Als der Bostoner Kaufmann Thomas Hancock im 17. Jahrhundert
Sable Island, eine Insel vor Nova Scotia, verließ, hinterließ er
einige Pferde, die sich seitdem vermehrt haben und in der kanadischen Öffentlichkeit liebevoll als
wilde Pferde romantisiert werden. Leider stehen sie inzwischen auch im Verdacht, dem
Ökosystem der heute menschenleeren Insel einigen Schaden zuzufügen. Doch will das kaum jemand wahrhaben,
schreibt Moira Donovan, sie sind doch selbst Teil der Natur, oder? "Wenn die Pferde auf Sable Island eine eingebürgerte Art sind,
welche Version der Insel bewohnen sie dann natürlicherweise? Die vor der Ankunft der Europäer, das Sable Island der Gegenwart oder die Insel der Zukunft, die der Klimawandel wahrscheinlich auf weitaus dramatischere Weise umgestalten wird, als es die Pferde getan haben? Vielleicht ist die Insel, die in der öffentlichen Vorstellung existiert, die wichtigste und für eine so veränderliche Umwelt wie Sable Island vielleicht auch die dauerhafteste. Das weist auf die Rolle der
Pferde als Gatekeeper hin: Ohne sie würden sich die Menschen wahrscheinlich nicht so sehr für eine Sandbank im Nordatlantik interessieren - und für Arten wie die winzige
Sable-
Island-
Schweißbiene, deren Bild weder Bildbände noch Dekoschals ziert, und die nicht genug öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde, um zu rechtfertigen, dass die Bundesregierung Hunderttausende von Dollar für die Forschung ausgibt. Diese Forschung, die durch die Pferde ausgelöst wurde, wird letztendlich Informationen über die weniger bekannten Arten der Insel und die planetarischen Kräfte, die die Landschaft umgestalten, liefern. Auf diese Weise haben die Pferde nicht nur ihr Ökosystem verändert, sondern auch die Menschen dazu veranlasst, einen
genaueren Blick auf eine abgelegene Sandbank im Nordatlantik zu werfen, was sich als entscheidend für die Zukunft der Insel erweisen könnte."