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Suchwort: "Wappen"
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Literarischer Rettungsschirm für Europa 24.09.2012 […] wir zwei übrig blieben. Wir, ein glänzendes Tandem, entdeckten an einer Wand ein kroatisches Wappen und machten uns mit Händen und Füßen daran zu schaffen, weil wir von diesem Wappen (nonstop) die Nase voll hatten, wir wollten es von dieser Wand reißen und dieses Abreißen dauerte, es ging nicht, denn das Wappen war schwer und hing fest; und dann legte sich plötzlich über alles Finsternis.
Und ich sah […] verstreut, und ich integrierte mich sofort in den Boden. Der dreitürige Schrank, der uns am Genick hielt und mit uns auf den Asphalt schlug, öffnete mein erstes Beitrittskapitel: Es zeigte sich, dass das Wappen im Eingang der Polizeistation in der Petrinska-Straße gestanden hatte, und in dieser Nacht lernte ich hinter verschlossenen Türen alles, was ich über meine bis dahin klug verborgene Eigenständigkeit […] Von
Marko Pogacìar
Vorgeblättert 25.08.2005 […] Glaube und Nationalität -, wurde zur wertlosen Valuta. Wichtiger war es zu überleben. Als sie überlebt hatten, am sicheren Ufer angekommen waren, aufgeatmet hatten, hängten viele ihre Fahnen, Ikonen, Wappen und Heiligen wieder auf.
Wir waren überall. Viele flohen rechtzeitig an bessere Orte, nach Amerika, nach Kanada, andere kamen zu spät und trieben ziellos umher: sie gingen, wenn sie konnten, irgendwohin […]
Vorgeblättert 01.08.2005 […] - Zufrieden? fragte er, während er den Schlüssel suchte.
- Ja, sagte ich.
Das war alles, was mir dazu einfiel, dabei war dieses moosbewachsene Nest unser Familienwappen gewesen, bis Wappen aus der Mode kamen. Auf besseren Wappenschilden spien die Phönixe damals noch Feuer, die Braunbären fletschten die Zähne, die geflügelten Lo¨wen brüllten, die gesamte heraldische Fauna lebte noch frisch […] Wagnerschen Variante des Nestes auf der Kappe meines Pelikan-Füllers delektieren durfte.
Vor etwa zehn Jahren ging ich wochenlang zum Trödler, denn ich hatte beschlossen, meiner Mutter zu Weihnachten das Wappen unserer Ahnen wieder zu besorgen. Herr Rosenberg und ich begrüßten einander inzwischen schon mit Schalom, aber noch immer hatte er nichts Besseres anzubieten als einen Füller, während ich mir eine […]