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Stichwort
Martin Walser
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Vom Nachttisch geräumt 20.01.2004 […] " Das ist so eng an David Hume, dass es nach dem Zopf des 18. Jahrhundert schmeckt. "Vielleicht bin ich vorsteuerabzugsberechtigt" dagegen ist ein Satz, der hat jene Komik, in der wir den Autor Martin Walser und uns sofort wieder erkennen. Es ist eine Komik, die uns nicht blind macht dafür, dass es vielleicht doch vernünftig wäre, den Steuerberater anzurufen und ihn mit diesem Satz zu konfrontieren […] wirklich gegen das spricht, was er tut, eben, um davon loszukommen; auch, um sich zu verurteilen, festzulegen, zu hindern. Aber es gelingt ihm nichts gegen sich, außer, dass er gegen sich redet."
Martin Walser: "Meßmers Reisen". Suhrkamp, Frankfurt/Main 2003. 191 Seiten, 17,90 Euro. ISBN 3 518 41463 1.
Lost in Translation
Genauigkeit tötet. Das stellt der Leser am Ende seiner Lektüre von Luca […] Von
Arno Widmann
Link des Tages 05.06.2002 […] ein. Siehe unsere Presseschau vom Tage.
Stand vom 9. Juli
In einem Gespräch mit der polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza, das die Welt ausführlich zitiert, nimmt Günter Grass seinen Kollegen Martin Walser in Schutz und beschuldigt die FAZ, eine "widerliche Kampagne" lanciert zu haben. Zu Walser sagt er: "Oft haben wir sehr verschiedene Ansichten, aber ein Antisemit ist er nicht! ... Im Gegenteil: […] iebs, das Walser hier entwirft. Und nicht nur, was Andre Ehrl-König angeht, überschreiten die Überzeichnungen mehrmals die Grenzen des guten Geschmacks. Das scheint, teilweise jedenfalls, auch Martin Walser eingesehen zu haben. Wie sonst soll man sich erklären, dass in der Druckfassung Ehrl-Königs 'große rote Ohren', die 'vor jedem Auftritt blassgepudert' werden müssen, dem Rotstift zum Opfer gefallen […] Diffamierung analysiere, deren Opfer er nun selbst geworden sei.
Außerdem unterrichtet uns Wolfram Schütte, ehemals Feuilletonchef der FR, dass er im Titel-Magazin einen ausführlichen Essay über Martin Walser ins Netz gestellt hat, den er nach Walsers Friedenspreisrede von 1998 geschrieben hat. Letzter Satz: "Ignatz Bubis ist zurecht in der Paulskirche sitzen geblieben".
Stand vom 14. Juni
Einige […]
Vom Nachttisch geräumt 05.06.2002 […] worden als hier von Martin Walser. Seit Jahren wartet man auf einen Autor, der uns die Augen öffnet für die Komik der sich aufplusternden Macht, der mit dickem Pinsel ein kräftiges Bild der vom eigenen Selbst hingerissenen Verrücktheit ihrer Träger und dem erbärmlichen Zustand ihrer Zuträger malt. Jetzt haben wir ihn. Er heißt Martin Walser, und er ist 75 Jahre jung.
Martin Walser: "Tod eines Kritikers" […] "Tod eines Kritikers" ist eines der besten Bücher nicht nur von Martin Walser. Es ist nicht damit zu rechnen, dass diesen Sommer noch ein Witzigeres, Böseres und Schöneres erscheint. Jedenfalls nicht von einem deutschen Autor. Vergessen Sie Reich-Ranicki. Er kommt nicht vor. Der Mann heißt Andre Ehrl-König, kommt aus Frankreich und spricht kein jiddisch, sondern von "Literatür". Er hat eine Fernsehsendung […] gleichzeitig darüber, dass er es nicht genau - differenziert - genug macht. Es ist ein pornographischer Blick. Gegen den ist nichts zu sagen als dass er sich bis zur Lächerlichkeit verguckt.
Martin Walser hat karikiert, was er kennt, also den Literaturbetrieb. Der Leser aber wird in Andre Ehrl-König und den Seinen die eigene Umgebung zur Kenntlichkeit entstellt wiedererkennen. Ehrl-König sagt immer […] Von
Arno Widmann