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Stichwort
Roma
Rubrik: Magazinrundschau - 71 Presseschau-Absätze - Seite 3 von 5
Magazinrundschau 15.10.2010 […] einer, der eine Dulcinea aus Fleisch und Blut besitzt, und der nicht Windmühlen, sondern mit wirklicher Macht ausgestattete Riesen besiegt."
"Die staatliche Roma-Politik hat sich in den vergangenen 250 Jahren kaum verändert", meint der ungarische Roma-Bürgerrechtler Aladar Horvath, der sich kürzlich nach 22jähriger Aktivität aus der Politik zurückgezogen hat, im Interview mit Eszter Radai: "Die Zigeun […] Zigeuner-Verordnungen der Habsburg-Herrscher Maria Theresia und Joseph II. zielten, genauso wie der Beschluss der kommunistischen Partei 1961, auf die gewaltsame Assimilation der Roma ab. Während der Wende erhielt Ungarn eine wahrhaftige historische Chance, seine bis dahin verfolgte, kurzsichtige und selbstzerstörerische Minderheitenpolitik aufzugeben, dennoch bildeten sämtliche Maßnahmen der bisherigen […]
Magazinrundschau 12.11.2009 […] Politiker, Medienpersönlichkeiten und andere Personen der Öffentlichkeit dazu, "ganz offen" über Roma zu reden. Der Bildungsexperte Gabor Sarközi schließt sich dieser neueren Mode an und behauptet, alle Roma seien geisteskrank - er selbst inbegriffen - denn die Diskriminierung und Demütigungen, die den Roma tagtäglich zuteil werden, könne man nicht überstehen, ohne geistigen Schaden zu nehmen: "Man braucht […] braucht Glück und eine unglaubliche Geisteskraft, um in einer solchen Gesellschaft überhaupt existieren zu können. Um an dem unermesslichen Kummer und den unzähligen Enttäuschungen, die jeder Roma erlebt, geistig nicht zugrunde zu gehen - nun, dafür sind kaum noch Reserven vorhanden. Natürlich bleibt Armut und Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung und Kummer auch der Mehrheitsgesellschaft nicht erspart. […]
Magazinrundschau 07.08.2009 […] Die Mehrheit der Ungarn betrachtet die im Land lebenden Roma nicht als Teil der Gesellschaft, weil ihr Verhalten, so der Tenor, nicht der "Moral" der Mehrheit entspricht. Der ungarische, im rumänischen Siebenbürgen lebende Journalist Bela Biro stellt allerdings fest, dass viele Roma ebenfalls voreingenommen sind und alle Nicht-Roma von vornherein als Rassisten betrachten - und sich aus diesem Grund […] als Einzelne vertreten. So gesehen ist der Roma als Staatsbürger das Paradebeispiel einer radikalen Vereinzelung. Als der richtige Weg erscheint mir aber nicht die Assimilation, sondern die gemeinschaftliche Integration. Die Romagemeinschaften können sich selbst nur von innen wieder aufbauen, nach ihren eigenen Gesetzen [...] Es scheint, dass für die Roma dieselbe gesellschaftliche und Gruppenautonomie […] Grund erst recht nicht an die Regeln der Mehrheitsgesellschaft halten wollen. Was tun? "Die Disziplinlosigkeit der Roma, ihre Aggressivität, also alles, was die Mehrheit als 'Zigeunertum' abstempelt, hat ohne Zweifel damit zu tun, dass die Mehrheitsgesellschaft ihnen keine Möglichkeit bietet, sich selbst zu organisieren. Zugleich ist es nicht gelungen, die Romagemeinschaften in die [nach der Wende] neu […]
Magazinrundschau 01.03.2009 […] Der Dichter Akos Györffy ahnt, wohin der Hass gegen Roma, Juden und Schwule, unaufhaltsam führt: "Aus diesen vielen kleinen roma-, juden- und schwulenfeindlichen Verbalattacken wird noch etwas, das jede Vorstellung weit übertrifft – und das wird dann genau der Moment sein, in dem die Schwulen-, Juden- und Roma-Beschimpfer ihre Hände waschen oder sich in einer stillen Ecke verkriechen und dann erklären […] erklären, dass sie nichts mit alledem zu tun haben. Wenn es in diesem Land eine Moralkrise gibt, und die gibt es in der Tat, dann haben jene Juden- Roma- und Schwulenbeschimpfungen, die hier in den letzten zwei Jahrzehnten in geradezu industriellem Ausmaß geäußert wurden, ordentlich dazu beigetragen. Die Früchte werden langsam reif, es ist bereits Blut vergossen wurden. Das viele dreckige und feige Gerede […]