Presseschau-Absätze
Suchwort: "Goetz"
Stichwort: Büchnerpreis - 6 Presseschau-Absätze
Efeu 02.11.2015 […] Reines Entzücken in den Feuilletons über Rainald Goetz, der ein paar Monate untergetaucht war, am Wochenende seinen Büchnerpreis aber doch selbst entgegennahm und die Anwesenden mit einer Dankesrede (hier beim Deutschlandfunk zum Nachhören) beglückte. Sie dauerte 23 Minuten und an ihrem Ende hob Goetz gar zum Gesang an und gab ein paar Zeilen aus dem Lied "Bologna" der österreichischen, im Diskurs […] ein Schriftsteller wie Rainald Goetz, dem Pathos durchaus nicht fremd ist, so eine weltwichtige Büchnerpreisrede, auf die man als Schriftsteller sein ganzes weiteres Leben identitär festgenagelt wird, mit so einem zarten Moment ausklingen ließ, das war schon ganz, ganz großartig."
FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube sang dem Preisträger dann auch eine schöne Laudatio. Goetz wolle den Leser nie in seiner Welt […] jemand reinquatscht, immerfort alles mehrdeutig ist und vieles, kaum hat man es gedacht oder gesagt, sofort wieder zurückgenommen werden muss, weil es so ja auch nicht stimmt."
Und: Keine Goetz-Ansprache ohne Goetz-Performance. Laut Hubert Spiegel (FAZ) war der Preisträger "furios, fiebrig, fahrig und hochkonzentriert zugleich, ein mit Gedanken, Gerede, Beobachtungen, Erkenntnissen, Lektüren, Ekel, […]
Efeu 09.07.2015 […] der 60-jährige Goetz einst entsprungen ist, zurückgelegt hat. "Goetz", meint dazu Christopher Schmidt in der SZ, "war immer da, wo die Gegenwart am hellsten glühte. Ob im Nachtleben oder im Bundestag." Und weiter: "Literatur ist für ihn Resonanzraum der Öffentlichkeit, die Verbindung von wütender Expressivität und scharfer Polemik mit kühler Vivisektion." Christian Bos (FR) genießt Goetz" "klärende W […] Wortgewitter" und alles andere, was es in Goetz" Schaffen zu finden gibt, nämlich "Hass, heiße Verachtung, geile Intensität, grellwache Beobachtung, kalte Anamnese." Auch solcher überschäumenden Exzesse wegen kriegt Gerrit Bartels (Tagesspiegel) das mit dem Büchner-Preis und Goetz noch nicht zusammen: "Georg-Büchner-Preisträger Rainald Goetz, es klingt wirklich noch etwas befremdlich." Ulf Poschardt […] beschreibt Jürgen Kaube Goetz als "Meta-Naturalist der merkwürdigsten Art" und "ziemlich raffinierten Schriftsteller".
Und der Merkur hat zur Feier des Tages Goetz" dort 1985 veröffentlichten Text "Der Attentäter" zum kostenfreien Download freigeschaltet. Leider unerwähnt blieben in den Kommentaren die drei Folgen des ZDF Nachtstudios im Jahr 2001, die unter Mitwirkung von Rainald Goetz entstanden sind. […]