Die Buchmacher

Teufels Scheißhaufen

vom 10.10.2007
10.12.2007. Wie der Buchhandel ins Weihnachtsgeschäft gestartet ist. Welcher Verlag das größte Kochportal Europas chefkoch.de angreift. Weshalb Bücher Überlebensnischen brauchen. Und wie "Teufels Scheißhaufen" aussieht.

buchreport.express

Nach Recherchen von buchreport ist die Buchbranche gut ins Weihnachtsgeschäft gestartet (hier Teil 1, hier die Fortsetzung). Sowohl im abgelaufenen Monat November als auch zum 1. Advent verzeichne die Branche weiterhin ordentliche Zuwächse: Im November hätten die Sortimenter ein Umsatzplus von 5,9 Prozent erwirtschaftet; in der voradventlichen 48. Kalenderwoche sogar plus 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichwohl resultiere die Stärke des aktuellen zu einem Großteil aus der schwachen Buchnachfrage im vierten Quartal des Vorjahres.

Nach Einschätzung von buchreport ist die Kochcommunity kuechengoetter.de, vom Gründerverlag Gräfe und Unzer als erster großer Ausflug eines Ratgeberverlags ins Web 2.0 annonciert, eine "direkte Attacke auf die größte Kochseite Europas chefkoch.de". Ob die Küchengötter mit 8000 Rezepten, Blog und Community jedoch an den Erfolg der Chefköche (300.000 angemeldete Hobbyköche, 60 Millionen Seitenzugriffe pro Monat) anknüpfen könnten, bleibe abzuwarten: Seit November habe die Betreiberin Pixelhouse GmbH den mächtigen Bertelsmann-Zeitschriftenkonzern - und Rivalen der G+U-Mutter Ganske - Gruner + Jahr als Anteilseigner für das bereits 1998 gestartete Portal im Rücken.

Im Interview mit Ingo Schiweck bescheinigt der Ex-Spieleproducer und heutige Unternehmensberater Teut Weidemann dem Buchhandel ein großes Potenzial beim Verkauf von Computerspielen. Besonders Gelegenheitsspieler könnten im Buchhandel angesprochen werden; bislang hätten Sortimenter oft Fehler in der Sortimentsauswahl gemacht.

Weitere Themen: Im Kommentar vergleicht Rainer Uebelhöde das harte Los von Eichborn (wo gerade der Chef Matthias Kierzek gefeuert wurde; Nachfolger wird der Ex-Hugendubel Geschäftsführer Stephan Gallenkamp) mit dem von Borussia Dortmund. Gemeinsames Schicksal: "Auf dem glatten Parkett der Börse fehlt die nötige Trittfestigkeit für den Spurt in die Gewinnzone." Hugendubel steigt mit 50 Prozent bei der Ganghoferschen Buchhandlung in Ingolstadt ein. Die Personalrochaden bei der Börsenvereins-Tochter MVB gehen weiter: Carsten Meyke löst als IT-Leiter (und somit für die Weiterentwicklung des Volltextsucheportals "libreka" zuständig) im Januar Kurt Hammes ab - Theodor Brüggemann und Reiner Klink sind in diesem Jahr bereits als libreka-Projektleiter ausgeschieden. Hier das Inhaltsverzeichnis, hier die Bestsellerlisten.
Stichwörter: Computerspiele