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Suchwort: "Europa"
Stichwort: Armenier - 12 Artikel
Essay 26.08.2013 […] Religionen hatte einen rechtlich geringer bemessenen Wert, aber es hatte einen. Der Schutz von Besitz, Leib, Leben und Religionsausübung der monotheistischen Minderheiten wurde im Islam und im lateinischen Europa ähnlich gedacht. Er wurde als Vertrag bzw. als Privileg zwischen Überlegenen und Unterlegenen verstanden. Dieser Schutz war von den Unterlegenen mit Unterwerfung und Steuern abzugelten. Dieses Rec […] Anhängern einer neuen religiösen Bewegung zugeschrieben wurde, die die Wahrheitsansprüche von Judentum, Christentum und Islam als gleichermaßen obsolet betrachtete. Auch als der Satz im 13. Jahrhundert in Europa auftauchte, wurde er einigen religiösen Gegnern in der Absicht unterstellt, diese zu desavouieren. Die Belege sind vor dem 16. Jahrhundert extrem selten, man kommt mit allen arabischen, persischen […] drei Teile teilt. Er weiß nicht, welcher der drei Götter der mächtigste ist, und also will er allen zu gleichen Teilen huldigen. Der historische Sultan Saladin (1137/8-1193) wurde im mittelalterlichen Europa für seine Tapferkeit und seinen Großmut sehr bewundert. Unser Erzähler, der Chronist Jans Enikel (gest. nach 1302) unterläuft diese Bewunderung, in dem er ihn als Narren kennzeichnet, der, weil er […] Von
Dorothea Weltecke
Essay 17.09.2010 […] : die Entrechtung, Enteignung und Vertreibung einer unliebsamen, schon lange mit Neid und Missgunst bedachten Minderheit. Die Juden bildeten, um es mit Hannah Arendt zu sagen, im nationalistischen Europa der 1920er- und 1930er-Jahre die Minderheit par excellence. Sie verfügten über keinen Staat, der sie schützte, keine Armee. Für sie gab es kein Territorium, das Zufluchtsort oder Vertreibungsziel hätte […] einen Sessel, Lampen. Die Bieter, Alfred Fretwurst voran, johlten ihre humorigen Anmerkungen, als seien sie jugendlich oder angetrunken." Diese Urszene des gemeinschaftlichen kleinen Raubes hat sich im Europa des 20. Jahrhunderts zwischen Moskau und Paris, Oslo und Rhodos, Bukarest und Amsterdam hunderttausendfach unter unterschiedlichen politischen und kriegerischen Vorzeichen ereignet.
Nach Johnson […] , die nach dem deutsch-sowjetischen Vertrag vom August 1939 in die Machtsphäre Stalins fallen würden, rund 600.000 Menschen. Es gehe ihm um "eine neue Ordnung der ethnographischen Verhältnisse" in Europa, erklärte Hitler, "sodass sich am Abschluss der Entwicklung bessere Trennungslinien ergeben". Darüber hinaus sei "in diesem Zusammenhang auch der Versuch einer Ordnung und Regelung des jüdischen Problems" […] Von
Götz Aly
Vorgeblättert 09.03.2009 […] Religion und Volksgruppe - zusammenhalten? Eine Form des vereinheitlichenden Patriotismus war notwendig, aber die typischen zeitgenössischen Zutaten hierfür fehlten. Die der osmanischen Ordnung in Europa am ehesten vergleichbare Herrschaftsform war das Habsburgerreich, doch selbst dieses war wesentlich kompakter, seine Bewohner gehörten in überwältigender Zahl ein und demselben Glauben an, und es wurde […] Jahr später verbündeten sich Serbien, Montenegro, Griechenland und Bulgarien zu einem gemeinsamen Angriff gegen die osmanischen Truppen auf dem Balkan, die innerhalb einer Woche fast vollständig aus Europa hinweggefegt wurden. Die CUP, die im Sommer 1912 kurz die Macht verloren hatte, musste diese gewaltige Niederlage nicht verantworten, und als die Gegner sich zerstritten, konnte sie wenigstens die […] selbst, deren Zentralkomitee bis 1912 in Saloniki saß, nicht in Istanbul. Dieser letzte Verlust, den nicht einmal die Großmächte herbeigeführt hatten, ein Verlust, der die osmanischen Besitzungen in Europa auf ein Minimum reduzierte und etwa vierhunderttausend Türken vertrieb, war die größte Niederlage, die schlimmste Demütigung in der Geschichte des Reichs.
Die Wirkung auf die CUP war eine doppelte […]
Essay 28.08.2008 […] russisches Territorium ausweichen, um es zu besiedeln... Aber beide Großmächte sind und bleiben Diktaturen und in dieser Perspektive muss man die Beziehungen zu ihnen definieren.
Was also tun? Das alte Europa lässt sich wegen seines verzweifelten Bedarfs nach russischem Gas und Öl in ein Lehensverhältnis zwingen. Man könnte unsere Energieabhängigkeit gegenüber Moskau mit dem Bild eines Supermarkts illustrieren […] Grauzone, die sich politische Intelligenz nennt: sie ist hier gefordert. Weder die gereckte Brust, noch die panische Kapitulation.
Es wird Zeit, dass sich die Demokratien dieses Globus - Indien, Japan, Europa, Länder Latein- und Nordamerikas, Südafrika - zusammenschließen, um sich gegen die neuen Expansionismen zu verteidigen. Die Umkreisung Russlands durch die Nato, die versucht, so viele kleine Republiken […] Von
Pascal Bruckner
Vom Nachttisch geräumt 03.06.2003 […] schon in Europa jede Nation ihren eigenen Weg in die Moderne fand - in so fern waren alle Wege Sonderwege -, so wird auch der Rest der Welt eigene Wege finden müssen. Ob er - wie man bisher glaubte - die Industrialisierung nachholen muss, ist im Informationszeitalter fraglich geworden. "Überholen ohne einzuholen" - die viel geschmähte Parole - trifft deutlich genauer als das eifrige Europa hinterherhecheln […] Imperium ändert sich mit jedem neuen Untertanen. Es mag jedem Einzelnen von ihnen und allen zusammen noch so sehr zusetzen, am Ende wird der Eroberer erobert. Das über die ganze Welt sich ausbreitende Europa wird zu einer Provinz dieser von ihr zwar bewirkten, aber doch nicht geschaffenen, jedenfalls nicht mehr bestimmten Welt.
Langsam beginnen die Entwicklungstheoretiker, das zu begreifen. Die europäische […] geprägt werden. Neben den auf absehbare Zeit alles bestimmenden USA werden Singapur und Peking, Tokio und Teheran, Kairo und Kuala Lumpur, Bombay und Seoul wichtigere Rollen als das alte oder das neue Europa spielen. Je mehr europäisches Denken und Handeln sich globalisiert, zu desto hybrideren Verbindungen wird es kommen, desto weniger werden die Europäer auf der exklusiven Reinheit gerade ihrer Herv […] Von
Arno Widmann