Artikel
Suchwort: "Mehr"
4855 Artikel - Seite 1 von 374
Im Kino 10.05.2024 […] steckt in dem Film, ist eine unerbittlich linear voranschreitende Zeit: immer dem Tod entgegen. Zunächst scheint sie formbar, dem eigenen Willen unterworfen, mit zunehmendem Alter gerät sie jedoch mehr und mehr in die Klauen der Biologie, irgendwann muss ihr jeder Atemzug, jeder Ausflug in den Krankenhausgarten mühsam abgerungen werden. Die Erinnerung, als Reflexionsmedium des Biografischen, dient dem […] "Palästinasolidarität", nicht einmal das Massaker des 7. Oktobers auf.
Mit offenen Karten spielten die Briefeschreiber von Anfang an nicht. Die Vermutung liegt, erst recht von heute aus betrachtet, mehr als nur nahe, dass nicht Gass' Neukölln-Satz, sondern die unmissverständliche Solidarität der Kurzfilmtage mit Israel Triebfeder der Boykottbewegung war und ist. In gewisser Weise war die Sache von […] aufscheint.
Überhaupt ist "Like Horses Standing in the Rain" ein Film der künstlichen Lichter. Der Lichter und der Lichtmaschinen. Wo das Familiäre, auch das im engeren Sinne Autobiografische, keinen Halt mehr bietet, muss die Popkultur einspringen. Schon der eine klassische Figurendialog, den der Film enthält, erweist sich als semantischer Reim auf den tschechoslowakischen Märchenfilmklassiker "Drei Haselnüsse […] Von
Lukas Foerster, André Malberg
Vorworte 26.04.2024 […] dem Feld schlug und die "moralisch lauterste Armee der Welt" im "libanesischen Matsch" versank. Seine eigene militärische Ausbildung, die mit dem Zweiten Golfkrieg zusammenfiel, zeichnet Uri dann nur mehr als kruden Slapstick nach; er selbst gehört einer Generation weltoffener Israeli an, die sich wendig im Internet tummelt, ohne aber ganz von den neuen Technologien geprägt zu sein.
Drei Zeit- und […]
Das vierte Kernthema setzt die Beziehung des Protagonisten zu einer Frau namens Julia. Das gemeinsame Interesse für die Geschichte vom Mann mit dem Grimmgesicht, auf deren Existenz vorerst nicht mehr als ein obskurer Autorname und einige flüchtige Erwähnungen hinweisen, führt die beiden zusammen, und Uri verliebt sich Knall auf Fall in die hübsche, wesentlich jüngere Tschechin. Zusammen wollen sie […] nachspüren, doch Julia, in ihrem Wesen nicht minder ungreifbar als jene Geschichte und ähnlich herb wie deren Titel, beginnt sich schon bald zu entziehen, verschwindet dann ganz, reagiert auch nicht mehr auf die E-Mails, mit denen der verzweifelte Verehrer sie überschwemmt. Dieser Erzählstrang gipfelt in einem Kapitel, welches das Motiv aufgreift, das nun auch der deutschen Ausgabe den Titel gab. "Aus […] Von
Angela Schader
Im Kino 25.04.2024 […] Beengung. Die geteilte Vergangenheit lastet auf einem. Die soziale Rolle, die man hier einmal ausgefüllt hat, klebt an allem: an den Menschen, den Räumen, den Dingen. Alles spricht: Du lebst zwar nicht mehr hier, aber Du wirst immer Sohn oder Tochter bleiben. Sohn/Tochter (und natürlich auch umgekehrt: Vater/Mutter) - das sind Formen der Totalität, weil sie die Erinnerung an ein totales Ausgeliefertsein […] n. Enkel werden verwöhnt, Enkel bekommen Kuchen.
Selbstverständlich ist das eine Verallgemeinerung. Mütter und Väter gibt es viele, und natürlich sind alle verschieden. Omas und Opas gibt es noch mehr (ungefähr doppelt so viele), und natürlich sind erst recht alle verschieden. Gleichwohl existieren, Demographie und Soziologie werden das bestätigen können, Muster. Zum Beispiel topografische: Viele […] nicht über 500 Einwohner. Ausgestorbene Landstraßen, vereinzelte, oft baufällige Häuser. Längst nicht hinter jedem Fenster wohnt jemand. Und doch gibt es hier Leben, je genauer man hinschaut, desto mehr. Die Welt bei Oma ist gleichzeitig eine grüne Welt, eine blühende Welt, eine Welt der Wiesen, Felder, Blumen, der Hunde, Igel, Vögel; und eine Welt der Vergangenheit, des alten Krams, der Fotoalben […] Von
Lukas Foerster
Essay 25.04.2024 […] Werte, für die sich Dojno Faber, der Held des Romans, engagiert. Und so lohnt es sich heute mehr denn je, in die Geschichte, die da erzählt wird, einzutauchen und von ihr nicht mehr losgelassen zu werden. Je tiefer wir uns aber in Sperbers Welt verlieren, umso deutlicher erkennen wir, dass da noch viel mehr ist als das historisch-politische Kernthema: Wir werden mit existenziellen Fragen konfrontiert […] Metropolen marschiert waren. Dann aber, mit dem Fall der Mauer, war der Kampf gegen den Totalitarismus bald kein Thema mehr. Die bittere Niederlage, die der Sieg des Kommunismus in den Ländern des Ostens für die freiheitlichen Sozialisten über Jahrzehnte bedeutet hatte, interessierte nicht mehr viele. Zwar erschienen die dramatischen Tage im November des Jahres 1989 wie eine späte Erfüllung von Sperbers großer […] Menschen ihren - schönen, einzigartigen, tragischen, skurrilen - Platz einnimmt. Da ist die erste große Liebe der Protagonistin Relly mit dem Helden des Romans, die ihre Spuren hinterlässt, die beide nie mehr loslassen wird und bei jeder Begegnung erneut intensive Gefühlsregungen auslöst, obwohl sie schon lange getrennt sind und sich über die Zeit entfremdet haben. Oder das Sich-Verlieren des polnischen […] Von
Rudolf Isler
Vorworte 20.04.2024 […] hatte Khalil und Hamdha schon drei Jahre nicht mehr gesehen.
"Woher kennst du ihn überhaupt? Er spricht fließend Hebräisch."
Jitzchak wollte schon antworten, als plötzlich hinter ihnen im Buschwerk etwas raschelte. Die drei Männer verstummten. Avraham spannte seine Pistole. "Min hadha?"*, rief er in die Dunkelheit. Doch es kam keine Antwort.
Mehr als vier Jahre zuvor, an einem Freitagabend im […] Prädestination und Entscheidungsfreiheit des Menschen."
"Ist denen nicht heiß im Sommer, in ihren schwarzen Sachen?", fragte die Tochter des Konsuls, um zum Thema zurückzukehren, das sie offenbar mehr interessierte.
"Warum ausgerechnet am Berg Hebron?", fragte sich dagegen Abed ar-Ra'uf, der, obschon er sein Jackett abgelegt hatte, noch immer verschwitzt wirkte. "Warum errichtet man ein jüdisches […] sein Glas und nahm einen Schluck.
"Abd al-Qadir al-Husseini ist Ihr Schwager?" fragte Clayton neugierig.
"Mein ehemaliger Schwager", gab Khalil zurück. "Seit ich verwitwet bin, bin ich an niemanden mehr gebunden."
"Ich weiß nicht, ob mich das kränken oder ärgern soll", sagte Leila mit halb gekränktem, halb verärgertem Blick.
"Wo würdet ihr denn meinem Freund Isak raten, sich niederzulassen?", fragte […]