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Bücherbrief 08.01.2013 […] intellektuelles Dandytum mit Jargonparodie und Sprachkritik verbindet", resümiert Teutsch. (Die vollständige Kritik von Teutsch findet man hier bei buecher.de - auf "Rezensionen" klicken)
Robert Littell
Philby
Porträt des Spions als junger Mann
Arche Verlag, Hamburg 2012
Gebunden, 286 Seiten, 19,95 EUR
Kim Philby gehörte zu den "Cambridge Five", einer Gruppe privilegierter junger Engländer, die […] Kalten Krieges ein hohes Tier im MI6 und zeitweise Verbindungsoffizier des britischen Geheimdienstes in den USA, war sicher der erfolgreichste der fünf. Wie es dazu kommen konnte, das erzählt Robert Littell, Vater von Jonathan, in seinem Doku-Roman "Philby", der auch in der KrimiZeit-Bestenliste sehr hoch rangiert. Zeit-Rezensent Adam Soboczynski lernt bei der Lektüre vor allem eins: aus dem wahren Leben […]
Mord und Ratschlag 12.11.2012 […] Während Hollywood nach fünfzig Jahren noch seinem bis aufs letzte Mark ausgelutschten James Bond neues Blockbuster-Leben einzuhauchen versucht, schreiben auf der anderen Seite John Le Carré und Robert Littell ohne Unterlass ihre Nachrufe auf den Spion und halten das Genre damit deutlich lebendiger. Littells neuer Roman über die Agentenlegende Kim Philby ist ein hochkonzentriertes Antidot gegen die Vorstellung […] Kim Philby erfolgreich ausgetrieben werden. Denn das ewige Rätsel, ob Philby Doppel- oder Dreifach-Agent war, gibt der Geschichte zwar den Thrill, aber nicht das Fundament. Denn im Grunde, das macht Littell sehr deutlich, läuft diese Form des Agentenaustauschs auf die Frage hinaus, ob Philby ein Doppel- oder Dreifach-Mistkerl war. Oder wie schon der scharfsinnige Jean-Patrick Manchette wusste: "Wenn alle […] alle Raben schwarz sind."
Schwer zu sagen, ob es wirklich noch ein Geheimnis um die Person Kim Philby gibt, angeblich lassen die zugänglichen Quellen Fragen offen. Die wahnwitzige Geschichte, die Littell erzählt, ist jedenfalls folgende: Der 1912 geborene Philby war ein Kind der britischen Upperclass. Sein Vater war der zum Islam konvertierte Orientalist St. John Philby, Berater von König Ibn Saud […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 07.04.2008 […] verliert. Natürlich ist die Blindheit sehr direkt symbolisch zu verstehen. An derlei hat Robert Littell schon immer seine Freude, weshalb es ganz falsch wäre, ihm hier mangelnde Subtilität vorzuwerfen. Littell will nicht subtil sein, sondern direkt und wenn kompliziert, dann auf transparente Weise vertrackt. Littell ist fasziniert von Strukturen, er liebt Metaphern wie das Schachspiel, das für den in letzter […] in "Sein oder Nichtsein".)
Aber auch solche Metaphern verwendet Littell nicht poetisch, sondern zur Strukturaufklärung. Während der poetische Gebrauch der Metapher Bedeutungen verschiebt, überlagert und öffnet, um mit den Mitteln der Sprache übers bereits Formulierte und Gedachte originell hinauszugelangen, ist die Metapher für Littell ein probates Werkzeug, der immer etwas verworrenen Wirklichkeit […] Einsicht in die gemeinsame Frontstellung gegen die Friedensbemühungen der Moderaten auf allen Seiten entwickelt Littell im Gespräch der beiden Zug um Zug und - da minutiös - völlig plausibel ein bizarres Liebesverhältnis, in das zuletzt kein Dritter mehr dringen kann. Es ist aber typisch Littell, dass die Stimme der Vernunft, verkörpert in zwei amerikanischen Charakteren, für den Leser auch im Abrund des […] Von
Ekkehard Knörer