Die
Sowjetunion hatte einst ein offizielles "Antizionistisches Komitee der sowjetischen Öffentlichkeit", das 1984 in vielen Sprachen eine Schrift über die "verbrecherische Allianz des Zionismus und Nazismus" herausbrachte. Die Argumentationsfiguren in dieser Schrift ähneln denen der heutigen antisemitischen Linken aufs Haar,
schreibt Izabella Tabarovsky, eine Spezialistin für die Geschichte des kommunistischen Antizionismus. Und diese Schrift war nur Teil einer heute fast vergessenen
jahrzehntelangen antizionistischen Kampagne der Sowjetunion: "Der Antisemitismus dieser Kampagne war bestürzend. Die meisten Autoren - von denen viele Verbindungen zum KGB oder der Parteispitze hatten - stützten sich stark auf antisemitische Denkfiguren, die sie direkt aus den 'Protokollen der
Weisen von Zion' bezogen. Manche in der Gruppe waren Bewunderer Hitlers und des Nationalsozialismus und benutzten 'Mein Kampf' als Quelle der 'Information' über Zionismus und Inspiration für die eigenen Interpretationen. Die Sowjets bestritten Beschuldigungen des Antisemitismus mit Vehemenz, die sie als 'zionistische Tricks' und 'schändliche imperialistische Machenschaften' abtaten. Aber die 26 Millionen sowjetischen Juden wussten es besser. 1976, auf einem der Höhepunkte der Kampagne, sagte der sowjetisch-jüdische Aktivist
Natan Scharanski, er spüre einen 'Geruch nach Pogrom' in der Luft."