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Stichwort: Berlin - 12 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 26.02.2020 […] Sex nicht erträgt.
Reinhold ist ein Dealer, er sammelt in der Notunterkunft Nachschub für seine Drogenverticker auf der Hasenheide. Francis macht da lange nicht mit, aber irgendwann dann eben doch, wird er reingezogen, oder, wie Eva ihm sagt, er geht Reinhold auf den Leim. Als Reinhold ihm ein Gorillakostüm zum Kostümball überreichen lässt, zieht Francis das an. Reinhold kommt später im weißen Kol […] gut, möchte man meinen, tut es dann aber doch nicht. Döblins Biberkopf ist keine sympathische Figur. Man kann schon mit ihm mitleiden, aber mögen? Der Typ faselt, der hat mal Gewissensbisse und dann wird er sentimental, der schwenkt politisch mal nach links, dann nach rechts, der hat halbgare Theorien zu Frauen, der muss erst eine vergewaltigen, damit er sich nach dem Knast wieder als Mann fühlt und […] Von
Anja Seeliger
Essay 02.09.2016 […] braucht die Stadt noch ein bisschen mehr speed. Doch im Grunde ist sie so schon cool und stark, wird uns von SPDCDUGRÜNENLINKEN auf ihren Wahlplakaten verkündet. Wie die 60 Milliarden Euro Schulden, die das Stadtsäckel belasten, abgebaut werden sollen, darüber spricht man lieber nicht. Die Wirklichkeit wird aber auch schon im Alltag anders erlebt.
Ein Beispiel: In der Nachbarschaft wurde vor anderthalb […] und zu ein Auto geduldet wird. Man lebt schließlich gern in der Großstadt und zum Großstadt-Feeling gehören eben auch Verkehr und das Gewusel. Eigentlich ist die Interessenlage der Anwohner schon nach einer Versammlung klar. Aber die im Bezirk regierenden Grünen haben wohl längst schon Geld für ihre Begegnungszone aquiriert. Nach der Wahl, soviel ist jetzt schon absehbar, wird die Straße wohl umgebaut […] nur zur nachträglichen Legitimation von Entscheidungen erhoben, die längst woanders gefällt wurden - nur von wem und warum, das wird eben nicht transparent und kommuniziert. Bunte Kärtchen beschriften, das dürfen die Wähler, aber wissen, warum wann wie was entschieden wird, das dürfen sie nicht. Genau so wächst auf dem Boden einer nur gespielten Partizipation der "Wutbürger". Er hat erfahren: seine […] Von
Max Thomas Mehr
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2015 […] sogar ganz gut, das authentische Milieu ("Yo Dicker!") hingegen gar nicht - zum Glück wird meist in gebrochenem Englisch gesprochen. Den größten Effekt erzielt das Echtzeitverfahren mit Blick auf den großen Bogen des Films. Wenn Victoria am Anfang des Films den Club verlässt, ist es draußen stockdunkel; am Ende wird ein neuer Tag angebrochen sein. Müde und ausgelaugt wie nach einer durchwachten Nacht […] hinauswachsen werden. Auch bei der Dialogimprovisation scheinen sich die Darsteller vor allem an ihren Rollennamen orientiert zu haben, was in Anbetracht der Tatsache, dass hier fast unentwegt geredet wird, schnell auf die Nerven geht.
Wenn Victoria, wie es den Anschein hat, tatsächlich in einer einzigen Einstellung gefilmt wurde, also ohne unsichtbare Schnitte oder andere Tricks, dann muss man dem […] Zeit ziemlich egal. Nur selten versteht es Schipper, aus dem Gimmick ästhetischen Mehrwehrt zu schlagen. Ein einziges Mal traut er sich, der Zeit beim interesselosen Verstreichen zuzusehen. Ansonsten wird überall geschäftiges Tun simuliert, das die notwendig überbrückende Funktion vieler Szenen zudecken soll, tatsächlich aber das genaue Gegenteil erreicht. Warum darf in einem Film, der sich mehr als […] Von
Nikolaus Perneczky
Außer Atem: Das Berlinale Blog 16.02.2010 […] und Geschichten, mit der der Zuschauer konfrontiert wird, einzelne Erzählstränge werden, wenn überhaupt, nur sehr unterbrochen weitergeführt. Ziemlich wahllos und wirr ist die Dokumentationsweise der Filmemacherin. Einige Menschen werden ganz kurz auf der Straße befragt, andere werden ausführlich in ihrer Lebensumwelt porträtiert. Nicht klar wird, warum Trampe bestimmten Personen mehr Raum gibt als […] Geschichte des Flüchtlings aus Grosny, der von Krieg und Elend in seiner Heimat berichtet. Der Komponist, dessen Eltern beide gehörlos waren. So spannend die Geschichten der einzelnen Menschen sind, so wird der Zuschauer jedoch das unangenehme Gefühl von Voyeurismus nicht los. Trampe bohrt mit sehr direkten Fragen in die persönlichen Schwachstellen und manchmal schlimmen Erinnerungen ihrer Protagonisten […] einstellt.
Der rote Faden des Filmes soll wohl das Wiegenlied selbst sein, dass zunächst einzelne Menschen singen und als Höhepunkt in einer äußerst kitschigen Szene von einem Gospelchor vorgetragen wird. In diesem wirken übrigens auch der trockener Alkoholiker und andere schräge Gestalten mit. Singen als Bewältigung? Der pseudo-psychologisierende Unterton geht einem auf die Nerven. Nicht alle, die […] Von
Anna Steinbauer