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Rubrik: Essay - 103 Artikel - Seite 1 von 8
Essay 16.09.2023 […] unbequemen Fragen kommt, Nazi, Faschist oder beides, nimmt er Tempo auf, ein einstudierter Tanz, weist zurück, was er tags zuvor noch vorwies, sagt im Tonfall von Wissenden, was er hier bevorzugt: Gehorsam, (a)soziale Nichteinmischung, Respekt vor der Macht, die er bald innehabe. Verhaltensregeln, die er gemeinsam mit einem rabiaten Aufpasser im Hintergrund vom Journalisten einfordert. Woraufhin der Journalist […] man nur sich selber nicht widerstehen konnte, damals und damals? Die Anführer der AfD suggerieren, dass es sich um Verlierer handele, die sie infogedessen letztlich für wertlos halten, sie zugleich vis à vis aufwerten. Das relativ neue Gesicht in der Runde, Herr Krah, trumpft mit einer Antrittsrede für einen Sitzplatz in Brüssel auf, jederzeit nachlesbar, diese nur leicht und eigenhändig modernisierte […] Von
Lacy Kornitzer
Essay 27.05.2023 […] viel Konfliktpotenzial im Alltag entstünde, das über die Kräfte ginge. […] "Antisemitismus" kann auch aus Elementen zusammengesetzt sein, die nie rein antisemitisch waren. Als Agiertes oder ein passage à l'acte wird dann "Antisemitismus" aus dem, was gerade bereitlag, komponiert und destruktiv gegen Juden und die gewendet, die in die Not des Unbestimmbaren, Unbeherrschbaren, Ambivalenzen und Ambiguitäten […] handeln, […]
"Antisemitismus" wird so zum Auffangbecken für das Unbehagen in der Kultur. Ambiguitäten, Ambivalenzen, Kritik der Identitäten wandeln sich in Hass und Wut, in einen mörderischen passage à l'acte.
Das Transmittierte stößt, wenn es bemerkt wird, an die Grenze, an der Wahrnehmbarkeit entsteht, mit "Rücksicht auf Darstellbarkeit". Das, was formuliert wird, wird eine mythologische Form haben […] Von
Karl-Josef Pazzini
Essay 30.01.2023 […] Airplane, hatte bereits 1968 Crosbys "Triad" eingespielt, ohne Harmoniegesang. Grace Slick singt das melancholische, ernste und chromatisch schwierige Stück allein. In die Bay Area zu ziehen als Ménage-à-trois, als lebenswirkliche Fassung eines Songs, den dort bereits alle kannten - ein Traum, im Nu verwandelt in einen Alptraum.
Los Angeles, wo an den meisten Tagen des Jahres die Sonne scheint und das […] sich deshalb so relativ leicht implementieren ließ, weil es auf die Relikte von Bahntrassen gebaut wurde. Der Kameramann Floyd Crosby gehörte zur Maschinerie: Seine Academy Award für Murnaus Stummfilm "A Story of the South Sea" (1931) stand bis vor kurzem in David Crosbys Haus. Floyd war sein Vater gewesen.
Nach Los Angeles kommt man nicht aus der Ferne um auszusteigen, sondern um einzusteigen: Audrey […] ungeheuren Spannung ihrer musikalischen Traditionen, die sie äußerst geschickt miteinander verschneiden und amalgamieren, und ihrer Persönlichkeiten. Nash würde sie gern überbrücken. "Will you do me a favour?", fragt er, als der letzte Song des Sets ansteht. Der Gefallen ist dann nicht, Nash zu spielen, sondern Crosbys "Traction in The Rain", ein Song über urbane Depression. Crosby aber ist Nashs […] Von
Ulf Erdmann Ziegler
Essay 12.05.2022 […] Erkenntnisprozesses.
Prekär war dieser Erkenntnisprozess, denn der Holocaust hat, aus welchen Gründen auch immer, die Eigenschaft, permanent in Frage gestellt zu werden, oft im Namen einer Opferkonkurrenz. A. Dirk Moses und andere Postkolonialisten griffen zuletzt eine alte linke, im Grunde von Stalin begründete Tradition auf, die darin besteht, den Holocaust in eine lange Kette von Verbrechen einzureihen […] verabsolutierte, indem sie den Holocaust zum Epiphänomen erklärte. Vielleicht war das "Nie wieder Auschwitz" gar kein Schock, erst recht nicht ein Trauma, sondern nur eine abstrakte Einsicht, und die von A. Dirk Moses gegeißelte Ritualisierung des Gedenkens hätte gar nicht die beklagte religiöse Bindekraft, sondern diente nur einer hilflosen Beschwörung: Wir wollen "nie wieder Krieg", also werden wir auch […] Von
Thierry Chervel