Nach der Attacke auf Silvio Berlusconi polemisieren Regierungsmitglieder gegen angebliche Anti-Berlusconi-Hasskampagnen im Internet. Andrea Botta
ruft seine Landsleute zum Sit-In-auf: Einen Tag vor Weihnachten soll in Rom gegen die Pläne der Mitte-Rechts-Parteien protestiert werden, das
Internet zu kontrollieren und zu beschneiden. "Schon in den vergangenen Monaten haben einige Abgeordnete des Mitte-Rechts-Blocks versucht, neue Regelungen einzuführen, die die Freiheit im Netz beschneiden würden (...) Noch weiß niemand, wie die Regelungen aussehen, die im Gesetzentwurf enthalten sind, den Innenminister Roberto Maroni als Reaktion auf den Fall Tartaglia angedroht hat." Massimo Tartaglia hatte Premierminister Silvio Berlusconi am 13. Dezember mit einer Statuette geschlagen und ihm die Nase gebrochen. "Die
Schließung einiger Facebook-Gruppen nach dem Fall Tartaglia sorgt weiter für Aufruhr. Einige Hassseiten gegen Berlusconi mögen tatsächlich geschlossen worden sein, aber Dutzende weitere bleiben bestehen (zum Beispiel: 'Lasst uns Balotelli töten'), gegen die die italienische Regierung noch nicht vorgegangen ist. Man überlegt offenbar, neben der Einführung neuer Beschränkungen, mit den Betreibern der Seiten direkt zu verhandeln (von Google bis YouTube, und natürlich Facebook), um die Entfernung ungewünschter Seiten zu erlangen. Weiterhin wird ein Vorschlag des Vizeministers Paolo Romani diskutiert,
Livestream-Inhalte für
genehmigungspflichtig erklären zu lassen und sie damit den gleichen Regelungen wie Privatfernsehen zu unterwerfen. Diese Regelung, die Hunderten von Blogs und Websites die Flügel stutzen würde, offenbart auch noch einen Interessenkonflikt des Premiers, da sie die
großen Unternehmen bevorzugen würde, die in Zukunft Inhalte auch übers Internet anbieten wollen: wie etwa Mediaset, das eine Seite in der Art des amerikanischen Videodienstes
Hulu vorbereitet."