Buchautor

Michel Leiris

Michel Leiris, geboren 1901 in Paris, gestorben 1990 in Saint-Hillaire, war ein französischer Schriftsteller und Ethnologe.  Er identifizierte sich in den 1920er Jahren mit der kulturellen und politischen Revolte der Surrealisten, zuerst in der Gruppe um André Breton, dann an der Seite von Georges Bataille. Nach seinem Studium der Ethnologie (1933-1938) arbeitete er bis 1971 im Musée de l'Homme. Reisen führten ihn auf die Antillen, nach China und nach Kuba. Als Autobiograph und Ethnograph, Dichter und Essayist begeisterte er sich für subversive Wortspiele, den Jazz, die Malerei, den Stierkampf wie für die Oper und war zudem ein früher Kritiker von Kolonialismus und Rassismus. 1950 erschien "Ethnographie und Kolonialismus", die erste kritische Analyse der kolonialen Verstrickung des Faches. Nach Phantom Afrika (1934) spaltete er sein Werk, verfasste die ethnographischen (vor allem afrikanistischen) Arbeiten u.a. über die Geheimsprache der Dogon oder den äthiopischen zar-Besessenheitskult in seinem Büro im Souterrain des Musée de l'Homme und die autobiographischen und literarischen Schriften im Schlafzimmer seiner Wohnung. Beide Seiten seines Werks waren dennoch immer aufeinander bezogen.
Bücher auf
1 Buch

Michel Leiris: Phantom Afrika

Cover
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2022
ISBN 9783957577788, Gebunden, 968 Seiten, 68.00 EUR
Herausgegeben von Irene Albers. Aus dem Französischen von Rolf Wintermeyer und Tim Trzaskalik. Durchgesehene und erweiterte Neuausgabe. Michel Leiris wird gerade wieder neu entdeckt: als Kronzeuge kolonialer…