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Suchwort: "Waren"
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Vorworte 20.04.2024 […] seine Herkunft eigentlich verpflichtete.
"Die Araber sind faul", polterte der Lord, als wollte er zeigen, dass seine antisemitischen Ressentiments zu gleichen Teilen auf alle verteilt waren, die keine Briten waren.
"Nicht faul - geruhsam", korrigierte Hamudi. "Oder habt ihr schon mal versucht, einen Sumpf trockenzulegen, nachdem ihr Lamm gegessen habt? Shwaje, shwaje**."
Alle lachten.
"Aber […] willkommen zu heißen und sie im Schoß des großen Arabiens aufzunehmen. Das sind gebildete Leute des Buchs, vielsprachig und professionell. Die Juden haben die Länder des Islams, in denen sie ansässig waren, immer vorangebracht, von Spanien bis Bagdad. Die Juden müssen sich im arabischen Nahen Osten assimilieren, so wie sie es in den arabischen Staaten tun, wo ihnen von Königen königliche Ehren zuteilwerden […] legte.
Wortlos kehrten sie zurück zum Kibbuz und betraten mit den letzten Nachzüglern die Synagoge. Jitzchak hüllte sich in seinen Tallit und nahm neben Dov Aufstellung. Als die Gebete fast vorüber waren, machte Dov ihm ein Zeichen, ihm nach draußen zu folgen, wo Avraham bereits auf sie wartete. Zu dritt marschierten sie schweigend zu einer einsamen Eiche auf einem Hügel, ein paar Kilometer entfernt […]
Im Kino 10.04.2024 […] d'Azur, Rom, London. Die Drehorte waren sehr schön, die Filme aber zunehmend durchwachsen, auch wenn ich die letzten dann nicht mehr oder nur mit halber Aufmerksamkeit gesehen habe. Was aber auch nichts macht, das filmische Werk Allens hat viele Menschen, die in den Siebziger- oder Achtzigerjahren geboren sind, durchs Leben begleitet.
Die letzten wirklich guten waren, in meinen eher halbgeöffneten Augen […] quasi in der Rückschau zu einer tiefsinnigen Meditation über die lebensbestimmende Macht unwahrscheinlicher Zufälle umdeuten. Was nicht klappt, dafür ist es dann doch alles etwas zu banal. Allens Filme waren schon immer dann am schwächsten, wenn sie tiefe Gedanken suggerieren wollten. Und am besten dann, wenn ihre Figuren sich in all ihrer herzerweichenden Wurstigkeit entfalten durften. Ersteres war zum […] Von
Benjamin Moldenhauer
Bücherbrief 08.04.2024 […] der FAZ festhält. In sechs Großkapiteln zeichnet Grütters nach, wie die deutschen Universitäten bereits in der Weimarer Republik in eine Krise geraten waren und sich auch deshalb nach 1933 weitgehend ohne Gegenwehr ins neue System fügten: Die Unis waren in den zwanziger Jahren gewachsen, aber neue Stellen gab es kaum, darum mussten die alten Professoren vertrieben werden. Die NS-Politik brachte die […] die zudem das Bild einer Wissenschaftswelt zeichne, in der persönliche Seilschaften oft wichtiger waren als wissenschaftliche Korrektheit. Als "neues Standardwerk" preist Marcus Heumann das Werk im Dlf: Er erfährt hier nicht nur, dass die deutschen Universitäten eher nationalkonservativ eingestellt waren und viele Dozenten aus Karrieregründen in die NSDAP eintraten, sondern auch, dass Lehrstühle für […] in der wohl wichtigsten literarischen Institution im Nachkriegsdeutschland in erschreckender Überzahl auftraten, nahmen doch mehr Frauen teil als bekannt: Neben Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger waren das etwa Schriftstellerinnen wie Griseldis Fleming, Gisela Elsner, Ilse Schneider-Lengyel oder Renate Rasp, die es dringend wiederzuentdecken gilt. Sie standen nicht nur im Schatten ihrer männlichen […]
Vorgeblättert 08.04.2024 […] Juden Opfer der deutschen Nazis waren, so sind die Araber nunmehr Opfer der Israelis.“ Augstein zog vom Leder wie man das wohl weder zuvor noch danach im Hamburger Nachrichtenmagazin erlebt hatte. Er fühlte sich als Nachkriegsdeutscher offenbar selbst verletzt, gekränkt, in seiner Ehre angegriffen und spuckte deshalb Gift und Galle. Auslöser für Augsteins Ausfälle waren Attacken des damaligen israelischen […] auf den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt, den ehemaligen „Oberleutnant der großdeutschen Wehrmacht“, und seinen Außenminister Hans Dietrich Genscher. Diese Verbalattacken waren in der Tat eine Zumutung. Aber sie waren angesichts des von Deutschen begangenen Unrechts nicht ganz und gar unverständlich und hätten keinen Grund dafür bieten sollen, nun unbedingt mit dem „Sturmgeschütz der Demokratie“ […] im Sechstagekrieg und den damit verbundenen Gebietsannexionen wurde der Staat, der auch vielen Holocaust-Überlebenden eine Zuflucht geboten hatte, plötzlich mit anderen Augen betrachtet. Aus Opfern waren nun Sieger und damit potenzielle Täter geworden. Im Sommer 1967, in dem die damalige Protestbewegung, indem sie von West-Berlin auf Westdeutschland übersprang, überhaupt erst ins Rollen gekommen war […]