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Stichwort
Durs Grünbein
14 Artikel
Tagtigall 12.07.2014 […] Sprachverständnisse nicht einfach nacheinander lesen zu lassen, sondern einander zuzuführen. Dieses Jahr lasen die Schweizerin Katharina Faber, der Südafrikaner Charl-Pierre Naudé, der Wahl-Römer Durs Grünbein und die in Berlin ansässigen Dichter Esther Kinsky und Ernest Wichner. Urweider selbst widmete jedem als Kommentar ein Gedicht aus eigener Produktion und so bekam man eine Idee vom Wandern der Bilder […] Beiträge zu Bodo Hell, Literaturverlag Droschl 2014.
- Urs Mannhart, Bergsteigen im Flachland, Sezession 2014.
- Ernest Wichner, bin ganz wie aufgesperrt. Gedichte, Wunderhorn 2010.
- Aris Fioretos, Durs Grünbein, Verabredungen. Gespräche und Zwischenspiele über Jahrzehnte, Suhrkamp 2013.
- Raphael Urweider, Das Gegenteil von Fleisch, Köln, Dumont 2003.
- Robert Walser, Der Teich, hg. und mit einem Nachwort […] Von
Marie Luise Knott
Essay 12.12.2007 […] Tageslichtbirne an
über Acis und Daphne.
Zu fragen, zu untersuchen wäre, ob und inwieweit der allerseits erhobene, vielleicht doch nicht ganz so neue Plauderton auf die Stimmgabel (Stimmgabe) des Durs Grünbein zurückgeht. Grünbein, der anscheinend alle Bücher gelesen und alle Wissenschaften frequentiert hat, vermag ja tatsächlich aus Schädelbasen ebenso wie aus der Vita des Cartesius lyrische Lektionen […] folgenden Rezensionstexte: Ann Cotten, "Fremdwörterbuchsonette" (Gedichte), Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 2007; Wolfram Malte Fues, "Vorbehaltfläche" (Gedichte), Passagen Verlag, Wien 2007; Durs Grünbein, "Strophen für übermorgen" (Gedichte), Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 2007; stefan schmitzer, "moonlight on clichy" (gedichte), literaturverlag droschl, graz 2007; Armin Senser, "Kalte Kriege" […] Von
Felix Philipp Ingold
Vom Nachttisch geräumt 27.09.2002 […] wie eine Fahrt mit der Achterbahn.
Nelly Arcan: "Hure". Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller, C.H. Beck Verlag, 191 Seiten, 19.90 Euro, ISBN 3-406-49318-1
Verliebt
Durs Grünbein hat eine Tochter bekommen. Er hat wie viele Eltern vom ersten Tag an Buch geführt über ihr Leben. Es ist ein Gedichtband geworden. Einunddreißig, wenn ich mich nicht verzählt habe, und alle sind […] zu unterscheiden sind. Mit dem Finger das treffen können, was man treffen will, ist jede Anstrengung wert, aber die Anstrengung selbst scheint dem Körper, der sich darin erfährt, ein Vergnügen. Durs Grünbein hat das alles beobachtet und aufgeschrieben in Versen, bei denen sich Lachen auf Wachen und Kind auf Hyazinth reimen.
Es hat Leser gegeben, die sich daran störten, dass Grünbein gar zu Gelehrtes […] Knaller ist "dieser winzige Expressionist". Der sprengt die Geschichte und er erhellt nicht nur das Baby, sondern auch den Expressionismus. Das Kind klärt den Dichter auf und nicht etwa er es. Durs Grünbein stülpt dem Kind nicht den Expressionismus über, sondern das Kind macht ihm klar, was es mit dem Expressionismus auf sich hat. Leider gibt es unschöne Fehler in dem kleinen Bändchen. Im Italienischen […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 08.01.2002 […] darauf, die man leicht überliest, geht man ihnen aber nach, dann erheitern sie einen oder jagen einem einen neuen Schauder über den Rücken. "Sie" schreibe ich. Es sind nicht viele. Einer davon ist Durs Grünbein.
Als 1979 Niklas Luhmann die folgenden Sätze schrieb, war Grünbein keine 17 Jahre alt: "Ich denke manchmal, es fehlt uns nicht an gelehrter Prosa, sondern an gelehrter Poesie. Wissenschaftliche […] Rollenverteilung falsch. Die Poesie ist keine ergänzende Maßnahme. Möglicherweise ist seine Wissenschaft selbst die Parallelpoesie einer noch im Entstehen befindlichen Wissenschaft, an der der Autopoet Durs Grünbein arbeitet. Fast ganz allein. Vielleicht arbeitet er ja an der Wiedergeburt des Lehrgedichts. Eine alexandrinische Marotte? Schöneres als Lukrez' "De rerum natura" wurde selten geschrieben. Grünbeins […] unendliche Kette der Wesen, die schon seit Jahrtausenden besungen wird, jetzt, da wir genauer wissen, wie sie beschaffen ist, gewitzter schildern. Niemand wird das in Deutschland besser tun als Durs Grünbein. Und man muss nur seinen Eintrag vom 8. August 2000 weiterlesen und sehen, wie er in seiner Verachtung sich immer weiter steigert bis es ganz am Ende kommt, das große Wort, das schöne, vieldeutige […] Von
Arno Widmann