Presseschau-Absätze
Suchwort: "Ernaux"
Stichwort: Leipziger Buchpreis - 3 Presseschau-Absätze
Efeu 10.12.2022 […] Heute erhält Annie Ernaux den Literaturnobelpreis. Mit ihr sowie Jean-Marie Gustave Le Clézio und Patrick Modiano kann Frankreich damit drei noch lebende Literaturnobelpreisträger vorweisen, schreibt Niklas Bender in der FAZ. Und alle drei entspringen in etwa derselben Generation. Gibt es weitere Gemeinsamkeiten? Auf den ersten Blick zwar nicht, doch beim genaueren Hinsehen schon: "Ihr Grundthema ist […] geographisch, sozial und sprachlich mischen und suchen. Modiano entwirft Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsenenalter, die beim urbanen Stromern ins Driften geraten und kaum Spuren hinterlassen. Ernaux' Figuren fremdeln mit ihrer geschlechtlichen oder ihrer gesellschaftlichen Stellung und werden im Fragment erfasst. ... Sie alle gestalten das Persönliche dieser Identitätssuche, legen es im Werk selbst […] abverlangen, weder in Syntax noch in Bildlichkeit; es gäbe anspruchsvollere Autoren, von Pierre Michon über Marie NDiaye bis Mathias Énard." Leonie Gubela porträtiert für die taz Sonja Finck, die Annie Ernaux' Bücher ins Deutsche überträgt.
Die neue, von Sophie Passmann moderierte Büchersendung "Studio Orange" im RBB will bereits sanfte Anflüge von Intellektualität von vornherein ausschließen, dafür aber […]
Efeu 08.12.2022 […] die Haltung der Beherrschten wider?', fragt Ernaux" und Bartels ist "verblüfft darüber, wen Ernaux alles glaubt, mit ihren Büchern zu repräsentieren - obwohl sie da vorbaut: Literatur und direkte politische Positionen als Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungen würden von ihr keineswegs verwechselt. Mit einem leicht kunstreligiösen Hauch beendet Ernaux ihre Rede schließlich: mit einem Hoch auf die […]
Annie Ernaux hat in Stockholm ihre Literaturnobelpreisrede gehalten (hier die Übersicht mit zahlreichen Übersetzungen). "Ich schreibe, um meine Rasse zu rächen" - um diesen vor 60 Jahren in ihr Tagebuch geschriebenen Satz drehte sich die Ansprache. Es ging um die Demütigungen der Unterschicht, der Ernaux entspringt - und um ihren Bildungsaufstieg. "Sie vergleicht ihr Schicksal in puncto Sprache mit […] als 'einen Raum der Emanzipation' versteht."
Moment Mal, Rasse? Damit "meint Ernaux - und natürlich der Dichter Arthur Rimbaud, auf den sie sich damals bezog - nicht die anthropologische Kategorie, keine Klassifizierung von Menschen nach Hautfarbe oder Aussehen", erklärt Martina Meister in der Welt. "Rasse steht bei Ernaux für ihre soziale Klasse, für ihr Geschlecht, für ihre Sippschaft. Sie wollte […]