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Suchwort: "Mich"
Stichwort: Pen - 9 Artikel
Vorgeblättert 13.08.2012 […] ihn schreiben wolle, und er willigte umstandslos ein, sich zwei Wochen lang von mir begleiten zu lassen - "außer wenn sie mich wieder einlochen", fügte er hinzu.
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Zwei junge, kahlrasierte Muskelprotze in Jeans, schwarzen Bomberjacken und Springerstiefeln holen mich ab, um mich zu ihrem Chef zu bringen. In einem schwarzen Wolga mit getönten Scheiben fahren wir durch Moskau, und ich rechne schon beinahe […] sage ich mir, während man mich warten lässt: geheime Verstecke, ein Leben im Untergrund, all das ist äußerst romantisch. Es fällt mir nur schwer, mich zwischen zwei Versionen von Romantik zu entscheiden: Terrorismus oder Widerstandsnetz, Carlos oder Jean Moulin - solange die offizielle Version nicht feststeht, haben beide jedenfalls gewisse Ähnlichkeiten. Ich frage mich auch, was Limonow seinerseits […] eine Weile, bis ich sie wählte. Ich zögerte, welchen Ton ich anschlagen sollte, nicht nur ihm gegenüber, sondern auch für mich selbst: War ich ein alter Freund oder ein argwöhnischer Ermittler? Sollte ich Russisch oder Französisch sprechen? Ihn duzen oder siezen? Ich erinnere mich an diese Unschlüssigkeit, doch seltsamerweise nicht an meinen ersten Satz, als er gleich nach dem ersten Klingelzeichen und […]
Vorgeblättert 04.01.2010 […] kennenlernte, der als Lektor beim Farnsdorff Verlag vor den Toren Hamburgs arbeitete. Leute, die sich viel mit Literatur beschäftigten, fragte ich gern, wer ihr Lieblingsschriftsteller sei. Es amüsierte mich, wie anscheinend niemand darauf antworten konnte, ohne mindestens fünf Namen zu nennen, doch Thorsten Fricke zögerte keine Sekunde und sagte:
"Henry LaMarck."
"Habe ich mal gehört", sagte […] ich in die Küche zu Thorsten Fricke, der dem Kunstgeschichte-Studenten in die Augen sah und fragte: "Und wo bist du in Padua abends so hingegangen?", wollte nicht weiter stören, ging nach Hause, ohne mich zu verabschieden, und las die ganze Nacht.
Das Buch hieß Unterm Ahorn. Es erzählt die Geschichte von Graham Santos. Mitten im Winter sitzt er auf einer Bank, um ihn herum fällt Schnee, doch er […] Menge Spaß, und man hat das Gefühl, dass auch Graham Santos es nicht besonders schade findet, nie auf diese Welt gekommen zu sein.
Erst als ich Unterm Ahorn zu Ende gelesen hatte, fragte ich mich, warum Thorsten Fricke es mir mit den Worten "Wird dir gefallen" gegeben hatte. Wirkte ich so, als sei auch ich Teil eines Lebens, von dem ich mir wünschte, es hätte nie stattgefunden?
Die Üb […]
Essay 17.07.2003 […] atemberaubend. Schon wie er mich beiläufig charakterisiert, "ein Lacan-Spezialist aus Ljubljana, der angeblich Verbindungen zur dortigen Dissidentenszene unterhält", ist ein Lehrbuchbeispiel für die Kunst der Unterstellung: "angeblich" suggeriert ironisch, dass ich mich mit meinen Dissidenten-Verbindungen brüste, die vielleicht nicht existieren. (Tatsächlich erinnere ich mich nicht, jemals mit diesen […] Mit Jörg Laus Kritik habe ich ein Grundproblem: Ich kann mich einfach in der Figur, die er als "Zizek" konstruiert, nicht wiedererkennen. Laus Einschätzung der Qualität meiner Arbeit fasst am besten der folgende Hinweis auf Harry Frankfurt zusammen: "Wem es allein auf Zitatpomp, kombinatorische Überraschungseffekte und Moralprotzerei ankommt, der produziert Bullshit im strengen Sinn des Wortes. 'Es […] che Deutung" nennt: Ich sehe angeblich im heutigen Kapitalismus eine von der "Leidenschaft des Scheins" durchdrungene Zivilisation, eine Welt der Simulacra, in der nichts Reales mehr geschieht, was mich dazu führt, den Versuchen beizupflichten, uns aus dieser hypnotischen Trance durch traumatische Schocks aufzuwecken, selbst wenn sie die Form brutaler terroristischer Angriffe mit Tausenden unschuldiger […] Von
Slavoj Zizek