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Suchwort: "Mich"
Stichwort: Imperium - 16 Artikel - Seite 1 von 2
Essay 25.04.2015 […] bestand auch unter den Türken des Osmanischen Reichs noch ein deutliches Unrechtsbewusstsein. Viele haben verurteilt, was sie gesehen haben, es gab spontane Reaktionen wie die folgende: "Mich am Arm zu packen, mich aus meinem Dorf zu vertreiben und anschließend meinen Besitz und mein Eigentum verkaufen - solche Dinge können niemals statthaft sein. Das darf weder die Vernunft, noch das osmanische Recht […] und schädlich kritisiert. Auch Regierungschef Recep Tayyip Erdoğan lehnte die Initiative ab. "Ich habe kein Verbrechen begangen, warum soll ich mich entschuldigen?", sagte er." Die Welt vom 27.1.2009. Vgl. dazu den Artikel von Ayse Hür, "Ich entschuldige mich für meine Nicht-Entschuldigung" - Vergangenheitsbewältigung 2009, 2015".
[9] Der Bruch mit der Vergangenheit war allerdings eher Inhalt einer […] Bewegung nicht von oben, sondern von unten aus. Seit 2009 haben sich in einer Internetkampagne 28.000 türkische Bürger persönlich für die "Große Katastrophe" entschuldigt.[8] Dieses "Ich entschuldige mich!" nahm der türkische Präsident zwar nicht auf, aber er hat zum letzten Gedenktag 2014 den Armeniern sein Beileid ausgesprochen.
Wir können feststellen, dass nach hundert Jahren die Begriffe Täter, […] Von
Aleida Assmann
Essay 13.11.2014 […] alten Bäumen grenzt an einem See. Wir wissen, er hat Lungenkrebs im Endstadium, er stirbt. "Es war mir eine große Freude, meine Zeit mit euch verbringen zu dürfen, meine Freunde. Und euer Lachen wird mich immer begleiten." Eben noch hatte er sich von seiner Tochter verabschiedet, die ihm von einem Segeltörn auf dem fernen Pazifik eine letzte Videobotschaft auf dem Laptop geschickt hatte. Dann wird die […] , die schnell wieder zusammenschnurren auf das, was wichtig und machbar ist und wofür die Besteigung des Mount Everest nur eine ironische Größenprojektion abgibt ("Emergency Room", "Mein Leben ohne mich"). Diese Versuchsanordnung funktioniert allerdings nur, wenn es Regie und Protagonisten gelingt, den Zuschauer mit eben dieser beklemmenden Perspektive auf Dinge, die jemand ein erstes und/oder ein […] es danach genauso weiter gehen wird, mindestens mit den Jahreszeiten, auch etwas Tröstliches an sich hat. Mit den Versen des sterbenden Brecht hätte auch er sagen können, dass es ihm gelungen sei, "mich zu freuen / Alles Amselgesanges nach mir auch".20 Man muss nicht (wie rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung) an Reinkarnation glauben 21 und/oder Kinder in die Welt setzen, um sich als Teil eines […] Von
Daniele Dell'Agli
Vorgeblättert 09.02.2012 […] bleiben würden - was im Grunde das Beste war -, blieb unhinterfragt.
Als der Krieg zu Ende und wir wieder zu Hause in Sacramento waren, setzte sich diese Laisser-faire-Haltung fort. Ich erinnere mich, dass ich meine Anfänger-Fahrerlaubnis mit fünfzehneinhalb bekam und sie als logische Bevollmächtigung verstand, nach dem Abendessen von Sacramento nach Lake Tahoe zu fahren, was zwei oder drei Stunden […] Rückfahrt. Dieses Verschwinden ins Herz der Sierra Nevada, was auf eine Nachtfahrt mit Trunkenheit am Steuer hinauslief, blieb von Seiten meiner Mutter und meines Vaters unkommentiert. Ich erinnere mich, wie ich etwa im selben Alter oberhalb von Sacramento während eines Raftings auf dem American River in eine Stauschwelle geriet, dann das Raftingboot stromaufwärts zog und dasselbe noch einmal machte […] ein Buch mit alten Fotos der Zeitschrift Life studierte, das sie irgendwo aufgetrieben hatte.
Blauweiß karierte Gingham-Vorhänge hingen an den Fenstern ihres Zimmers in Malibu.
Ich erinnere mich, dass die Vorhänge wehten, als sie mir das Buch zeigte.
Sie zeigte mir die Fotos, die Margaret Bourke-White für Life von den Öfen in Buchenwald gemacht hatte.
Das war es, worüber sie Bescheid […]
Vorgeblättert 19.09.2011 […] hätte für mich keine bessere Einführung in das Washington der Machtkämpfe geben können.
Er mochte in diesem Fall ja das Richtige getan haben, aber ich konnte Ronald Reagan trotzdem nicht leiden, und niemand hätte mich damals überzeugen können, ihn zu mögen. Selbst heute noch, wenn ich durch die etwas rosarote Brille seines historischen Kompromisses mit Gorbatschow zurückblicke, kann ich mich noch leicht […] Weinberger dazu bewegen, das Verteidigungsministerium auf die britische Seite der Waagschale wechseln zu lassen. Weinberger scherte mich ebenso wenig wie dieser amerikanische Churchill-Kult, den er aus meiner Sicht repräsentierte, aber das eigentliche Ziel des Ganzen stand für mich völlig außer Frage: unter allen Umständen musste verhindert werden, dass die Vereinigten Staaten noch einen dieser schmutzigen […] an Ablenkungen bombardiert und manchmal regelrecht gefoltert, in meiner neuen Heimatstadt stellte ich fest, dass ich praktisch die gesamte Connecticut Avenue ablaufen konnte, ohne mich auch nur einmal versucht zu sehen, mich für einen zweiten Blick umdrehen zu wollen. Umso besser, vielleicht, denn zum ersten Mal in meinem Arbeitsleben ging ich in kein Büro, wo geistesverwandte Schreiberlinge saßen, sondern […]
Vorgeblättert 28.02.2011 […] auf dem Dorf groß geworden, das Wort Liebe habe ich nie einen sagen hören. Und Spiralen gab?s für mich nur im Sofa. Ach, mein geliebter Daphnis! Man hat uns getrennt, uns Unglückselige! Ein Stress am andern. Mal will eine tyrische Clique sich prügeln, mal bläst Besuch aus Methymna sich auf. Daphnis hat mich zu den Kunden begleitet, als Leibwächter. Die Frisur entscheidet mit, wie der Tag läuft und letztlich […] zweites Mal zuteil. Kaiser werden furchtbar schnell erwachsen und vergessen ihre Reiche.
An der beigelegten Karte Eures Inselimperiums, dem gediegenen Werk begabter kaiserlicher Kartografen, vermag ich mich gar nicht sattzusehen. Wisst Ihr was, ich werde sie mir hier an meine Wand pinnen! Dann kann ich immer schauen und rätselraten, wo zwischen all den Bergen, Wüsten und Seen, Filzstift feldern, -wäldern […] umkreisen in Kiellinie die Inseln.
Und welch ruhmreicher Name für den wohltätigen Herrn! In bunten Lettern geschrieben! Ich habe ja so meine Vermutungen, wie Ihr drauf kamt, doch die behalte ich für mich.
Nun bittet Ihr in Eurem Sendschreiben, Einblick zu erhalten in unseren Staat, der Euch fern und Euren Erdkundlern und Entdeckungsreisenden noch unbekannt ist. Wie könnte ich dieses Begehren unbefriedigt […]
Vorgeblättert 05.10.2009 […] Rückkehr, telephonierte mir Herr von Weizsäcker, der in Paris geblieben war, um mir seinen freundschaftlichen Besuch anzukündigen. Ich bat ihn auf heute im engsten Familienkreise zum Mittagessen. Er hat mich soeben verlassen, nachdem wir sehr offen und freundschaftlich verschiedene wichtige Fragen eingehend diskutiert haben.
Ich erlaube mir, über die von ihm geäusserten Meinungen folgendes zu berichten: […] Brauch in die "Confrerie des Tastevins"(15) aufgenommen, wobei der "Grand Maître"(16) in einem äusserst komischen Küchenlatein das Lob der Schweiz und der Schweizer verkündete. Unmittelbar vorher hatte mich der in der Mairie(17) versammelte Gemeinderat von Nuits-St-Georges in einer, in seiner Schlichtheit ergreifenden, Zeremonie zum Ehrenbürger dieser kleinen burgundischen Stadt ernannt. Es hat dies weiter […] Bankett, das zu einer eindrucksvollen Demonstration der burgundischen Freundschaft für die Schweiz Anlass gab. In den verschiedenen Ansprachen, die ich bei diesem Anlasse zu halten hatte, enthielt ich mich jeder politischen Ausführung, benutzte vielmehr die Gelegenheit, um für den Absatz von Schweizerkäse und für den Besuch unserer Landesausstellung 1939 Propaganda zu machen.
Die Zwischenzeit benutzte […]
Essay 17.07.2003 […] atemberaubend. Schon wie er mich beiläufig charakterisiert, "ein Lacan-Spezialist aus Ljubljana, der angeblich Verbindungen zur dortigen Dissidentenszene unterhält", ist ein Lehrbuchbeispiel für die Kunst der Unterstellung: "angeblich" suggeriert ironisch, dass ich mich mit meinen Dissidenten-Verbindungen brüste, die vielleicht nicht existieren. (Tatsächlich erinnere ich mich nicht, jemals mit diesen […] Mit Jörg Laus Kritik habe ich ein Grundproblem: Ich kann mich einfach in der Figur, die er als "Zizek" konstruiert, nicht wiedererkennen. Laus Einschätzung der Qualität meiner Arbeit fasst am besten der folgende Hinweis auf Harry Frankfurt zusammen: "Wem es allein auf Zitatpomp, kombinatorische Überraschungseffekte und Moralprotzerei ankommt, der produziert Bullshit im strengen Sinn des Wortes. 'Es […] che Deutung" nennt: Ich sehe angeblich im heutigen Kapitalismus eine von der "Leidenschaft des Scheins" durchdrungene Zivilisation, eine Welt der Simulacra, in der nichts Reales mehr geschieht, was mich dazu führt, den Versuchen beizupflichten, uns aus dieser hypnotischen Trance durch traumatische Schocks aufzuwecken, selbst wenn sie die Form brutaler terroristischer Angriffe mit Tausenden unschuldiger […] Von
Slavoj Zizek