Wolfram Eilenberger

Feuer der Freiheit

Die Rettung der Philosophie in finsteren Zeiten (1933-1943)
Cover: Feuer der Freiheit
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2020
ISBN 9783608964608
Gebunden, 400 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Die Jahre 1933 bis 1943 markieren das schwärzeste Kapitel der europäischen Moderne. Im Angesicht der Katastrophe entwickeln vier Philosophinnen, Simone de Beauvoir, Simone Weil, Ayn Rand und Hannah Arendt, ihre visionären Ideen: zum Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, von Mann und Frau, von Sex und Gender, von Freiheit und Totalitarismus, von Gott und Mensch. Ihr abenteuerlicher Weg führt sie von Stalins Leningrad bis nach Hollywood, von Hitlers Berlin und dem besetzten Paris bis nach New York; vor allem aber zu revolutionären Gedanken, ohne die unsere Gegenwart - und Zukunft - nicht dieselbe wäre. Ihre Existenzen - als Geflüchtete, Aktivistinnen, Widerstandskämpferinnen - erweisen sich dabei als gelebte Philosophie und legen eindrucksvoll Zeugnis von der befreienden Kraft des Denkens ab. Ein Buch über vier globale Ikonen, die am Abgrund des 20. Jahrhunderts beispielhaft und mit bis heute weltweiter Wirkung verkörperten, was es heißt, ein wahrhaft freies Leben zu führen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 09.11.2020

Angela Gutzeit ist rundum glücklich mit Wolfram Eilenbergers Würdigung der Philosophinnen Simone de Beauvoir, Hannah Arendt, Simone Weil und Ayn Rand. Dem Autor gelingt laut Gutzeit die Verbindung von Ideen-, Werkgeschichte und Biografie. Wenn der Autor, anschließend an sein "Vorgänger-Buch" , die Jahre von 1933 bis 1943 in den Blick nimmt und die Entwicklung der vier Denkerinnen miteineinander vergleicht und ineinander spiegelt, stört sich Gutzeit nur gelegentlich an zu großer Nähe zwischen dem Autor und der Porträtierten. Charmant erscheint ihr der erzählende Duktus, besonders lesenswert die Passagen über Beauvoir und Sartre als Liebespaar und aktuell, weil passend zur endenden Trump-Ära, das Porträt Rands. Anregend zu philosophischer Lektüre ist das Buch überdies, freut sich Gutzeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.10.2020

Jens Bisky lernt die Tücken und Chancen der Geistesgegenwart kennen mit Wolfram Eilenbergers fiktiver Konstellation, die Simone Weil, Ayn Rand, Hannah Arendt und Simone de Beauvoir zusammenbringt, ihre Beziehungsgeschichten anreißt, ihre Projekte und Gedanken skizziert. Populärphilosophisch setzt der Autor damit Maßstäbe, findet Bisky. Eilenbergers Versuch, anhand der vier Frauen das Gefühl absoluter Gegenwärtigkeit und des gleichzeitigen "anders in die Welt gestellt"-Seins zu beschreiben, scheint Bisky konstruktiv raffiniert und durch den Verzicht auf Aktualisierungen angenehm, aber auch durch stilistische Marotten und Kitsch gefährdet. Philosophie erscheint hier allzu sehr als Therapie, findet der Rezensent zudem.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2020

Rezensent Uwe Justus Wenzel liest den neuen Band von Wolfram Eilenberger mit gesteigertem Interesse, wendet sich der Autor diesmal doch dem weiblichen philosophischen Weltgeist zwischen 1933 bis 1943 zu, genauer, dem freiheitlichen Denken Simone de Beauvoirs, Simone Weils, Ayn Rands und Hannah Arendts. Belege dafür, dass die vier Frauen die Philosophie gerettet hätten, wie der Untertitel suggeriert, kann Wenzel im Band nicht finden, dafür aber die Erkundung ihrer verschiedenen Freiheitsbegriffe. Dass sich der Autor mit der Ausarbeitung einer Typologie von Freiheitskonzepten ebenso zurückhält wie mit abschließenden Urteilen, scheint Wenzel ein bisschen zu enttäuschen.
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