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Stichwort
Werte
Rubrik: 9punkt - 13 Presseschau-Absätze
9punkt
23.09.2020
[…]
immer schlägt. Diversität, Tradition und Eigenverantwortung natürlich auch - vor allem, weil man sich die zuallererst leisten können muss. Aber sind das
Werte
? Eigentlich nicht. Es sind Slogans und Maximen, die billig zu haben sind. Was heute
Werte
genannt wird, hieß vor nicht allzu langer Zeit schlicht Interessen." Auch die Feministinnen verstricken sich immer tiefer in widersprüchlichen Wertediskussionen
[…]
identitär - und also partikular - sind. Man klagt das Recht ein, ist aber im Grunde stets bereit, sich darüber hinwegzusetzen." In der NZZ ist Urs Hafner geradezu erschlagen von dem ganzen Gerede über
Werte
, mit dem jetzt selbst Unternehmen gern prunken, als seien sie Ethikinstitutionen: "Transparenz zum Beispiel, Nachhaltigkeit oder Authentizität! Warum nicht? Fairness klingt auch gut und Ehrlichkeit
[…]
9punkt
30.04.2018
[…]
Die
Werte
unserer Gesellschaft sind nicht christlich, auch wenn das gern behauptet wird, schreibt der Humanist Heinz-Werner Kubitza in der taz: "Toleranz und Freiheit sind eben nicht organisch aus dem Christentum erwachsen, sondern mussten geradezu in Gegnerschaft zum Christentum verwirklicht werden. Religiöse Rechthaberei und Bevormundung mussten erst aus Staat und Rechtsprechung verschwinden, damit
[…]
9punkt
03.01.2018
[…]
Gütig oder tapfer kann jeder sein. Um "
Werte
" hochzuhalten, braucht man allerdings in der Regel Geld. Und so verstärkt ausgerechnet die "
Werte
"-Fixiertheit die sozialen Unterschiede, überlegt Wolfgang Ullrich in der NZZ. Heute haben wir auf der einen Seite eine Moralaristokratie, auf der andere ein Moralproletariat. Ausdruck dieses "moralischen Wohlstandsgefälles" sind die erstarkten populistischen
[…]
9punkt
07.12.2016
[…]
Demokratie als Leitkultur? Ist ein Widerspruch in sich. Es gibt nur die demokratische Rechtskultur, die dann aber doch, so Seel, auf universalen Werten aufbaut. "Personen und Kollektive, die solche
Werte
haben und in ihrem Handeln beweisen, stehen dadurch für ihren Eigensinn und die eigene Lebensweise ein, dass sie diese als eine unter anderen verstehen, ohne ihren Lebensstil den allein seligmachenden
[…]
9punkt
26.09.2016
[…]
werdenden Begründung, die einheimische Werteordnung dürfe nicht unterhöhlt werden. In allen diesen Fällen werden in politischen Prozessen
Werte
gegen Grundrechte ausgespielt, mit dem Ergebnis, wenn nicht sogar dem Ziel, das Recht zu einem Büttel partikularer
Werte
zu machen. Wer in dieser Lage den Vorrang des Rechts vor den Werten nicht zu verteidigen bereit ist, fällt der Demokratie in den Rücken.
[…]
9punkt
17.05.2016
[…]
Im Interview mit Guillaume Goubert und Sébastien Maillard von der katholischen Tageszeitung La Croix sagt Papst Franziskus auf den ersten Blick überraschende Dinge: "Ein Staat muss laizistisch sein. K
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9punkt
29.03.2016
[…]
Regelfall und legitim. Deshalb werden nur Minderheiten ausgegrenzt, wenn die '
Werte
' der Mehrheit als die gemeinschaftlichen Überzeugungen aller gelten sollen. Für wirklich alle gilt allein das Recht, und deshalb sind Rechtsbrecher zu verfolgen und zu bestrafen. Aber dies hat nichts damit zu tun, ob irgendwelche jungen Muslime die '
Werte
' von älteren Katholiken, Protestanten oder Agnostikern teilen." Xavier
[…]
9punkt
14.03.2016
[…]
Wer
Werte
sagt, sagt auch Werterelativismus, denn
Werte
kommen immer in der Mehrzahl vor und widersprechen sich, erklärt der Freiburger Philosoph Andreas Urs Sommer in der NZZ. Das macht sie nicht überflüssig, im Gegenteil: "Gerade in ihrer irreduziblen Pluralität sind
Werte
modern. Moderne Gesellschaften brauchen keine moralischen Letztbegründungen und keine letzte Moral-Einheit. Was sie brauchen
[…]
immer wieder neu verständigen.
Werte
sind genau solche regulativen Fiktionen [...] Charakteristisch ist ihre fundamentale Leere, in die alles Mögliche projiziert werden kann. Als regulative Fiktionen unterliegen sie ständig der Veränderung. Diese Veränderung trifft jedoch die Menschen nicht wie ein Meteoritenhagel, sondern sie ist das Produkt menschlicher Interaktion.
Werte
sind Verhandlungssache - politische
[…]
9punkt
02.03.2016
[…]
Der Philosoph Herbert Schnädelbach wehrt sich im Gespräch mit Michael Hesse in der Berliner Zeitung gegen den Begriff der
Werte
, dem er den Begriff der Normen und Rechtsordnungen bei weitem vorzieht: "Bewertungen sind immer die Sache von Einzelnen oder von Gruppen. Letztlich können wir uns in einer freien Gesellschaft nicht auf gemeinsame Werteordnungen einigen, weil Wertungen Privatsache sind... Die
[…]
findet." Die Frage ist nur, ob diese Norm nicht erkämpft wurde, weil sie in der Gesellschaft zuvor als Wert formuliert wurde. Im Perlentaucher hatte es im November einen Streit um den Begriff der "
Werte
" gegeben, mehr hier. Weiteres: In der FAZ spricht sich Peter Kielmansegg gegen den von Armin Nassehi neulich geforderten "Konservatismus" (unser Resümee) im Umgang mit den Flüchtlingen aus.
[…]
9punkt
16.02.2016
[…]
Im Gespräch mit Michael Hesse von der FR will der Philosoph Herbert Schnädelbach den Begriff der "
Werte
" am liebsten abschaffen und statt dessen einerseits von "Normen" sprechen (wenn wir uns dran halten müssen), andererseits von "Gütern". Der Begriff der
Werte
ist ihm zu unklar: "Es ist klar, dass mit den veränderten Lebensbedingungen sich die Dinge und Institutionen, die wir wertschätzen, auch verändern
[…]
9punkt
12.12.2015
[…]
Den Begriff der "
Werte
" findet Isolde Charim in der Wiener Zeitung sinnlos, denn wir leben ja in einer pluralistischen Welt koexistierender
Werte
: "Pluralisierung hat zur Folge, dass keiner mehr seine Religion, seine Kultur so leben kann, als ob es keine andere daneben gäbe. Pluralisierung ist die ganz praktische Aufhebung des Absolutheitsanspruchs jeder Religion. Dazu braucht es weder Überzeugung
[…]
9punkt
25.11.2015
[…]
Gustav Seibt hatte neulich in der SZ vor einem allzu emphatischen Wertediskurs gewarnt, der nur "polemogen" sei, der nur vom positiv verstandenen "Werterelativismus" wegführe und Streit schüre. Darauf
[…]
9punkt
18.11.2015
[…]
hält Joachim Güntner nichts von der verbalen Aufrüstung. Die Kriegsrhetorik, meint er, spiele den Terroristen nur in die Hände, wenn er sie zu Kombattanten adelt: "Der Terrorkrieg ist ein Krieg der
Werte
. Damit steht alles auf dem Spiel, voran die Freiheit und ihre Freuden. Die Selbstmordattentäter von Paris attackierten die liberale Lebensform, die nicht nur Aufklärung, Meinungsfreiheit, Demokratie
[…]