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Suchwort: "Mich"
Stichwort: Osmanisches Reich - 9 Artikel
Essay 25.04.2015 […] bestand auch unter den Türken des Osmanischen Reichs noch ein deutliches Unrechtsbewusstsein. Viele haben verurteilt, was sie gesehen haben, es gab spontane Reaktionen wie die folgende: "Mich am Arm zu packen, mich aus meinem Dorf zu vertreiben und anschließend meinen Besitz und mein Eigentum verkaufen - solche Dinge können niemals statthaft sein. Das darf weder die Vernunft, noch das osmanische Recht […] und schädlich kritisiert. Auch Regierungschef Recep Tayyip Erdoğan lehnte die Initiative ab. "Ich habe kein Verbrechen begangen, warum soll ich mich entschuldigen?", sagte er." Die Welt vom 27.1.2009. Vgl. dazu den Artikel von Ayse Hür, "Ich entschuldige mich für meine Nicht-Entschuldigung" - Vergangenheitsbewältigung 2009, 2015".
[9] Der Bruch mit der Vergangenheit war allerdings eher Inhalt einer […] Bewegung nicht von oben, sondern von unten aus. Seit 2009 haben sich in einer Internetkampagne 28.000 türkische Bürger persönlich für die "Große Katastrophe" entschuldigt.[8] Dieses "Ich entschuldige mich!" nahm der türkische Präsident zwar nicht auf, aber er hat zum letzten Gedenktag 2014 den Armeniern sein Beileid ausgesprochen.
Wir können feststellen, dass nach hundert Jahren die Begriffe Täter, […] Von
Aleida Assmann
Essay 09.09.2013 […] Gegenwart fortgeschrieben werden kann, kurzum, warum also gegenwärtige Verhältnisse nicht in einen genealogischen Zusammenhang zu vorneuzeitlichen Ordnungen gebracht werden können. Empirisch wollte ich mich auf das islamische Feld beziehen. Der Koran bot sich mir auch deshalb an, weil er - wenn auch zeitlich sehr viel später als die in der Debatte verhandelten biblischen Narrative entstanden - als Rek […] solchen erzwingenden Gewalt zu tun, denn wenn sich der Wahrheitstreue weigert, die Götter zu zerstören, leugnet er die Wahrheit. Wenn die Wahrheit sagt: "Ich bin die Göttlichkeit, so tötet, die, die mich leugnen", dann ist der Fall klar. Hier ist Gewalt unmittelbar mit dem Geltungsanspruch der Wahrheit verbunden.
Etwas anderes ist es, wenn Verfechter der Wahrheitsordnung sich selbst berufen sehen, […] wieder bei der Ausgangsfrage dieser Diskussion. Sie sollte aber lauten: Definiert, stiftet oder beglaubigt eine t-Wahrheit in besonderer Weise Gewalt? Die Antwort ist: Ja. Entscheidend ist aber für mich der modale Ausdruck in besonderer Weise, der sich auf das Verb definieren, stiften oder beglaubigen bezieht. Nicht die Gewalt ist das Besondere, sondern der Modus, in dem sie hervorgerufen wird.
Nun […] Von
Reinhard Schulze
Vorgeblättert 18.01.2010 […] sicher, auf welche Seite mein Vater mich stellte, als er mir diesen Brief schrieb - ob er mich als einen von ihnen betrachtete oder, was schlimmer war, als einen Verräter, den er in die Welt gesetzt hatte. "Glaubst Du wirklich", schrieb er mir, "Du erweist dem Namen Taseer einen Dienst, wenn Du derart gehässige antimuslimische Propaganda verbreitest?" Das war für mich der interessanteste Aspekt seines […] miteinander verbinden: die neue, kraftvolle islamische Identität junger Muslime und meine späte Entdeckung der Religion meines Vaters. Sein Brief stellte mich vor die doppelte Herausforderung, den Islam und Pakistan besser zu verstehen.
Aber ich wollte mich nicht auf Pakistan allein beschränken. Die Kraft, die auf meinen Vater wirkte, ging tiefer als jede nationale Identität, sie hatte mit dem Islam zu […] Delhi kennengelernt hatte: bestimmte Traditionen, Kleidung, Speisen, Feste und die Sprache. Aber jetzt stellte sich heraus, dass etwas viel Tiefergehenderes dahintersteckte. Seit jenem Brief fragte ich mich unablässig, in welchem Sinn mein Vater, der nach eigenem Bekunden nicht an die grundlegenden Glaubenssätze des Islam glaubte, ein Muslim war. Was machte ihn trotz seiner fehlenden Glaubensüberzeugung […]
Essay 10.03.2007 […] "Wer wen" führe.
Nachdem ich mich wieder ins Zugabteil zurückgezogen hatte, las ich Ayaan Hirsi Alis Autobiografie zu Ende und war hingerissen. Dann blätterte ich im Ian Burumas Buch "Murder in Amsterdam", las Timothy Garton Ashs glänzende Besprechung der beiden Bücher und war ebenfalls beeindruckt. Das Etikett, Hirsi Ali sei eine "Fundamentalistin der Aufklärung", ließ mich relativ kalt, obwohl ich diese […] gelsächsisch-deutsche Geplänkel darüber, welches Modell des Umgangs mit den islamischen Einwanderern in Europa nun besser sei, der französische Laizismus oder der britische Multikulturalismus, ließ mich insofern kalt, als es von der Weichsel aus gesehen immer noch ein recht theoretisches Modell ist.
Es wird noch viel Wasser die Weichsel in die Ostsee abfließen, bis ein polnischer Innenminister, so […] Von
Adam Krzeminski
Außer Atem: Das Berlinale Blog 14.02.2007 […] die Qual eines gefolterten Menschen vorstellen zu können. Es führt mich nicht über die Grenze der Vorstellungskraft hinaus, die auch einem Film gesetzt ist. Je mehr Filme dieser Art auf der Berlinale gezeigt wurden, desto obszöner empfinde ich die Einbettung realer Gräuel in eine Spielfilmhandlung. Statt mitzuempfinden, frage ich mich, wie man einen solchen Film dreht. Nehmen Sie die Folterszenen: ein […] etwas anderem werden, etwas Eigenem, das den Riss als eigenes Gesetz ausstellt und damit zur gelungenen Form macht? Geschieht das in "Yella"? Klingen die vielen Fragen sehr skeptisch? Ich gebe zu, dass mich der Film nicht überzeugt. So konsequent er in der Anlage ist, so unentschieden scheint mir die Ausführung.
Wird an "Yella" etwa endgültig offenbar, dass Christian Petzolds Filme immer schon in streng […] Von
Ekkehard Knörer, Christoph Mayerl, Anja Seeliger