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Suchwort: "Seine"
Rubrik: Vorgeblättert - 1297 Artikel - Seite 1 von 100
Vorgeblättert 08.04.2024 […] urger Fasanenstraße bei einer Gedenkfeier für die Opfer der sogenannten „Reichskristallnacht“ versucht worden war, wegen eines technischen Defektes jedoch schiefging. Und was seine Kontakte anbetraf, konnte er sich auf seine Kampfgefährtin Ingrid „Ina“ Siepmann verlassen. Sie war als Residentin seiner Gruppe gleich in Amman geblieben und konnte die weiteren Aktivitäten vor Ort koordinieren. Weil die […] begreifen, werden wir nicht mehr zögern, unseren simplen Philosemitismus zu ersetzen durch eindeutige Solidarität mit AL FATAH, die im Nahen Osten den Kampf gegen das Dritte Reich von Gestern und Heute und seine Folgen aufgenommen hat.“ Und das bedeutete nichts anderes, als mit der Fatah zuvor offenbar abgestimmte terroristische Aktionen zu importieren, zuerst nach West Berlin und bald darauf nach München. […] Israel handelte, dann sollte nun also Israel „geschlachtet“ werden. Das jedenfalls schien Kunzelmann durch den Gebrauch seiner Rindvieh-Metaphorik nahelegen zu wollen. Deutsche Stadtguerilleros, so seine unmissverständliche Aufforderung, sollten palästinensische Kommandos möglichst durch eigene ersetzen. Damit rief er die „Genossen an der Heimatfront“ dazu auf, den Kampf gegen israelische und jüdische […]
Vorgeblättert 19.07.2023 […] nicht brechen«, sage ich.
Meine Stimme ist jetzt hoch und sanft, weil ich mir denke, dass er das weiblich findet, und vielleicht weicht ihn das etwas auf. Seine Finger trommeln auf dem Schreibtisch herum. Wenn er will, hat er sicherlich seine Mittel, um mir den Weg in die Stadt mit dem rollenden Klang zu versperren. Ich wische mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und richte meinen Rücken […] geht durch den Bus und sammelt die Ausweise ein. Als er vor mir steht, gebe ich ihm meinen deutschen Personalausweis. Der Soldat nimmt den Ausweis und hält ihn gegen die Deckenlampe, als ob er ihn auf seine Echtheit prüft. Dann steckt er ihn ein und geht weiter. Als er alle Ausweise an sich genommen hat, stößt er zu seinem Kollegen, der stumm vorne gewartet hat, die beiden steigen aus und werden von der […] Militärs markiert. Aber ich weiß zu wenig über das Militär und über Kriegsführung, als dass ich das bewerten könnte. Hinter mir steht noch immer der Soldat, der mich aus dem Bus geholt hat, und um seine Schultern ist das Maschinengewehr geschlungen.
»Eine Frau allein in Diyarbakır zu dieser Zeit, das ist nicht gut«, sagt der General.
Er sieht zu dem Soldaten.
»Austreten«, bellt der General […]
Vorgeblättert 14.02.2023 […] dann blieb er – anders ging es nun einmal nicht – immer der ganze Kisch, mit all seinen »Tendenzen« und »Standpunkten«. Das war seine Stärke, aber auch seine Schwäche. Und selbstverständlich wurde Kisch nach Veröffentlichung seines Reporter-Credos mehr als einmal auf seine angeblich tendenzfreie Herangehensweise angesprochen.
So erinnert sich sein Kollege Curt Riess, für den Egonek »in seinem Fach […] Chicago« (»Eintausendundein Nachmittage in Chicago«). Dass seine Momentaufnahmen ein enormer Erfolg wurden, lag Hechts Einschätzung nach daran, dass sie ein enorm vielseitiges Bild der Menschen Chicagos boten. Und all diese Geschichten werden aus der Perspektive eines engagierten und gleichzeitig distanzierten Beobachters erzählt. 1922 gab er seine Stadtgeschichten mit einem Vorwort von Henry Justin Smith […] Vaters Kindermann ignorierte, allerdings. Noch erstaunlicher ist jedoch, dass es Kisch – sehr untypisch für seine Arbeitsweise – unterlässt, über die Frage zu spekulieren, warum ein Jude überhaupt, falls es denn stimmte, Mitglied der »Operation Consul« werden wollte.
Kindermann, so Kisch, habe seine Mordabsichten gestanden, und zwar nach eigener Aussage unter »Hypnose«. Hätte man in Berlin Hypnose als […]
Vorgeblättert 20.01.2023 […] für die Berliner Zeitung zum Christopher Street Day 2016
Otto war das schwarze Schaf der Familie. Hinter vorgehaltener Hand sprach man über seine »Neigungen« und hielt heranwachsende Knaben von ihm fern. Auch war bekannt, dass er schon »gesessen« hatte. Seine deutlich jüngere Schwester gab sich alle Mühe, den Makel namens Otto zu vertuschen. Zu diesem Zweck nutzte sie die seinerzeit übliche Geschichte […] Jede Versuchung, die Dir kommt, musst Du mit Pech und Schwefel von Dir weisen.«
Otto wehrte sich entschieden. Er war nun einmal homosexuell, verschwieg das seit den 1920er Jahren nicht und lebte seine »Neigung« mit der Intensität eines Don Giovanni – »allein im Tiergarten schon mille e tre«. An eine Ehe dachte er niemals. Insgesamt wurde er zwischen 1940 und 1960 sechsmal wegen »Treibens gleichg […] Paragraph 175 im Gefängnis (niemals im KZ), zweimal im Dritten Reich, viermal, jeweils ziemlich kurz, in Westberlin und Bremen. Nachdem Otto einen Monat bei der Deutschen Oper als Kartenkontrolleur seine Rente aufgebessert hatte, kündigte ihm der Berliner Senat noch 1969 fristlos, weil er die als »einschlägig« erachteten Vorstrafen verschwiegen habe. (Rechtswidrig standen sie noch immer im Strafregister […]
Vorgeblättert 27.10.2022 […] Kohl hat den Inhalt des britischen Geheimprotokolls vier Jahre vor seinem Tod nicht nur bestätigt, sondern auch noch seine darin zum Ausdruck gebrachte Einstellung zu verteidigen versucht. In einer von seinem Berliner Büro am 2. August 2013 verbreiteten Erklärung hieß es, dass seine damalige Ankündigung, "auch in Deutschland bereits Teil einer hinreichend und breit geführten Debatte der Ausländerpolitik" […] unbedingt akzeptabler, zeigt aber auf, wie verbreitet seine Einstellung auch in der Opposition war.
Kohls Grundposition bestand in einem klassischen Ethnozentrismus, der allerdings mit bestimmten kulturalistischen, möglicherweise auch rassistischen Elementen kombiniert war. In der Thatcher-Unterredung begründete er laut Coles-Protokoll seine Haltung gegenüber den Türken damit, dass sie "aus einer […] seinem Band Brandstifter auf das Rostocker Beispiel, zeichnet die komplexen administrativen Vorgänge, die in der Berichterstattung der Presse zu kurz gekommen waren, detailliert nach und zieht daraus seine analytischen Schlussfolgerungen. Im Unterschied zu Siegler kommt es ihm dabei vor allem auf die Klärung der institutionellen Rahmenbedingungen an, die die von ihm als "Pogrom" klassifizierten auslä […]
Vorgeblättert 11.10.2022 […] und früher so faszinierend war – und es noch heute ist. Wer dort geboren ist, kann ein ganz harmloses Leben führen, und so war es auch bei mir. Meine Geburt im Jahr 1991 trug meinem Vater Stolz auf seine Männlichkeit ein und meiner Mutter Ansehen. Denn durch mich wurde sie als Mutter eines Sohnes angeredet! Die Frauen brachten ihr prächtige Stoffe, Seide, Organza, Samt und Stickereien, dazu teure Pralinen […] schon fast ein Mann!» – «Lass deinen Sohn beschneiden, das ist viel hygienischer!» – «Sieht er nicht aus wie die Söhne des Goldschmieds Abu Imad?» – Dies war eine Anspielung darauf, dass Abu Imad und seine Söhne Christen waren.
Schließlich vereinbarte mein Vater mit dem Beschneider, dass er am nächsten Freitag zu uns kommen sollte, um meine Vorhaut abzuschneiden. In der Nacht davor konnte ich nichtschlafen […] eine Musikkapelle bestellt, um alle an seiner Freude teilhaben zu lassen, dazu fünf Hammel, die er schlachten wollte. Hammel zu schlachten und ihr Fleisch an die Bewohner des Viertels zu verteilen war seine Art, seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Zweck des ganzen Aufhebens war es, überall bekanntzumachen, dass Matar, sein einziger Sohn «bei vier Töchtern», nun beschnitten wurde. Singend und tanzend […]
Vorgeblättert 13.04.2022 […] bequemer wälzen könnte – sich ihm entgegenzusetzen wagte er nicht – und hörte ihm mit bangem Schweigen zu. Die herrliche Gelegenheit zu zeigen, daß auch die Juden Satans Meister sind und nicht bloß seine Knechte, nutzte er nicht. Man sagte mir, es war ein armes Schauspiel. Nicht einmal das vermochte er zu erfragen, zu welchem Teufelsstamm und welchem Reich der freche Lästerdämon denn gehörte.“
„Ich […] sprach er wohl wahr. Auch suchte ich die Mundart zu erkennen und so zu merken, was für Geist es war.“
Der Kaiser schaute prüfend auf den Juden; der Rabbi sah nicht wie ein Spötter drein.
„Und hat er seine Landsmannschaft bekannt?“
„Nicht ganz genau, jedoch zu einem Teil.“
Der Erzbischof von Mainz war überrascht. „Davon hat man uns doch kein Wort berichtet. Was hat denn der Geschwänzte ausgesagt? Aus […] „Wie kann man, zum Exempel, es begreifen, daß eine Frau, die immer sittsam war, die niedrigsten Verworfenheiten redet oder ein Mönch von heiligem Benehmen in der Besessenheit den Heiland schilt und seine unbefleckte Mutter lästert? Weiß Euer Hausjud da vielleicht Bescheid?“
„Man könnte es verstehen, wenn man dächte, die Teufelsrede sei ein Dialog, den das Gewissen führt mit dem Verlangen; unsere Wünsche […]