Der neueste Film der Regisseurin
Ildiko Enyedi (Goldener Bär 2017 für "Körper und Seele"),
"Die Geschichte meiner Frau", eine Literaturadaption des gleichnamigen
Romans von Milán Füst (
Leseprobe), läuft im Wettbewerb der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes. Mit Enyedi
sprach Zsuzsa Mátraházi über die wiederholten
Veränderungen des Drehbuchs: "Ich schrieb dieses Drehbuch mehrmals um. Eine der Versionen, von der mehrere Variationen entstanden, verwendete eine starke Formensprache, damit die Bilder genauso direkt 'ertönen', wie die durch unendliche Zeitdimensionen springende innere Narration des Kapitäns. Dann schmiss ich dieses Autorenkonstrukt raus und schrieb eine transparentere, als klassisch zu bezeichnende Version, bei der nicht ich spreche, sondern
lediglich die Situationen und die Texte der Schauspieler blieben. Dann fing ich bei dieser Version an durch Verdichtung und mit dem Finetuning der gegenseitigen Beziehungen die Situationen zu verdeutlichen, was zuvor direkt ins Gesicht des Zuschauers gesagt wurde. Es war eine riskante Entscheidung, oft kam die Versuchung auf, auf den sicheren Boden des 'Autorenfilms' zurückzukehren. Letztlich bin ich glücklich, dass ich durchgehalten habe, ich denke, dass es dadurch ein besserer Film entstanden ist."