Colin Dickey, im Rahmen des Künstlerprogramms
The Arctic Circle unterwegs auf einem Schiff durch die arktische Inselwelt von Spitzbergen, landete bei seinem letzten Halt in einer Geisterstadt:
Pyramiden, einst ein
sowjetisches Utopia, eine um eine Kohlenmine gebaute Stadt, komplett mit Theater, Bücherei, Kunst- und Musikstudios, einer Sportanlage und einer Kantine, die 24 Stunden am Tag geöffnet war. Profitabel war die Mine jedoch nie. 1998 verließen die letzten rund 300 Einwohner Pyramiden, das inzwischen
von den Möwen übernommen wurde, erzählt Dickey in einer
sehr schönen Reportage: "Wenn man durch diese Gebäude geht, hat man den Eindruck, ein
giftiges Gas sei durch sie hindurch geströmt und habe in Minuten jeden getötet. Es gibt überall Spuren von Leben - Schalen auf Tischen, Filmrollen in der Vorführkabine, verstreute Musikinstrumente - all das neben der unausweichlichen Tatsache des Verfalls und der Verlassenheit. Im Gymnasium lagen Sportgeräte, die nie wieder benutzt würden, Bücher, die nie wieder gelesen würden. Der
nördlichste Swimmingpool der Welt ist jetzt leer. Der nördlichste Flügel der Welt ist jetzt schwer verstimmt. Der triumphale Blick der sowjetischen Denkmäler trifft jetzt nur noch auf Leere."