Artikel
Suchwort: "Welt"
Stichwort: Nachkriegszeit - 41 Artikel - Seite 1 von 4
Bücherbrief 05.09.2016 […] zurückgreift, ihnen aber die "Schraubstockhaftigkeit" nimmt und dabei die Informations- und Kommunikationsflut der digitalen Welt als trügerisch entlarvt, da ihnen jeden "Welterfahrung" abgeht, findet Göttler beeindruckend. Auch wenn der in Berlin lehrende Philosoph Lacan eine "Welt der Depression" skizziert, in der der Blick seine "politische, gesellschaftlich und psychisch wesentliche Funktion" verloren […] Demut und Dankbarkeit, lobt Welle; ein informativer Band, der über die Kommunikation mit Dementen aufklärt, schließt Glasenapp. Und im Welt-Interview mit Tilman Krause spricht Inge Jens über die letzten Jahre mit ihrem Mann.
Wolfgang Reinhard
Die Unterwerfung der Welt
Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415-2015
C.H. Beck Verlag, München 2016, 1648 Seiten, 58 Euro
Wolfgang Reinhards monumentale […] bis zum "Gefrierbrand desillusioniert" sind. Im Tagesspiegel schätzt Katrin Hillgruber Lange-Müllers "humorvollen Fatalismus" angesichts der "Ambivalenz des Helfens" in Zeiten der Flüchtlingskrise. Welt-Kritiker Richard Kämmerlings erkennt in den lange nachwirkenden Episoden zahlreiche Fragmente aus Lange-Müllers Biografie, den ostdeutschen Lebenslauf oder ihre Arbeit als Hilfsschwester in einer P […]
Bücher der Saison 13.11.2014 […] abliefert, macht das Buch für Bernhard Dotzler (NZZ) nur noch lesenswerter. "Es unterhält und bildet" und schließt überdies auch noch "eine echte Wissenslücke", meint auch Georg von Wallwitz in der Welt.
Yvonne Hofstetter ist Geschäftsführerin der Teramark Technologies GmbH, einer Firma, die auf das Sammeln und Auswerten großer Datenmengen spezialisiert ist. Zugleich war sie in den letzten Monaten […] vielleicht Ethan Zuckermans "Rewire!" : Der Direktor des MIT Center for Civil Media erinnert daran, dass das Netz auch ein paar Vorzüge hat, z.B. bietet es einem Provinzler die Möglichkeit, mit der Welt zu kommunizieren, staunt die taz.
Geschichte
Die eigentliche historische Sensation der Saison war ja Brendan Simms" Studie "Kampf um Vorherrschaft" über die stets heikle Frage, wie man den ungefügen […] fortsetzt. Und das ist Haupt- und Staatsgeschichte: Alle, alle Zeitungen besprechen es ganz groß und ausführlich: Winkler ist jetzt Historiker Nummer 1 in Deutschland. Auch Eckhard Fuhr scheint in der Welt erstmal aufzuächzen, bevor zum ganz großen und einleuchtenden Lob ausholt: Meisterlich gelinge es Winkler, sein Thema in einem Haufen Parallelerzählungen und in einer "Orgie des Weglassens" zu vermitteln […]
Im Kino 19.08.2014 […] europäischen Großstädten seit einigen Jahren überall begegnet. Bewegen kann er sich nur dann, wenn die Kamera nicht hinsieht; seine Rede, ein halb entkörperlichtes voice-over, tönt wie aus einer anderen Welt. Den Gegenpol zu dieser allegorischen Gestalt bildet eine namentlich genannte Frau, die ihren Mann betreffende Polizeiprotokolle verliest. Ihr weinendes Gesicht in Großaufnahme suggeriert eine persönliche […] "Alive" in den Wettbewerb eingeschlagen. Ein undurchsichtiger, körperlich dafür umso wuchtigerer Realismus waltet in diesem Film, der viele verständnisrelevante Details bewusst ausspart. Am Ende wird die Welt von "Alive" wiedererkennbare Züge angenommen haben: Gelegenheitsarbeiter im karg-gebirgigen Umland der südkoreanischen Hauptstadt auf der einen, die Bosse auf der anderen Seite. Der Weg zu dieser M […] sind die torkelnden drei Stunden Laufzeit eigentlich nur ein Vorspiel zu der Epiphanie, mit der "Alive" schließt. In dem Maß, in dem die erzählerischen (und oft auch räumlichen) Zusammenhänge dieser Welt sich entziehen, ist man auf ihre Physis verwiesen, auf Selbstverstümmelung, schwere Arbeit, Panikattacken, ein intensives Theatervorsprechen und, als wiederkehrendes Bewegungsmotiv: Gerangel, Prügeleien […] Von
Nikolaus Perneczky
Im Kino 23.10.2013 […] dem sich Schichten um Schichten auftürmen und gleichzeitig dekuvrieren. Atemlos, ausufernd, mit einem fahrigen Zoom, von dem sich kaum sagen lässt, ob er nun gierig auf die Leute ist, die er aus der Welt schneidet, oder schlicht panisch gehetzt. Mittendrin: Immer wieder kleine Vignetten, Spielereien, Ablenkungsmanöver, Partikel, die aus dem blanken Leben in den Sonntagabendkrimi schießen: Einmal rennt […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Literarischer Rettungsschirm für Europa 20.09.2012 […] Argentinier, Grieche, Lusitanier und vor allem Sarde, und immer noch schaue ich auf das Leben als ein Sarde, der in die Welt gezogen ist, mit dieser dunklen, ledrigen Haut eines stolzen und ein bisschen großspurigen Indianers, mit allen Schwächen und Unsicherheiten aller Rothäute der Welt. Was also hat Europa mit mir zu tun?
Eine ganze Menge, denn Europa ist, glaube ich, was wir sein wollen, wir alle […] die Lage Europas schreiben sollen, dann hätte ich gesagt, dass niemand die Deutschen anrühren soll. Dass nur ja niemand denken soll, das unendliche Leid, das eine Gruppe psychotischer Regierender der Welt angetan hat, müsse vergolten werden, müsse dem Schneider aus Frankfurt, dem Landwirt aus München oder seiner Frau, die zwei Söhne verloren hat, heimgezahlt werden, all den einfachen Leuten, die den […] Von
Flavio Soriga
Bücherbrief 07.06.2012 […] Fischer Verlag 2012, 300 Seiten, 19,99 Euro
Die zwischen Nigeria und den USA pendelnde Autorin Chimamanda Ngozi Adichie beschreibt in diesem Erzählband Beziehungsgeflechte in der postkolonialen Welt. Die Ich-Erzählerinnen sind - wie die Autorin - oft junge Frauen, die in zwei Welten leben. Es geht um Exil, um den Bürgerkrieg zwischen Muslimen und Christen, um Reich und Arm und Mann und Frau, erklärt […] schen Aspekten zu betrachten. Und dann vom FAZ-Wirtschaftsredakteur Philip Plickert, der Sarrazins Thesen als streitbar, aber nicht unhaltbar bezeichnete.
Norbert Miller
Fonthill Abbey
Die dunkle Welt des William Beckford
Carl Hanser Verlag 2012, 320 Seiten, 21,90 Euro
Aus der allzu kurzen Leseprobe beim Hanser-Verlag: "Die Hoffnung, ein Quantum Erdenschwere möchte genügen, um das irrlichternde […]
Essay 09.04.2012 […] der Kranke stirbt. Was ist in unseren Gesellschaften schief gegangen, dass sie vom Übermut in die Depression abgleiten, während der Rest der Welt in die Geschichte zurückkehrt, sich auflehnt und mit großer Geschwindigkeit entwickelt? Nach dem Fall der Dritte-Welt-Romantik und des Sowjetismus muss unsere Generation dem Einsturz einer weiteren Bastion zu sehen: der westlichen Vorherrschaft über den Planeten […] Niederlage hingewiesen: Jede Vorherrschaft kann ins Gegenteil umschlagen. Der technischen und ökonomischen Verwestlichung des Südens entspricht ein Rückfall Europas und der USA in einen Zustand der Dritten Welt. Wir sind nicht mehr Herren über uns Schicksal, sondern sehen uns als Opfer einer Enteignung. Uns bleibt nur eine Gewissheit: Morgen wird schlimmer sein als heute, die eigentlichen Verluste kommen erst […] ersten und nicht mehr die besten. Wir treten in die Ära der braunen, gelben, schwarzen Menschen ein. Die Zeit des weißen Mannes ist vorüber oder zumindest relativiert. Das heißt nicht, dass die westliche Welt von der Karte verschwindet, im Gegenteil, aber sie muss ihre Kompetenzen und Grenzen neu definieren.
Selbstmord mit Kapital
Die Verheerungen des "Neoliberalismus" sind bekannt: Triumph des Finan […] Von
Pascal Bruckner
Bücher der Saison 07.04.2012 […] Aber beeindruckt waren sie alle von Pollocks "höllischer wie sprachkräftig poetischer Welt", so Sylvia Staude in der FR. Hier eine
Bereits in unseren Bücherbriefen vom Februar und März empfohlen: Jennifer Egans mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneter Konzeptroman über die Musikbranche "Der größere Teil der Welt" (), Stewart O"Nans Geschichte von der achtzigjährigen "Emily, allein () und Nicholson Bakers […] der Kapitalismus bereiten kann, um schließlich nach ihrer befürchteten Kündigung die wirkliche Welt wieder wahrnehmen zu können. Iris Radisch war in der Zeit absolut angetan von Steinaeckers gewagter Konstruktion und seinem "elaborierten" Stil. Nicht alle Kritiker möchten ihr so weit folgen. In der Welt lobt Richard Kämmerlings die erste Hälfte als "glänzend recherchiert" und "witzig", aber der Schluss […] einer erzählerischen Logik, und manchmal sogar surreal, so Müller. Aber er hat hier etwas gefunden, das ihn an Geza Ottliks Roman "Schule an der Grenze" von 1959 erinnert: ein "freies Wahrnehmen der Welt", das sich von niemandem gängeln lässt. Dass die Übersetzung von Terezia Mora "glänzend" ist, versteht sich fast schon von selbst. Hier eine
In zunächst unverbundenen Episoden, die alle an einem Herbsttag […]