kurz bevor Daniel Hale in Afghanistan eintraf, setzte die Air Force das ein, was sie 'Gorgon Stare' nannte: ein Drohnen-Videosystem, bei dem 368 Kameras jeweils 40 Quadratmeilen abdecken. Früher litten wir beim Beobachten an einem 'Strohhalm'-Problem; man konnte wie durch eine Röhre beobachten, wie sich eine einzelne Figur ihren Weg durch eine Landschaft bahnte, ohne das umliegende Land zu sehen. Die
großflächige Überwachung aus der Luft, wie man sie aus Filmen kennt, die von oben aufgenommen wurden, ist in der Tat neu; erst im letzten Jahrzehnt ist es möglich geworden, eine ganze Landschaft zu beobachten, ein
ganzes Netzwerk von Menschen zu verfolgen, die sich an einem Ort treffen und jeden von ihnen auf seinem Heimweg beobachten. Ermöglicht wird dieser Blick durch eine sogenannte High-Altitude-Long-Endurance-Drohne, deren Akronym
HALE lautet. In den Monaten, in denen er im Drohnenprogramm arbeitete, hat Daniel Hale nie eine Drohne angefasst, nie eine geflogen, nicht einmal auf einer Basis gearbeitet, von der aus sie in die Luft steigen. Die Vorstellung, dass seine eigene moralische Rechtschaffenheit den Krieg in irgendeiner Weise beeinflussen könnte, erschien ihm jetzt als absurd. Manchmal hieß die Maschine, für die er arbeitete, 'ein Sprengkopf, eine Stirn', weil jede Mission
nur auf einen Mann zielte. Aber die Männer waren sehr oft von anderen Männern umgeben, wenn die Rakete sie fand. Das war es, was an ihm nagte. Er wusste nichts über diese Menschen; keiner von ihnen wäre das Ziel des Angriffs gewesen. Aber auch sie würden sterben. Und obwohl die Obama-Regierung dies leugnen würde, würden viele Männer Berichten zufolge
nicht als Zivilisten, sondern als 'im Kampf getötete Feinde' gezählt werden. Daniel wusste, dass Handys von mutmaßlichen Terroristen an ganz andere Leute hätten weitergegeben werden können, und dass dann unschuldige Menschen und Menschen in der Nähe von unschuldigen Menschen getötet würden. Er wusste, dass niemand zu Hause an so etwas dachte. 'Es gab zwei Welten', sagte
Chelsea Manning einmal. 'Die Welt in Amerika und die Welt, die ich gesehen habe.' Die Kluft zwischen dem, was Amerika
tat, und dem, was die Amerikaner
wussten, war ein Teil des Schreckens, und es war der Teil, der verbesserungswürdig erschien." Mehr zu Hales Verteidigung
findet man in
The Intercept.