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Suchwort: "Akkordeonspieler"
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Vorgeblättert 24.01.2013 […] ihren Körper für den Kellner durchsichtig erscheinen zu lassen. Sie hob beide Arme und winkte ihm, als wolle sie ein Flugzeug zur Landung auf einer einsamen Insel bewegen. Jürgen deutete auf den Akkordeonspieler aus Marseille, der neben dem blinkenden Flipperkasten auf einer Holzkiste saß. Der Musiker schwitzte in einem schwarzen Anzug, der ihm drei Nummern zu groß war.
»Er spielt heute Nachmittag […] Freund mit ihren trüben, kurzsichtigen Augen an. »Ich glaube, sie möchte, dass das hübsche, verrückte Mädchen ihren Mann ablenkt, damit sie ihn endlich verlassen kann.«
Jürgen wollte dem Akkordeonspieler plötzlich etwas zu trinken spendieren. Er rief den Kellner und sagte ihm, er solle dem Mann in dem großen Anzug ein Bier anbieten. Madeleine schaute zu, wie der Kellner dem Musiker ins Ohr flüsterte […] Madeleine erzählt, die erstaunt war zu hören, dass die Krankenschwestern in ihrer Mittagspause alle eine Zigarette nach der anderen rauchten.
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Jürgen stupste sie mit dem Ellbogen an. Der Akkordeonspieler aus Marseille spielte ein Lied für sie. Sie war zu aufgewühlt, um zuzuhören. Kitty hatte überlebt, und jetzt war sie hier, um sie zu bestrafen. Vielleicht sogar umzubringen. Warum sonst war sie […]
Essay 16.03.2004 […]
Marie-Luise Scherer: "Der Akkordeonspieler".
Wahre Geschichten aus vier Jahrzehnten
Die Andere Bibliothek/Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2004
Gebunden, 405 Seiten, im Schuber, 27,50 Euro
kurze Leseprobe
Klappentext:
Marie-Luise Scherer wohnt unweit der alten Zonengrenze in einem Dorf an der Elbe und schreibt. Sie schreibt wenig. Sie verlangt von jedem ihrer Sätze, daß er wie ein […] ihren Texten die Katastrophen daher, so, daß man als Leser erstaunt, und lacht, und erschrickt. "Die Hundegrenz" ist wahrscheinlich der definitive literarische Text über den deutschen Zaun, "Der Akkordeonspieler" die genaueste Innenansicht der Migration. Mit so enormen Themen kann es nur eine große Erzählerin aufnehmen. Scherers erste Buchveröffentlichung seit sechzehn Jahren gleicht einem Zeit-Trichter […]
Virtualienmarkt 18.05.2002 […] den nicht-digitalen Alltag. Nach den langen Regentagen, gestern, am ersten heißen Abend, als aus allen Luken Sommerlust sprühte, musizierten in Linz in der Fußgängerzone ein Klarinettist und ein Akkordeonspieler virtuos, und doch spielerisch leicht - 'süffig' könnte man sagen - Klänge, die nicht gleich zu greifen oder, noch weniger, zu identifizieren sind. Nein, es sind keine Rumänen, es sind junge Leute […] Von
Rüdiger Wischenbart