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Suchwort: "Novalis"
Rubrik: Vorgeblättert - 10 Artikel
Vorgeblättert 25.08.2011 […] Aufklärung einen so besondern Contrast macht. - In Jena ist man um ein Jahrhundert weiter.
Leipzig, von Goethe auch "Klein-Paris" benannt, war mit 30 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt, die Novalis bis dahin betrat, einer der wichtigsten Handels- und Umschlagplätze zwischen Ost und West, mit großen Messen alljährlich zu Ostern und Michaelis, besonders wichtig für den deutschen und internationalen […] Er hat mit der größten Leidenschaft und beständigem Fluchen von Dir geredet." Woher Schlegel das wußte, ist unklar; ebensowenig weiß man, was mit dem Flecken auf seiner Ehre gemeint ist, den sich Novalis nach den Worten seines Vaters in Leipzig zugezogen haben sollte.
Nun aber hat Hardenberg die wohl absurdeste Idee in seinem ganzen Leben: Er will Soldat, Offizier werden. Um den Vater dafür zu […] schlichter bon sens, der für unsre modernen Zeiten den angemessensten, natürlichsten Gesichtspunkt darbietet." Zum Glück kam es zu diesem Niedergang des Romantischen und damit des Außerordentlichen nicht; Novalis trug nie einen Waffenrock, zog in keinen Krieg; er verlor die wirklichen Ziele auch nie ganz aus den Augen: "Was das Zerschießen und das Zerhauen angeht so bleibt mir auch in diesem Falle noch die […]
Vorgeblättert 25.08.2011 […] Schulter und lebt halb abgestorben still für die Zwecke der Zukunft. Die Hoffnung und unser Ziel müssen uns begeistern und die Gegenwart mit ihrer feindseligen Laune verdrängen."
Am 11. März 1793 kehrte Novalis nach Weißenfels zurück. Am 27. Mai wurde er in Wittenberg immatrikuliert: "Ich wurde gewissermaßen gezwungen nach Wittenberg zu gehn und zu der Jurisprudenz zurückzukehren", schrieb er Ende Januar […] Karl Salomo Zachariä, später ein bekannter Staatsrechtler, deutlich urteilte: "So entsteht aber eine gewisse Einförmigkeit der Lehrart, Anhänglichkeit ans Alte, Einseitigkeit, Abgeschlossenheit." Novalis setzt seine volle Arbeitskraft in das Fachstudium, mit jenem Hoch-Maß an Konzentration, das einer seiner stärksten Charakterzüge ist: "Fleißig bin ich jezt immer ?, besonders da es mir leichter wird […] Geldbeutel des Vaters entspringt also keineswegs nur der erwähnten Fröhlichkeit mit den Schwestern.
Jedenfalls bricht der heitere Enthusiasmus nach dem 14. Juni 1794 plötzlich ab. An diesem Tag besteht Novalis das Juristische Staatsexamen am Wittenberger Hofgericht "mit der ersten Censur" - und verläßt die Stadt kurz danach unangekündigt Richtung Weißenfels. Hat er die Nase voll von allem, was ihm in der […]
Vorgeblättert 25.08.2011 […] Wohlstand des Staats. Nur durch meine Familie bin ich unmittelbar an mein Vaterland geknüpft - das mir sonst gleichgültig seyn könnte, als jeder andere Staat."
Von seinen poetischen Versuchen spricht Novalis im Brief an den Freund nicht unmittelbar, obwohl es mit dem "Schöndenken und Schreiben" keineswegs vorbei ist, wie er zwischendurch, aber sicher nicht ernsthaft befürchtete. Indem er am Ende seines […] Verhandlungen mit dem preußischen Staatsminister Karl August Graf (später Fürst) von Hardenberg über einen Eintritt in den dortigen Staatsdienst gegeben; sie scheiterten aus nicht ganz geklärten Gründen. Novalis selbst schreibt im schon erwähnten Bericht an Oppel, sein Vater habe dem hohen Verwandten keine Verbindlichkeit schuldig sein wollen. Der Salinendirektor überzeugte den Sohn danach von der Lehrstelle […] Hardenbergs Vater, genoß als Jurist, exzellenter Fachmann, Mentor und weltoffener Geist hohes Ansehen. Jahrgang 1750, war er 1794 noch Junggeselle, dessen Hauswesen seine Nichte Caroline besorgte; Novalis, der am 25. Oktober in Tennstedt eintraf und am 8. November als Vizeaktuarius seinen 15monatigen LehrKurs antrat, wohnte in Justs Haus wie ein Familienangehöriger: "Mein Amtmann ist ein brauchbarer […]