Presseschau-Absätze
Suchwort: "Goetz"
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Efeu 27.04.2024 […] von Rainald Goetz' in der kommenden Ausgabe des Merkur veröffentlichten Lektüre-Journals noch einmal ganz besonders deutlich. Goetz, lange Zeit eng mit Rutschky befreundet, sieht sich von diesem falsch verstanden und verraten. "Die Selbstentblößung, mit der Rutschky seine depressiven Momente ausstellt, und die brutalen Beobachtungen von Bekannten, die Rutschky notiert, beschreibt Goetz als fundamental […] Wahrheit, und exzessive Explizität dem eigenen Triebleben gegenüber […] keine gute Methode, sich selbst und das Lebensschicksal, das einem zugelost war, richtig zu verstehen.' ... An einer Stelle überlegt Goetz, ob Rutschkys Tagebuch nicht als 'das essenzielle Dokument der Kaputtheit dieser Zeit, dieser Generation von 68, der gigantischen Enttäuschung durch das Altern, das Scheitern von Ambitionen' gelten […]
Efeu 28.09.2023 […] "Baracke" von Rainald Goetz am Deutschen Theater Berlin. Foto: Thomas AurinRainald Goetz bleibt Rainald Goetz, auch wenn er versucht, in seinem neuen Stück "Baracke", von Claudia Bossard am Deutschen Theater Berlin inszeniert, "echte" Figuren einzusetzen und seinen Hang zum Monologisieren zu zähmen. Bei Cargo ist Ekkehard Knörer - bei aller Liebe zu Goetz - nicht überzeugt. Dass Goetz die expliziten NSU-Bezüge […] intime Verbindung, die der Ausgangspunkt ist, plausibel zu machen", so Knoerer, der die Aufführung an ihrem Tiefpunkt erlebt, wenn Regisseurin Bossard Stadttheater versucht.
Für Jürgen Kaube (FAZ) ist Goetz' Stück interessant gescheitert. "Man hat im Theater gar keine Zeit, davon erschöpft zu sein, so schnell folgt ein Diskurswirbel über Gefühle, Streit, Liebe, Heirat und Kinder auf den nächsten. Das Stück […] Untersuchungen von Liebe, Kleinfamilie und Erziehungsunglück, gerade weil sie alle möglichen Gebilde betreffen, die unter diesen Begriffen gefasst sind, am konkreten Geschehen der NSU-Verbrechen vorbei. Goetz studiert die elementaren Strukturen der Familie, aber keinen historischen Fall. Den begreifen wir durch dieses Stück nicht besser, die Familie siegt über das Verbrechen."
Weiteres: In der taz gratuliert […]
Efeu 25.09.2023 […] nicht übertriebener Ehrfurcht" zu einem Ereignis, so die Kritikerin: Sie "stellt Goetz' Text kurzerhand ins Museum - in ein 'Museum des 21. Jahrhunderts', wie es einmal im Stück vorkommt - und lässt ihn von dort aus so geist- wie geisterreich spuken. Aber sie blödelt auch damit, macht ihn nicht bedeutungsvoller. Wenn Goetz unter der Überschrift 'Roman deines Lebens' einen Kassenbon von Rewe auflistet […] Szene aus "Baracke" am Deutschen Theater Berlin. Foto: Thomas Aurin.SZ-Kritikerin Christine Dössel ist wie elektrisiert bei der Uraufführung von Rainald Goetz Stück "Baracke" am Deutschen Theater Berlin. Das Stück beginnt bei der Liebe, so Dössel, und endet beim Terror der NSU: "Sein verkapptes Hohelied der Liebe, das zum Abgesang auf Ehe und Familie wird, birgt - ja, gebiert geradezu - den rechtsextremen […] sehr eigenständige Fantasie, mit der Bossard das umsetzt, ist erfrischend und immer wieder überraschend."
Auch taz-kritiker Michael Wolf hat eine gelungene Inszenierung gesehen: "Das Private ist bei Goetz also nicht einfach nur politisch, es ist ein Grund für fortwährende Panik. Man muss diesem Befund nicht folgen, um an diesem Abend sehr produktiv ins Denken zu kommen." Weitere Besprechungen auf Zeit […]
Efeu 27.02.2023 […] Rainald Goetz' "Johann Holtrop. Foto: Tommy Hetzel/ Schauspiel Köln Am Kölner Schauspiel hat Stefan Bachmann Rainald Goetz' Johann-Holtrop-Roman inszeniert. FAZ-Kritiker Patrick Bahners schwirrt der Kopf wie nach einem Balzac-Roman: "Adorno schrieb über Balzac: 'Die Parole enrichissez-vous bringt die Figuren Balzacs zum Tanzen.' In Adornos Bild liegt der Akzent darauf, dass das Tanzen eine Fertigkeit […] zurück, in der ein Thomas Middlehoff, von dem Goetz' Johann Holtrop Züge aufweist, aufsteigen konnte: "Der Boom und Bust der Nullerjahre, die Zeiten, in denen 'Neue Medien' irgendwie zukunftsverheißend klangen und Paul Kirchhof eine Steuerrevolution ausrief - das ist die Welt, in der sich die Titelfigur bewegt."Nachtkritiker Andreas Wilink verehrt Rainald Goetz als großen Hasser, Stefans Bachmanns Bühnenfassung […] stellen das Personal von Balzacs Romanen; 'zusätzlicher Energien der Individuen' bedarf der 'expansive Kapitalismus' nach Adornos Vorstellung, 'solange er nicht ganz eingespielt ist'. Der Roman von Goetz, der 2012 erschienen ist, spielt nach der jüngsten Jahrtausendwende, zwischen Neuwirtschaftswunder und Misskreditepidemie. Auch diejenigen, die sich nicht bereichern können, sondern froh sind, wenn […]