Am 1. September 2020 wurde die Budapester
Universität für Theater-
und Filmkunst (SZFE) von der Regierung in eine Stiftungsuniversität umgewandelt. Der komplette Senat kündigte daraufhin sein Beschäftigungsverhältnis, zahlreiche Hochschullehrer verließen die Universität, das Gebäude wird seit zwei Wochen
von den Studenten besetzt, nachdem das neue Kuratorium mit Attila Vidnyánszky als Vorsitzenden eine zuvor von den Organen der Universität nicht debattierte und nicht genehmigte Institutsordnung präsentiert hattee, die die
Autonomie der Universität praktisch auslöscht.
László Bagossy, der als Institutsleiter gekündigt hat, spricht im
Interview mit Fanni Czeglédi über die Situation: "Aus der Sicht der Studenten ist es inakzeptabel, dass in dieser Situation ein bedeutender Teil des Lehrerkollegiums vertrieben wurde. Es sind Menschen gegangen, die nicht in zwei Minuten ersetzt werden können. Was sie mitnahmen, ist nicht nur Fachwissen, sondern auch die Tradition selbst. Die
Studenten wissen über alle Entscheidungen, Ereignisse und Veröffentlichungen Bescheid. Zuerst war ich darüber besorgt, dass sie zu irgendwelchen illegalen Mitteln greifen, solange nicht alle rechtlichen Gegenmittel ausgeschöpft wurden. Also solange es sich nicht schwarz auf weiß herausgestellt hat, dass das ganze eine Schweinerei ist und unsere Autonomie genommen wird, solange sollte keine Besetzung der Universität oder ähnliches geschehen. Am Ende wurde jedoch eine Institutsordnung verabschiedet, die von Attila Vidnyánszky unterschrieben wurde, ein auf brutale Art und Weise
entmannter Text und damit gab es keinen Raum mehr für Missverständnisse, ... es wurde ausschließlich d
ie Autonomie zerschlagen."