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Stichwort
Dresden
366 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 25
9punkt 07.12.2019 […] Die Städte Dresden und Chemnitz konkurrieren um den Titel als Europas Kulturhauptstadt 2025. Und beide wollen damit die allzu einschlägigen Assoziationen abstreifen, die man mit ihnen verbindet, schreiben Jan Heidtmann und Ulrike Nimz in der SZ: "Es geht darum, den Schlagzeilen der Vergangenheit etwas entgegenzusetzen, einen Prozess in Gang zu bringen, der die Bürgerschaft wieder zusammenwachsen lässt […] Efeu 30.11.2019 […] der "Identität" auch in Bezug auf den Juwelenraub in Dresden ausgereizt wurde: "Offenbar ist die Atmosphäre in der Stadt dermaßen gereizt, dass selbst ein Kunstraub, so unbestritten dreist er sich an einem öffentlichen Eigentum vergreift, auf einen Kampfbegriff zurückgreifen lässt. Die geraubte Identität - sollte man sich in Sachsen, in Dresden erneut in einer exklusiven Rolle sehen, einer Opferrolle […] Kurfürsten aus dem Hause Wettin regierten: "Über Polen und Russland bis nach China und in den Pazifik, nach Afrika, Vorderasien und Südamerika reichten die Handelsbeziehungen der Kaufleute in Leipzig, Dresden und Chemnitz, von denen die Wettiner Rohstoffe wie Elfenbein, Muscheln, Schnecken oder Kokosnüsse erwarben, die neben den Steinen aus den Bergwerken Sachsens die Sammlung so einzigartig machen." In […] Efeu 29.11.2019 […] westlichen Rezipient*innen treibt. Ausstellungen wie diese schlagen in dieselbe Kerbe und wollen dem deutschen Publikum eine durch und durch 'authentische' iranische Kunst repräsentieren."
Dass die in Dresden geraubten Juwelen auf dem Schwarzmarkt angeboten werden, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Für die Täter gibt es aber auch noch andere Verwendungsmöglichkeiten, weiß Niklas Maak in der FAZ: "Man spricht […] Efeu 28.11.2019 […] Promenade ins Museum schoben."
Im Tagesspiegel braucht Rüdiger Schaper nur wenige Sätze, um einen Haken vom Juwelenraub in Dresden zur Debatte um koloniale Raubkunst zu schlagen: Der Verlust trifft uns alle hart, meint er; aber: "Wie aber, und das könnte eine Lehre aus dem Dresdner Drama sein, empfinden Menschen in ehemaligen deutschen oder französischen Kolonien, deren kulturelles Erbe großräumig gestohlen […] Efeu 27.11.2019 […] nicht einmal genau, was bis zur Vermögensauseinandersetzung mit den ehemaligen Fürstenhäusern in den Markt ging und was danach. In der Endphase der DDR gelangten immer wieder Objekte aus den älteren Dresdener Sammlungen auf den Markt, ohne dass der patriotische Protest der Kustoden die SED-Größen im Mindesten beeindruckte: Es war allerdings ein unübersehbares Zeichen, dass die DDR am Ende war und für 'Valuta' […] 9punkt 23.11.2019 […] aus Deutschland, viele von ihnen hellhäutig, sehen sich vorwurfsvollen Blicken ausgesetzt..."
Dresden will Kulturhauptstadt 2025 werden, berichten Michaela Maria Müller und Frédéric Valin in der taz: "Der Slogan 'Neue Heimat Dresden 2025' ist Ergebnis einer Bürgerbefragung, in der zunächst für Dresdner*innen wichtige Begriffe gesammelt wurden. Diese versuchte man dann in den Slogan aufzunehmen. Die […] 9punkt 31.08.2019 […] wenn man sich aber dann über den Ton beschwert, dann sagt sie erstaunt: 'War nich böse jemeint. Ick bin so.'..."
Im Welt-Interview mit Swantje Karich beschreibt der seit mehr als zwanzig Jahren in Dresden lebende Schriftsteller Marcel Beyer, wie er erst den Aufstieg der NPD erlebte, dann Pegida und jetzt die AfD. Die Stadt kreist um sich selbst, meint Beyer, sie definiert sich vor allem über die Zerstörung […] 9punkt 29.05.2019 […] Ijoma Mangold macht sich für das Zeit-Feuilleton auf nach Dresden, wo er das neurechte intellektuelle Milieu ergründen will, weshalb er sich mit der - sagen wir: rechtskonservativen - Buchhändlerin Susanne Dagen unterhält und mit Uwe Tellkamps Vater, dem er in Dagens Buchhandlung begegnet. Die Kritik an der Homogenität linken Denkens gibt ihm zu denken. Schließlich landet er auf einer Veranstaltung […] 9punkt 28.05.2019 […] Selbst in Dresden hat sie mit 17,1 Prozent gut abgeschnitten. Das hat Folgen auch für die Kulturpolitik der Stadt, berichtet Swantje Karich in der Welt: "Ein Dorn im Auge des AfD-Stadtrats Gordon Engler ist zum Beispiel das Europäische Zentrum der Künste Hellerau, dessen Arbeit überregional geschätzt wird, für seine Projekte mit zeitgenössischer Kunst; dort ist auch die berühmte Dresden Frankfurt Dance […] Dance Company von William Forsythe angesiedelt. Das Zentrum wird mit 3,4 Millionen Euro durch die Stadt Dresden finanziert. Ginge es nach Engler würde man die Finanzierung sofort stoppen. Der Lokalpolitiker arbeitet seit Monaten gegen Hellerau." Noch geht des allerdings nicht nach Engler. […] 9punkt 18.12.2017 […] Stefan Locke schildert im politische Teil der FAS die erstaunlichen Umstände am Militärhistorischen Museum in Dresden, das in Querelen untergeht und wo das aufwendige und vielversprechende Ausstellungsprojekt über "Gewalt und Geschlecht" kurz vor Eröffnung schlicht und einfach abgesagt wurde: "Das alles verwunderte auch externe Beteiligte, Katalogautoren ebenso wie private Leihgeber und internationale […] Efeu 04.11.2017 […] Mit ihrem vom MDR produzierten Dokumentarfilm "Montags in Dresden" sorgt Sabine Michel für Kontroversen auf dem DOK Leipzig: Die Filmemacherin begleitet darin drei Pegida-Aktivisten, die den Berichten zufolge sehr frei ihre Ansichten darlegen - ohne Nachhaken, Einsortierung und Einschätzung. Naiv findet das Julian Gutberlet von der Welt: Sabine Michel "lässt den Protagonisten 82 Minuten lang Raum, […] ihre Argumente für ein Engagement in einer fremdenfeindlichen Bürgerbewegung darzulegen, doch was kommt, sind Plattitüden, Gefühlsduseleien und Vorurteile. ... Ohne eine Einordnung ist 'Montags in Dresden', der bald im Kino, dann im öffentlich-rechtlichen Fernsehen laufen soll, daher nicht zeigbar, denn er verharmlost eine ausländerfeindliche Bewegung und negiert deren gesellschaftliche Auswirkungen" […] Efeu 02.05.2017 […] In der SZ preist Gottfried Knapp Dresdens "glanzvoll umgebauten" Kulturpalast von 1969, in den neben der Dresdner Philharmonie auch die Stadtbibliothek und ein Kabarett miteinzieht. Im Tagesspiegel lobt Bernhard Schulz die Offenheit des Hauses: "Die verglasten Foyers waren so zeitgeistig wie nur irgendeines der alten Bundesrepublik; allerdings niedriger, so dass auch das Wandbild im ersten Obergeschoss […] Obergeschoss mit seinem sozialistischen Zukunftsoptimismus als schmaler Fries zwischen Saaltüren und Decke verläuft." In der Berliner Zeitung bemerkt Bernhard Honnigfort: "Das reiche Dresden buttert gerade eine Unmenge Geld in seine Kultur. Es ist auch Geld für dringende Korrekturen am Pegida-beschmutzten Image." […] 9punkt 28.03.2017 […] Im Tagesspiegel porträtiert Nicola Kuhn die neue Direktorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, die sich der rechten Stimmung im Land stellen will, indem sie die Vermittlungsarbeit "radikalisiert": "In Görlitz gibt die Kulturmanagerin eine Vorstellung davon, spricht von audience-development, outreach, focus-Gruppen wie bei der Tate in London, vom Museum als Produktionsort und […] Efeu 09.02.2017 […] den Frieden muss man kämpfen. Es ist gut, dass Dresden einen Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat, der diesen Weg geht, statt vor denen zu kuschen, die behaupten, es ginge um Deutschlands Größe und Ehre."
Auch Antonie Rietzschel bewundert in der SZ die Aktion. Immerhin steht der Jahrestag der Bombardierung Dresdens (13. Februar) kurz bevor: "Und dass Dresden die Busse, dieses so radikale und ja, auch wenig […] Foto: Manaf HalbouniIn Dresden hat der Künstler Manaf Halbouni drei syrische Busse hochkant vor der Frauenkirche aufgestellt. Solche Busse haben die Bewohner von Aleppo für Barrikaden gegen Scharfschützen benutzt. Arno Widmann ist dem in Damaskus geborenen Künstler (der deutsche Großeltern hat und in Dresden studiert hat) in der FR dankbar für diese Kunstaktion, die bei der Einweihung am Dienstag einige […] wenig subtile, Stück Kunst aufstellt, zeigt ein radikales Umdenken der Stadtoberen beim Gedenken der Bombennacht. Oberbürgermeister Dirk Hilbert zwingt die Dresdner, sich nicht der Realität zu verweigern. ... Sie sollen beim Gang durch die Altstadt an die Konflikte und das Leid in der Welt erinnert werden."
Weitere Artikel: In der NZZ schreibt Maria Becker zum 120. Geburtstag der Künstlervereinigung […] Efeu 16.12.2016 […] haben da was gestemmt, die Dresdner. War aber auch nötig. Denn nebenbei ist Pegida trotzdem aufgestiegen: "Oberbürgermeister Hilbert, lange abwartend und zögerlich, kämpft nun um sein Dresden. Sein Klagelied handelt von einer großartigen Stadt, die von einer Minderheit in den Dreck gezerrt wird: 'Wir sind Deutschlands Geburtenhauptstadt, die erste schuldenfreie Stadt der Bundesrepublik, haben eine enorme […] Dresden hat für fast hundert Millionen Euro das einstige Kraftwerk Aurora, das mitten in der Stadt liegt, zu einem Haus für Operette und Kindertheater umgebaut. Werkstätten sind angegliedert und auch die Böll-Stiftung sowie die Hochschule für Musik und das Heinrich-Schütz-Konservatorium haben Platz hier. Bernhard Honnigfort hat sich das für die Berliner Zeitung angesehen und ist beeindruckt: Die haben […]