Presseschau-Absätze
Suchwort: "Gauguin"
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Efeu 04.04.2022 […] Paul Gauguin: Tahitianische Frauen, 1891. Bild: Musee d'OrsayIn der FAZ kommt Andreas Kilb noch einmal auf die bisher vielgelobte Paul-Gauguin-Ausstellung "Why Are You Angry" in der Alten Nationalgalerie in Berlin zurück und fragt sich, warum die Kuratoren Gauguins Tahiti-Bildern nicht etwas dokumentierte Realität gegenübergestellt haben, wenn sie schon einen Mythos zerschlagen wollen. Aber auch in […] Essentialismus, das Denken in Hautfarben, das im Zentrum der postkolonialen Ideologie steht, prallt an seiner Kunst ab. Denn Gauguin wollte aus seiner Haut heraus. Er kam nach Tahiti als Europäer, um es nicht mehr zu sein. Am leichtesten lässt er sich feministisch packen: Gauguin heiratete minderjährige Mädchen und ließ sich von ihren Familien versorgen. Aber auch das Stereotyp des Sextouristen, dem er […] sind nicht lüstern, sondern demütig. Sie beschwören nicht das erotische Paradies, sondern das Rätsel seiner Abwesenheit. Immer wieder halten sie den Moment fest, in dem das vorzeitliche Glück, das Gauguin auf Tahiti suchte, gerade vorbei ist. Zorn und Trauer, böse Geister und schwere Träume ziehen über die Gesichter seiner Modelle wie eine Infektion."
Weiteres: Im SZ-Interview mit Catrin Lorch berichtet […]
Efeu 24.03.2022 […] Paul Gauguin (1848-1903), Vahine no te Tiare. The Woman with the Flower, 1891. Ny Carlsberg GlyptotekEine Berliner Ausstellung will Paul Gauguin als kolonialistischen Maler "entlarven". Dazu wurden auch polynesische Künstler eingeladen. "Doch je schärfer sie in ihren Videos und Installationen den Mythos attackieren, karikieren, destruieren, desto stärker hält er sie im Bann - als wären sie noch immer […] immer Kolonisierte der westlichen Kunst", erkennt Zeit-Kritiker Hanno Rauterberg, für den diese Strategie erkennbar nach hinten losgeht: "Wer Gauguin überwinden, wer den Blick auf Polynesien weiten will, darf die Künstler nicht bloß als Zeugen im musealen Diskurs befragen. Denn so wirkt es, als würde ihre Kunst hier nur geschätzt, wenn sie sich doch wieder mit uns, den alles bestimmenden Europäern, befasst […]
Efeu 26.03.2022 […] Bild: Paul Gauguin. Arearea no Varua Ino (Die Vergnügungen des Bösen Geistes / The Amusement of the Evil Spirit), 1894, Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen © Ny Carlsberg Glyptotek In der Gauguin-Ausstellung "Why are you angry?" in der Alten Nationalgalerie lernt Marcus Woeller (WamS) nicht nur Gauguins Werk auszuhalten, sondern auch aus nicht-westlicher Perspektive auf die Bilder zu schauen. Die Kuratoren […] anderem zeitgenössische polynesische Künstler:innen: "Yuki Kihara aus Samoa bat ihre Freunde, die weder den Maler noch seine Werke kannten, gemeinsam Gauguin-Gemälde anzuschauen und darüber zu sprechen. Mit der Videokamera hat sie 'First Impressions: Paul Gauguin' gedreht, eine Art Sitcom, in der die Bilder von den Polynesier*innen ikonografisch gedeutet werden. Der Gender-Stern hat hier seine Berechtigung […] Tahiti mahu genannt, auf Tonga fakaleite. Lange ausgegrenzt, begreifen sich die fa'afafine nun als Teil der globalen LGBTQ-Bewegung. Bei der Arbeit an den mal nachdenklichen, mal schrillen Episoden sei Gauguin für Kihara und ihre Community ein 'Katalysator' gewesen. Er habe zwar die Patriarchenposition eingenommen, aber auch indigene Gender-Lebenswelten gemalt. Durch seine Gemälde habe sie selbst Kontakt […]