Ein Buch französischer Autoren, die den
Kapitalismus verteidigen - das lässt aufhorchen. Dominique Guellec
bespricht die
Studie "Le Pouvoir de la destruction créatrice" von Philippe Aghion, Céline Antonin und Simon Bunel, die überzeugt sind, dass sich die großen Herausforderungen der Menschheit -
besonders der Klimawandel - nur mit, nicht gegen den Kapitalismus bewältigen lassen. Allerdings durch einen gezähmten Kapitalismus, dem staatliche Vorgaben gemacht werden müssen. Nur so lassen sich Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt, die durch "
schöpferische Zerstörung" angerichtet werden, abfedern. Eine weitere spannende Frage ist,
ob China innovativ sein kann: "Die Autoren betonen, dass die großen Innovationen des letzten Jahrhunderts alle in
demokratischen Staaten realisiert wurden. Der Grund dafür ist, dass Innovation die Möglichkeit des Vorantastens und der Vielfalt braucht, Charakterzüge, durch die sich Diktaturen normalerweise nicht auszeichnen. Daraus könnte man schließen, dass China nicht innovativ ist: aber alle Indikatoren zeigen
das Gegenteil, sowohl im Gebiet der Technologie als auch der Wissenschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Es ist noch nicht auf dem Niveau der avanciertesten Länder, aber auf dem besten Wege, und die Frage ist, ob sein politisches System bremst, bevor es eine bestimmte Grenze erreicht. Chinesische Politiker sind sich des Themas wohl bewusst und zeigen
großen Erfindungsreichtum, um das Monopol politischer Macht mit Konkurrenz in wirtschaftlichen Dingen zu verbinden."