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Suchwort: "Schanelec"
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Außer Atem: Das Berlinale Blog 21.02.2023 […] springt, kriecht eine Eidechse aus ihrem Loch und klettert auf die Wade der Frau. Sie springt trotzdem. Mit großer Klarheit und einer Sensibilität, die rar geworden ist im Kino, interessiert sich Schanelec in ihrem neuen Film für just diese Sekunden, in denen sich alles verändert, diese Momente, die Leben und Tod trennen, in denen sich das Leben an den Tod klemmt und andersherum. Dort wird jede noch […]
Aber mehr noch als bloßer formaler Reiz hängt an diesem dünnen Faden zwischen Licht und Dunkelheit auch eine unermeßliche Tragik, die bereits im Mythos von Ödipus verhandelt wurde, an dem sich Schanelec hier orientiert. Der Schmerz, das zu verlieren, was einem am nächsten ist, während man dachte, dass zu retten, was zählte, überdeckt alles. Jede Geburt hängt an einem Tod. In gegenläufigen Bewegungen […] Iro kennen. Was er und sie dann nicht wissen: Es ist schon alles zu spät, die Tragödie hat sich bereits unwiederbringlich in ihr Leben eingeschrieben.
Zusammen mit Kameramann Ivan Markovic hat Schanelec erneut ein Gespür für Orte entwickelt, die diese ganz gegenwärtig erscheinen lassen. Mit nur wenigen Bildern gelingt es, die Schroffheit von Felsen oder die Wärme eines Raums spürbar zu machen. Die […] Von
Patrick Holzapfel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2019 […] anspielt und in dem "die Dinge, die Szenen, die Körper, die gesprochenen und ungesprochenen Worte eigenständig nebeneinander stehen." Dem Film eignet eine "traumwandlerische Sicherheit, mit der Angela Schanelec den Worten, den Bildern, dem Schweigen, den Körpern die Freiheit lässt, sich zu binden und auch sich zu lösen."
Sehr schön findet Michael Kienzl auf critic.de das Schauspiel: Der Film legt "die tiefe […] Bewegung. Die meiste Zeit stehen die Schauspieler in der Gegend rum. Wenn sie vor Gemälden stehen, starren sie mit Vorliebe daran vorbei." Auch in der FAZ bleibt Andreas Kilb etwas reserviert: "Bei Schanelec geht es nie um ein Thema, es geht um Zustände, Stimmungen, Räume. In einer Nebenhandlung studieren Schulkinder 'Hamlet' ein; sie sprechen die Shakespeare-Verse leise und ehrerbietig, mit entrückten […] Von
Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 12.02.2019 […] nicht mehr flau, und Schanelec ist gegenüber früheren Arbeiten wesentlich konzilianter. "Ich war zuhause, aber..." hat Rhythmus. Ab und zu gibt es einen Schwenk, ja sogar eine eingestreute Autofahrt durch Berlin-Mitte. Als der Junge mit seinem verletzten Fuß im Krankenhaus ist, wird gar ein Tanz an seinem Krankenbett aufgeführt.
Dennoch bleibt natürlich das Statuarische. Schanelec erzählt eine eine Art […] des Statuarischen in einem Medium der Bewegung. Die meiste Zeit stehen die Schauspieler in der Gegend rum. Wenn sie vor Gemälden stehen, starren sie mit Vorliebe daran vorbei. Die Bewegung lässt Schanelec dennoch rein: als in der Ferne vorbeirauschenden Autoverkehr, als Motorradheulen, das einen Monolog zerreißt, als Züge, die sich in Fenstern spiegeln.
Es ist aber auch nicht ungerecht, die Referenzen […] in luftigen Altbauwohnung eines prächtigen Gründerzeithauses in der Keithstraße.
Vielleicht ein Meisterwerk also, aber keines ohne Brüche.
Thierry Chervel
"Ich war zuhause, aber" von Angela Schanelec. Mit Maren Eggert, Jakob Lassalle, Clara Möller, Franz Rogowski, Lilith Stangenberg. Deutschland / Serbien 2019 . 105 Minuten (Termine). […] Von
Thierry Chervel
Im Kino 27.04.2017 […] zwischen Unabhängigkeit und Abhängigkeit, Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit, zwischen Träumen und Wachen hat Angela Schanelec mit ihrem parataktischen Perforieren der Wirklichkeit auf beglückende Art ausgelotet.
Friederike Horstmann
Der traumhafte Weg - Deutschland 2016 - Regie: Angela Schanelec - Darsteller: Miriam Jakob, Thorbjörn Björnsson, Maren Eggert, Phil Hayes - Laufzeit: 86 Minuten.
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Jim […] ungarisch-österreichischen Grenze 1989. Neben den porösen Love-Dingen fokussiert der Film auch Gemütsverdunklungen und Gebrechen: Krankheiten und Unfälle, Drogenabhängigkeit und Obdachlosigkeit.
Schanelec schafft rasante Ortswechsel und atemberaubende Zeitraffung: In den radikalen Schnitten lagern manchmal Monate, manchmal sogar Jahre. Wenige Einstellungen konturieren eine Episode, an welche sich eine […] eine nächste abrupt anschließt. Erst allmählich begreift man, dass viel Zeit vergangen ist und wie präzise die Erzählungen konstelliert und wie komplex die Bildkompositionen gestaltet sind. Schanelec erfindet eine ganz eigene Welt, in der zwischen einzelnen Einstellungen unzählige Echos und Resonanzen entstehen. Vermeintlich unbedeutende Motive und Dinge, Kleidungen und Gesten tauchen später wieder […] Von
Patrick Holzapfel, Friederike Horstmann
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2010 […] Griff in eine erst einmal undifferenzierte Masse. Der Witz an der Sache ist: neben der Handlung des Schanelec-Films geht das Leben tatsächlich weiter, die Statisten sind keine Statisten, sondern in den meisten Fällen "echte" Flugreisende, die nichts ahnend in diesen Film geraten sind und von Schanelec nicht entfernt werden.
Auch das ermöglicht das Teleobjektiv: Da die Kamera weit entfernt von ihrem […] Gegenteil etwas Zurückhaltendes, dezidiert Unaufdringliches, wie in den Filmen Hou Hsiao-hsiens, der ganze Melodramen aus weiter Entfernung und durch enge Türöffnungen hindurch gefilmt hat. Angela Schanelec nutzt das Teleobjektiv in ihrem neuen Film wiederum völlig anders.
Nach zwei kurzen, einführenden Szenen gelangt der Film nach Paris-Orly, auf den zweitgrößten Flughafen der französischen Hauptstadt […] ihrem Objekt positioniert wird, kann man eine dramatische Szene inmitten einer Menschenmenge drehen, die nicht weiß, dass sie zur Staffage wird. Es ist schlicht und einfach fantastisch, wie Schanelec und Vorschneider diese Bilder gelingen: Obwohl sie von vorn herein auf ein großes Stück Kontrolle, das sonst bei der Spielfilmproduktion selbstverständlich ist, verzichten (Kontrolle darüber, wer in die E […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 11.02.2010 […] atografie zu Nationalkinematografie, ohne, dass die Dringlichkeit, genau dieses Kino zu genau diesem Zeitpunkt präsentieren zu müssen, noch hinreichend kommuniziert wird.
Thomas Arslan, Angela Schanelec, Philip Scheffner
Ausgerechnet das Jubiläumsprogramm "40 Jahre Forum", Berliner Kinogängern vielleicht schon aus dem letzten Sommer bekannt, hat Teil an dieser bedauerlichen Entwicklung. Eine Be […] genommen wurde; allerdings kam dann im restlichen Filmjahr nicht allzu viel in die Kinos, das sich als Alternative aufgedrängt hätte. Dieses Jahr hat das Forum mehr Glück: Mit Thomas Arslan, Angela Schanelec und dem Dokumentarfilmer Philip Scheffner haben gleich drei der interessantesten deutschen Regisseure der Gegenwart neue Filme am Start. Vor allem angesichts von Arslans großartiger Genrevariation […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2009 […] 13 kurze Filme zur Lage der Nation. Regie: Fatih Akin, Wolfgang Becker, Sylke Enders, Dominik Graf, Martin Gressmann, Christoph Hochhäusler, Romuald Karmakar, Nicolette Krebitz, Dani Levy, Angela Schanelec, Hans Steinbichler, Isabelle Stever, Tom Tykwer, Hans Weingartner. Deutschland 2009, 151 Minuten (Alle Vorführtermine)
Dokumentiert das Leben in den Bergen Montanas aus der Perspektive eines Schafs: […] Von
Thekla Dannenberg, Lukas Foerster, Ekkehard Knörer