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Suchwort: "Diagnose"
Stichwort: Amerikanischer Film - 4 Artikel
Im Kino 03.07.2020 […] seine morgendliche Sprachübung. Die Routine, die er so gewissenhaft und freudlos abspult wie den Zungensprecher, der das Sprachtraining markiert, hat einen Grund: Max hat einen Hirntumor. Mit der Diagnose, die pünktlich zu seinem 40. Geburtstag kommt, bleibt sein Leben bei 5/10 stehen. Die Arbeit als Versicherungsvertreter agiert er bald ebenso mechanisch aus wie seine Beziehung zu Freundin Lærke (Tuva […] entpackt der Film in Rückblenden das prosaische und eigentlich gnadenlos lineare, aber dann doch komplett fragmentierte Drama, das mit der tödlichen Erkrankung einhergeht: Erste Symptome, Arztbesuch, Diagnose, Sprachtraining, Verschlechterung und schließlich der Stillstand bei 5/10. Was im Hotel, das all diese Dinge aus dem Bewusstsein zu drücken versucht, fehlt und Max die gleichen Zweifel erleben lässt […] die Twilight-Zone abdriftenden Alltag im Aurora-Hotel entkoppelt sich der Film allmählich von der Last der tödlichen Krankheit und der Angst vor dem Verlust des eigenen Wesens. Die Zeit, die mit der Diagnose des tödlichen Tumors noch so unerbittlich voranschritt, wird plötzlich in alle Richtungen aufgespalten. Allein das Hotelpersonal erinnert mal freundlich, mal bestimmt daran, dass Max sich gefälligst […] Von
Nicolai Bühnemann, Karsten Munt
Im Kino 22.06.2017 […] Animated" sind gleichzeitig die technisch aufwändigsten: Um den Graben zu überbrücken, der sich zwangsläufig auftut zwischen der Lebenswelt von Owen Suskind, eines jungen Erwachsenen mit Autismus-Diagnose, und den Disney-Zeichentrickfilmen, die Owen innig liebt und in gewissem Sinne mental bewohnt, fertigt Roger Ross Williams eigene Animationssequenzen an: Die entsprechenden Passagen verwandeln Owen […] selten für - dann durchaus eindringliche - Alltagsbeobachtungen aufgibt. Die erste Filmhälfte erzählt, teils mithilfe von home-movie-Material, von der Jugend Owens, von der Reaktion der Familie auf die Diagnose (zu einer Zeit, als Autismus noch in anderem Ausmaß als heute tabuisiert, nicht in ein Spektrum psychosozialer A/Normalität eingeordnet, sondern als das Andere der "gesunden" Vergesellschaftung verteufelt […] Von
Lukas Foerster, Fabian Tietke