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Suchwort: "Rede"
Stichwort: Beck, Ulrich - 3 Artikel
Essay 30.05.2013 […] Analyse, des philosophischen Einspruchs zu konfrontieren. Für das Selbstverständnis der christlichen Religion aber ist die Differenz zwischen dem einen Gott und den vielen Göttern zentral, selbst wenn die Rede vom einen Gott immer schon unterschiedliche Ausdeutungen gefunden hat. Überdies geht das Christentum davon aus, dass sich der eine Gott in der Geschichte zu erkennen gegeben hat und die Bedeutung dieser […] unterschiedliche Weise tradieren: Judentum, Christentum und Islam - hier nicht erheblich verkürzt zur Darstellung gelangen. Selten ist etwa von der humanisierenden Kraft der biblisch geprägten Religion die Rede, die eine Gerechtigkeits- und Solidaritätskultur ausgebildet hat, die den Benachteiligten vermehrte Aufmerksamkeit zukommen lässt. Spricht nicht die Überlieferung des Alten Testaments auf weiten Strecken […] Barmherzigkeit, der den Schrei der Armen hört und auf der Seite der Unterdrückten steht? Und, um die Linie bis ins Neue Testament auszuziehen, wo ist von der gewaltigen Gewaltlosigkeit Jesu von Nazareth die Rede, der Feindesliebe und Gewaltverzicht in der Bergpredigt nicht nur rhetorisch gefordert, sondern durch sein freiwilliges Sterben am Kreuz auch eingelöst hat (vgl. Lk 23,34)? Die Religion, in deren Zentrum […] Von
Jan-Heiner Tück
Essay 29.01.2013 […] Religionen sind intrinsisch gewalttätig, die sogenannten polytheistischen Religionen sind intrinsisch friedfertig." (S. 69) Drei Punkte gilt es hier vorab zu klären:
1. Von welcher Art Gewalt ist hier die Rede? Rolf Schieder scheint darunter jede Art von Gewalt zu verstehen. Die "Monotheismus-These" liefe dann auf die Behauptung hinaus, die polytheistischen Gesellschaften seien friedfertig gewesen und die […] "falsch" in die Religion. Hier erheben sich sofort drei Einwände: 1. Was hat Mose, als historische oder literarische Figur, mit einer Unterscheidung zu tun, von der in den Texten doch gar nicht die Rede ist (S. 84)? 2. Warum, wenn nicht Mose, sondern Echnaton der erste gewesen sein soll, der diese Unterscheidung getroffen und gewaltsam umgesetzt hat, nenne ich sie dann nicht die Echnaton'sche Unte […] Abschreckung, das die mit dem Bund gezogene Grenze zwischen Bundestreue, der wahren Religion, und Abfall (zu falschen Göttern) drastisch unterstreicht. Von Gewalt ist im Buch Exodus schon vorher die Rede. Pharao lässt die Israeliten in der gewalttätigsten Weise unterdrücken. Mose erschlägt einen Ägypter, als er mitansehen muss, wie dieser einen Hebräer quält; Gott schlägt die Ägypter mit zehn furchtbaren […] Von
Jan Assmann