Sheera Frenkel, Cecilia Kang

Inside Facebook

Die hässliche Wahrheit
Cover: Inside Facebook
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021
ISBN 9783100000668
Gebunden, 384 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Henning Dedekind, Marlene Fleißig, Frank Lachmann und Hans-Peter Remmler. Ausgehend von ihrer langjährigen investigativen Recherche, in der sie über Hunderte von Interviews führten, zeigen uns die Autorinnen ein Facebook, das wir so bislang nicht kannten. Dabei kommen sie Sheryl Sandberg und Mark Zuckerberg so nah wie niemand zuvor. Wir erfahren, welche Rollen Zuckerberg und Sandberg spielen, wie in den Hinterzimmern folgenreiche Entscheidungen getroffen, mit Politikern zwielichtige Absprachen vereinbart und undurchsichtige Netzwerke gebildet werden. Und wie eine Maschine zur Geldvermehrung immer weiter am Laufen gehalten wird, koste es, was es wolle - mit verheerenden Folgen: Aushöhlung der Privatsphäre und der Demokratie, eine Gefahr für unsere Gesellschaften.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2021

Rezensent Fridtjof Küchemann lernt aus dem Buch der New-York-Times-Journalistinnen Sheera Frenkel und Cecilia Kang, dass es Facebook nicht schafft, seine Probleme in den Griff zu bekommen, als da wären: Algorithmen, die Schwarze als Primaten bezeichnen, der Missbrauch der Angebote, insbesondere die Nutzung der Plattform für die Selbstinszenierung von Agitatoren, Holocaust-Leugnern und Manipulatoren. Was die Autorinnen anhand von jahrelangen Recherchen, Gesprächen mit Mitarbeitern und der Auswertung interner E-Mails ans Licht bringen, zeigt Küchemann, dass Facebooks Spirit längst zur hohlen Formel verkommen ist und die Moral hinter dem Profit des Unternehmens zurückstehen muss. Dass Facebook im Buch kein Podium geboten wird, findet Küchemann richtig.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.08.2021

Ziemlich beschwingt berichtet Rezensent Adrian Lobe von der Lektüre dieses Buchs zweier New-York-Times-Reporterinnen, das über weite Strecken nicht nur akribisch recherchiert, sondern auch überaus unterhaltsam zu lesen sei. Lobe könnte sich gut vorstellen, dass man eine Netflix-Serie daraus machen kann. Unter anderem lernt man, dass Mark Zuckerberg nicht aus Versehen aussieht wie ein römischer Kaiser, sondern zutiefst vom alten Rom begeistert ist - wie ein Kaiser wolle er Facebook regieren. Oder wie ein "Kriegs-CEO", wenn mal so ein Skandal wie das Cambridge-Analytica-Debakel ihm in die Parade fährt. Zuckerberg entpuppt sich für den Kritiker als skrupelloser Machtmensch, der seine Mitarbeiter bis in den letzten Mausklick rigide überwacht. Manche Szenen erscheinen Lobe ein bisschen romanhaft (wie wollen die Autorinnen Zuckerbergs Gefühle in bestimmten Momenten erraten haben?), aber insgesamt empfiehlt Lobe die Lektüre. Wer ein stärker analytisches Buch über Facebook wolle, dem empfiehlt er als Ergänzung noch Steven Levys "Facebook - The Inside Story".

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 14.07.2021

Rezensentin Vera Linß hofft, dass das Buch der Enthüllungsjournalisten Sheera Frenkel und Cecilia Kang den Druck auf Facebook und Mark Zuckerberg erhöht, weil sich die Ich-Maschine nur von außen reformieren bzw. auflösen lässt. Wieso das nötig ist, belegen die Autorinnen laut Linß eindrucksvoll anhand von Interviews mit Mitarbeitern und der Auswertung von Gesprächen mit Politikern und Aufsichtsbehörden. Das so entstehende Bild ist laut Rezensentin das eines autoritär geführten Unternehmens, das alles seinem Wachstum unterordnet. Die Innensicht auf die Manipulation der US-Präsidentschaftswahl 2016 und den Cambridge-Analytica-Skandal findet Linß augenöffnend. Zu erkennen ist, wie Facebook-Mitarbeiter und -Manager mit ihrer Kritik bei Zuckerberg immer wieder auf taube Ohren stoßen, so Linß.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.07.2021

Das Facebook-Buch der beiden New-York-Times-Journalistinnen Sheera Frenkel und Cecilia Kang ist das neue große Ding im Media Biz, auch Rezensent Andrian Kreye ist angefixt: Er hat schon in Erfahrung gebracht, wie im Silicon Valley darüber geredet wird oder im Sun Valley beim Sommertreffen der Milliardäre. Und auch mit den beiden Autorinnen hat er gesprochen, die ausführlich erzählen, mit wem sie sich alles unterhalten haben. Ob Frenkel und Kang etwas Neues in Erfahrung gebracht haben, verrät Kreye nicht. Ihm zufolge macht das Buch jedenfalls mit einer Menge Fakten und Zitate deutlich, dass Facebook nicht nur eine zerstörerische Macht auf Demokratie und Gesellschaft ausübt, sondern das Gebaren von Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg auch echt peinlich ist.
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